Ein besonderer Thrill ist es, zu sagen, der Mensch sei kein Produkt der Evolution, sondern ein Geschöpf Gottes. Tun sie das. Dann können sie was erleben! Und weil der Mensch kein Endergebnis einer seit Jahrmillionen währenden Selektion ist, sondern ein moralisch verantwortliches Geschöpf Gottes, kann er durchaus Kampf und Wettbewerb gegen Sanftmut und “den-Anderen-höher-achten-als-sich-selbst” eintauschen. Kampf und Wettbewerb haben in dieser gefallenen Schöpfung ihren segensreichen Wert, um Schwaches auszusondern und Gutes (Gene, Ergebnisse etc.) zu fördern. Aber der Mensch ist nicht, wie das Tier, diesem primitiven Mechanismus unterworfen. Er hat von Gott, als krönenden Abschluss Seines Schöpfungshandelns, den Geist bekommen. Damit ist er in der Lage, moralische und ethische Maßstäbe anzulegen. Wären wir ausschließlich dem darwinistischen Selektionsprinzip unterworfen, gäbe es keinen Grund für soziale, karitative, mildtätige Systeme. Sie wären nur ein Hindernis. Kampf und Wettbewerb auf der einen Seite und Sanftmut und das Prinzip, den anderen höher zu achten, auf der anderen Seite, müssen in einem gesunden Verhältnis stehen. Ansonsten wird Kampf zum Krieg und Völkermord. Und Sanftmut wird zum selbstvergessenen, wahnsinnigen Leugnen des Eigenen. Die Weisheit, diese Balance zu halten, geht uns verloren, wenn wir Gott verlieren. Und Letzteres ist im ehemaligen christlichen Abendland leider geschehen.
Ähnlich deprimierende Verhältnisse wie die am Strand des Beachmasters gibt es auch in etlichen islamischen Ländern. Wenn die, die es sich leisten können, vier Frauen beanspruchen, bleiben 75 % der männlichen Bevölkerung frauenlos. Wie hoch der tatsächliche Anteil ist, kann von hier auch nicht eruiert werden; nehmen wir mal an, er liegt irgendwo zwischen 10 und 25 %. Da wundert es dann nicht, dass breite Teile der Frauenlosen dorthin wandern, wo es noch welche geben soll.
Ihre Ausführungen bezüglich des Jagdverhaltens der Urmenschen sind quatsch. Großwild wurde mittels Fallen erlegt. Zum Beispiel, indem man eine Bisonherde einen Abhang hinuntertrieb. Das war die Jagdstrategie der Indianer, und es gibt Höhlenmalereien aus Cro-Magnon-Zeiten, die ähnliches belegen. Rehe wurden zuerst geködert, und danach bis zur Erschöpfung gehetzt. Menschen haben mit ihren Schweißdrüsen eines der besten Kühlungssysteme der Natur, und können deshalb praktisch jedes Tier mit einer Fluchtdistanz zu Tode hetzen, indem sie ihm einfach so lange hinterherjoggen, bis es vor Erschöpfung zusammenbricht. Noch schneller gehts mit einer koordinierten Jagd. Und Kleinwild - Hasen, Eichhörnchen, Ratten, fängt man mittels Fallen, oder indem man ihren Bau aushebt. Es erfordert keine höhere Bildung, einen Bau auszuräuchern oder zu fluten. Oder aus Pflanzenfasern eine Schlinge zu formen, und so zu positionieren, dass sich ein hindurchlaufendes Tier selbst stranguliert. Oder einen Mechanismus zu bauen und mit Köder zu beschmieren, dessen Auslösung ein schweres Gewicht herunterfallen lässt. Das sind alles Dinge, die die kognitiven Fähigkeiten der Urmenschen beiweitem nicht überfordert hätten, die, in vielerlei Hinsicht, besser waren, als unsere eigenen. Anthropologie wird, spätestens seit den 1960ern, weißgewaschen, und in vielen populären Büchern werden die edlen Wilden in einer Weise beschrieben, die sich zwar mit politischer Korrektheit verträgt, die nicht mehr mit zeitgenössischen Beobachtungen unter einen Hut zu bringen ist. Primitive Menschen waren, aus heutiger Sicht, unhöflich bis asozial, und taten nahezu nichts, was sich mit modernen Werten oder der modernen Gesellschaft in Einklang bringen ließe. Aber sie waren nicht dumm, naiv, infantil, oder inkompetent. Das sind die Attribute, die primitive Menschen den Hochzivilisierten zuteilwerden lassen, wenn man sie fragt.
@Volker Kleinophorst: die Wissenschaft ist sich doch heute einig, dass Darwins “survival of the fittest” nicht die Stärksten meint, sondern die Anpassungsfähigsten, oder irre ich da…
Die Alt-68er wollten sich dem Wettbewerb entziehen; notorische Minderleister versuchten ihre Chancen zu steigern durch Quoten und Absenken der Standards. – Nach fünfzig Jahren hat ihr Bildungssystem unter der falschen Flagge der Chancengleichheit ein ganzes Volk intellektuell entkernt. Inzwischen ist dieses Paradigma sichtbar gescheitert. Wer gar nicht erst mitspielt, hat schon vor dem ersten Spielzug verloren. – Die Zukunft gehört jenen, die die Evolution gewinnen wollen und nicht den Darwin Award.
Grandios, Herr Maxeiner. Besser kann das Dilemma unseres wohlstandsverwahrlosten West-Volkes nicht beschrieben werden. Als Darwinist kann ich Ihnen spannende Gespräche bestätigen. Derzeit bin ich gerade auf einer Reise durch Südfrankreich und erlebe, daß selbst flüchtige Bekanntschaften immer wieder die Frage stellen, was denn in Deutschland nur los sei. Man erkenne uns nicht wieder, man begreife überhaupt nicht warum „Originalton“ grüne Faschisten das Volk dominieren. Es fällt mir dabei zusehends schwer, gemäßigt zu urteilen.
Ich schließe mich dem Wunsch nach Achgut-Treffen an, zur besseren Vernetzung gern auch mit tichyseinblick usw.
Lieber Herr Maxeiner, “Bürger als rundum behütete und betreuungsbedürftige Laufstallbewohner”! Der Traum grüner Politkarrieristen wie Baerbock und Habeck. Eine köstliche Dialektik dessen war kürzlich die Kretschmersche Bemerkung, niemand müsse vor einem grünen Kanzler Angst haben. Nichts macht mir mehr Angst, als die Fürbitte nach meiner Angstfreiheit. (Keiner hat vor eine Mauer zu bauen). Wogegen das, wovor ich Angst haben soll, ich ‘sicherheitshalber’ erst einmal mit Skepsis begegne. Aber ich bin auch keine 15 mehr und dem geistigen Mitläufertum, dass heute wieder in Deutschlands Schulen eingefordert wird, nicht jeden Vormittag von Montag bis Donnerstag ausgeliefert. Und bin auch nicht in der Situation, den Freitag als Tag der Selbstbefreiung zu empfinden, der doch in Wirklichkeit der Tag der größten Niederlage jugendlicher Selbstbestimmung ist. Der Tag der reinen Illusion von Aufmüpfigkeit.
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