Ich hatte im Laufe meines Autofahrerlebens drei Volvos. Der letzte, ein 440GL, der eigentlich ein Renault war, hatte mich soviel Geld für Reparaturen gekostet, das es mein letzter Volvo war. Leider ist es bei vielen Produkten so, dass die Firmen von großen Namen aus der Vergangenheit zehren, dieses Versprechen aber eine reine Luftnummer ist. Alles hat eben seine Zeit, große Firmennamen - und natürlich auch “Systeme” und Imperien: Das Assyrerreich, die Griechen, das römische Reich und die westliche Demokratie. Wie Autos altern sie, leiern aus, bekommen Macken und Fehler und am Ende werden sie ersetzt von etwas Neuem, das manchmal besser ist, oft aber auch nicht.
Tja, Herr Maxeiner, auch große Liebe ist endlich. Vertrautheit bleibt lange, Verlässlichkeit bricht an physischem Verfall und letztlich endet alles abrupt oder auch schleichend. In Ihrem Fall stelle ich fest, dass Sie Zeit hatten, sich auf das unvermeidliche mental vorzubereiten. Mein Beileid ...
Herr Maxeiner, ich leide mit ihnen. Auch für meinen 95er Omega wird dieses Jahr nach 470tsd km das letzte sein. “Damit brauchen sie gar nicht erst wiederkommen - ich drücke jetzt noch einmal beide Augen zu” waren die Abschiedsworte des TÜV - Prüfers vor 2 Jahren. Aber immerhin eine lohnende Ivestition, 600 € bezahlt , nun ja, da kann man ja auch schon was verlangen und 5 Jahre gefahren. Und wir waren immer sparsam, Reifen sind schließlich erst runter wenn der Stahlgürtel sichtbar wird. Aber bevor der Fahrersitz rausbricht und ich mit dem Ar…... über die Straße schrubbe muß dann doch was Neues her…., der Herr hats gegeben, der TÜV hats genommen…..
“Alles was schiefgehen kann,....” Der Lackmustest für die Energiewende erfolgt 2021 in Hamburg. Denn dort will Vattenfall mitte nächsten Jahres das modernste und effizienteste Kohlekraftwerk schließen “Wir sind nicht das Sozialamt für Deutschland”, so der schwedische Konzern. Außerdem muss 2021 das Kernkraftwerk Brokdorf vom Netz. Hamburg wird uns Bürgern jetzt zeigen, wie man ein Land alleine mit Solar-und Windstrom betreibt. Da wird schon nichts Schiefgehen!
Mir würde auch irgendwann das Rohr platzen wenn man mich zwingen würde immer wieder nach Berlin zu fahren. Vielleicht war es ein Suizid aus Verzweiflung? So ein Auto ist ja schließlich auch nur ein Mensch. Falls Sie einen Ersatz suchen: schon über einen Monster Truck nachgedacht? Man bekommt immer (immer!) einen Parkplatz, zur Not auf den anderen Autos, und das Ding treibt jeden Freitagshüpfer in den Irrsinn. Aber seit wann findet der Parteitag der Grünen an der Autobahnabfahrt nach Schnaittach statt? Anders sind die Hinterlassenschaften ja wohl kaum zu erklären.
An der Stelle, wo Sie gestrandet sind, fahr’ ich mehrmals in der Woche vorbei. Leider wohl nicht an dem Tag, an dem es passiert ist. Sonst hätte er vielleicht eine angenehmere Wendung genommen als tatsächlich. Nu gut, es kommt, wie’s kommt.
Es gibt da noch andere Aspekte, ein „altes“ Auto zu hegen und zu pflegen: Es kommt aus einer ganz anderen Zeit! Mein 1980er Mercedes ist äußerst gepflegt, keine Beulen usw. Niemals würde ich das Auto in einer Gegend wie Kreuzberg o. ä. parken. Das Auto ist völlig verschwiegen, niemals würde die (nicht vorhandene) OBU verraten, wann ich wo gewesen bin. Die ebenfalls nicht an Bord befindliche Navigation verhält sich genauso. Keine KFZ-Werkstatt des Herstellers kann mir ein „anderes Programm“ aufspielen (und online schon mal gar nicht), das Motorsteuergerät ist vollanalog und versiegelt. Nichts im Auto piept oder trötet; ich könnte ohne Gurt fahren, mit halb geöffneter Tür usw. Mache ich zwar nicht, aber es beruhigt mich, dass ich selbst entscheiden kann, ohne belästigt und erzogen zu werden. Der große V8 (mit Kat!) hat genügend PS, um sich auch heute noch zügig fortbewegen zu können. Dazu passt perfekt mein NOKIA aus den 1990ern; keine Kamera, kein Internet, keine Apps - man kann nur telefonieren, und das in immer noch erstaunlich guter Qualität.
Kaufen sie sich jetzt doch ein Elektroauto, der Steuerzahler ersetzt ihnen freiwillig und freudestrahlend einen Teil des Kaufpreises. Dann dürfen sie in Schnaittach zum ersten Mal zum Nachladen runter von der Autobahn. Außerdem verzichten diese E-Karren auf einen Schlauch des Wärmetauschers der Heizung.
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