R. I. P.
Glück im Unglück. Trotzdem gute Besserung, verehrter Dirk Maxeiner, auch im Namen meiner Frau, die auf Analogien in unserem Leben hinweist, und Sabine herzlich grüßt. Ich habe nachgeschaut und erfahren, dass Ihr Volvo nicht auf der UNESCO-Kulturerbeliste steht. Kann ja noch werden, dann möglicherweise symbolisch für alle stillgelegten “Verbrenner” der Welt.
Nach Berlin nur auf Ketten!
Lieber Dirk, du wirst doch nicht wegen eines lecken Wärmetauschers ein ganzes Auto entsorgen? Ja, schon klar, wenn sich nach und nach die Nebenaggregate verabschieden, macht man sich Gedanken, was als nächstes kommt. Aber hey, ich fahre nur englische Autos seit inzwischen 32 Jahren. Wasserpumpen kann ich mit verbundenen Augen und einer auf den Rücken gebundenen rechten Hand wechseln. Für ausgefallene Scheibenwischermotoren habe ich Seile parat, mit denen man die Wischer auch manuell von innen bedienen kann. Für durchgeknallte Sicherungen liegt Alufolie im Handschuhfach, außerdem ein Nagel, der exakt die Länge einer Glassicherung besitzt. Für geplatzte Schläuche gibt es Hochleistungs-Panzerband, bis 120 Grad wasserfest. Heckscheibenheizung? Wen interessiert denn, was hinter einem liegt? Also bitte. +++ Freund Joshi hat sich vor ein paar Monaten von seinem 26 Jahre jungen Auto verabschiedet, wegen irgend einer Kleinigkeit, ich meine, die hintere Achsaufhängung ist durchgebrochen. Er kaufte sich ein nagelneues Auto, in dem Wahn, von nun an für die kommenden Jahre vor Pannen sicher zu sein. Seitdem hatte er bereits Ausfälle und Reparaturen, von denen er nicht einmal wusste, dass so etwas überhaupt eintreten könne. Irgendwas mit “Sensoren”. Soll ich auf dem Schrottplatz im Nachbarort mal wegen des Wärmetauschers fragen?
Sofern das nicht rein fiktiv war, haben Sie sich eine scharfe Rüge verdient, Maxeiner: Bei ZR-Wechsel (inkl. Spannrollen) ca. alle 150.000 km tauscht man die W-Pumpe am besten gleich mit aus (hat auch ein Mitkommentator erkannt). Kosten halten sich im Rahmen. Schmiert die WP ab, so überhitzt der Motor. Am Armaturenbrett gibt es eine Temp.-anzeige - da guckt man drauf und wenn die Nadel (hatten die alten Schweden noch) merklich steigt, wird angehalten. Fährt man mit überhitztem Motor, so ist dieser relativ rasch nur noch ein glühender Klumpen und im Eimer. Möglicherweise ist das bei Ihrem Volvo noch nicht der Fall. Bei einem 89-er würde es sich eventuell lohnen, den Schlauch zu wechseln, WP und ZR gleich mit zu machen, das Kühlsystem zu reinigen/ durchlaufen lassen und neu aufzufüllen (BASF-Kühlmittel sind m.E. die besten, dazu kippen Sie 0,25 l Holts Kühlerdicht, das Giftzeugs aus England, nach Füllung ins Kühlwasser und fahren den Wagen 10 Minuten und lassen ihn noch mal 10 Minuten im Stand laufen, Schläuche halten dann ewig). Ob der Motor im Eimer ist, können Sie mit einem Kompressionsdiagramm checken. Ein 89-er Volvo (gewiss fahren Sie keinen 340er o.ä.) schafft immer die 600.000 km - regelmäßiger Öl- und Kerzenwechsel vorausgesetzt. Beim Öl kein Synthetiköl, sondern 10 W 40 Leichtlauf und dies wiederum bei jedem Wechsel mit Zugabe von 2 kleinen Dosen LiquiMoly Öladditiv = Molybdänsulfat. Finger weg von neueren Volvos - ist Müll. Nicht viel besser als ein 10 Jahre alter Citroen, den ein Penner wartungsfrei gefahren hat. Was noch geht, sind neue Dacias. Der Hubraum im Verhältnis zur PS-Zahl ist ungünstig (leider bei den neuen Motoren so), aber bei guter Pflege schafft z.B. so ein Sandero oder Logan mit 90 PS seine 250.000 km (Renault-Technik). Hohlräume und Unterboden sollten allerdings alle 3 Jahre intensiv ausgesprüht werden (am besten Sanders nehmen). Oder Sie verbauen Kathoden am Stahl der Karosserie, ich weiß aber nicht, ob das gesund ist.
Nicht nur alte Autos verabschieden sich durch Überdruck in ihren Systemen,- z.Zt. steigt der Überdruck in Form von Existenzangst in der deutschen Automobilindustrie. Mal sehen, wann sich unsere Politiker “die Flossen” verbrennen. Sehen tun diese schon lange nichts mehr, und ein Seitenfenster lässt sich im verengten und vernebelten Meinungskorridor auch nicht mehr finden. Das Vertrauen jener, welche unsere Gesellschaft durch gute Gehälter und Sozialabgaben finanzieren, schwindet täglich. Wenn die Jobs und das Vertrauen weg sind, sitzen wir alle in der Sch…ße. Selbst die vielen Tempotaschentücher die dort herumliegen, eignen sich nicht mehr zum Ausweinen. Und ein Pannendienst,- wird nicht mehr kommen.
Herr Pappe schreibt: “Von einer deutschen Marke möchte ich aufgrund der ’ Anti-Retromänner’ unfreundlichen Werbung ( Werbung mit POC ) abraten.” Oh, nee-eh! Dabei war das Anliegen beim ursprünglichen Konzept doch, dass sich NIEMAND ausgeschlossen fühlen soll, schon allein wegen der Kaufkraftwirkung. Nach dann, müssen die POnoC halt weiter solange dran glauben, bis irgendwann demnächst die passende Farbmischung zum bescheuerten Geschäftsmodell doch noch eingestellt ist, entsprechend der UNO RAL Color Chart für POCsies-.
Hat es der Zylinderkopf überlebt?
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