Mein Beileid, verehrter Herr Maxeiner. Wirklich nichts mehr zu machen? Mein Daimler ist zwanzig, alles was kaputt gehen kann, ging in den letzten Jahren auch kaputt, natürlich nacheinander - auch eine Form von Murphys Gesetz -, Kosten wohl um die 6.000 €. Allerdings rechne ich bei außerordentlichen Reparaturkosten wohl anders als die Mehrheit der Besitzer in die Jahre gekommener Autos. Ersatzbeschaffung neuer Daimler, sagen wir mal 40.000 €. Abschreibung Wertverlust, nach zwanzig Jahren tendiert der Wert des neuen Vehikels gegen Null. Somit kann ich jährlich 2.000 € an Extrareparaturkosten hinnehmen, ohne Verluste im Verhältnis zu einem Neuwagenkauf zu machen. Leider lassen sich wegen der desolaten Finanzpolitik der EZB keine Gewinne durch Kapitalerträge in die Rechnung mit einbeziehen. Vorteile der alten Gurke, die mir neben der Fortbewegung auch als mobiler Schutzraum dient, insbesondere für in Wedding ansässige Berliner kein zu vernachlässigender Aspekt, kein Autodieb mit auch nur ansatzweisem Verstand klaut ein Auto mit diversen Beulen und sichtbarem Rostfraß nebst ausgebauter hinterer Sitzbank, also ruhige und entspannte Nachtruhe. Weiterer Vorteil, völlig ungeniertes und angsfreies Fahren, was scheren mich weitere Parkrempler und andere Marginalien im Blechkleid? Technisch ist der Wagen einwandfrei, Überlandfahrten bedenkenlos jederzeit möglich.
Wenn es denn sein muss ist Schnaittach nicht die ungünstigste Ortschaft. Die Mitglieder des Alpenvereins sind nicht ohne Grund hier häufig unterwegs, zuletzt vorige Woche drei Ausfahrten weiter in Pegnitz. Eigene Erfahrungen mit dem Kühlkreislauf liegen schon länger zurück: Maggie schickte gerade ihre Truppen zu den Falklands, wir fuhren im Wohnmobil (V8, 440 cui, “you will get 10 to 16 miles per gallon”) über die Ebenen des Schlangenflusses als der Geysir ausbrach. Ein Army-Laster, der gerade entgegen kam hielt sofort an und fuhr erst weiter, als geklärt war, dass wir bloß Wasser aus der Bordküche nachfüllen mussten. Apropos, beim Tauschen auf die Sommerräder stand in diesem April ein Volvo 740 vor mir. Der war gerade zum Oldtimer konvertiert. Ein neuer Dachhimmel kostete 240 € plus Eigenleistung. Ohne kleine Investitionen geht wohl nichts.
Wunderbare Parabel, Herr Maxeiner. Bald ist es so weit. Durch den Scheißhaufen müssen wir halt durch. Strafe muss sein.
Servopumpe, Benzinpumpe, Wasserpumpe. Im Abstand von ein paar Wochen! Sonst noch etwas? Merkwürdige Anrufe oder Emails ...?
Das weckt Erinnerungen: 1997 auf der A24 Richtung Hamburg platzte im Golf der Wärmetauscher und binnen Sekunden waren alle Scheiben incl. meiner (starken) Brille beschlagen. Und das passierte in dem Moment, als ich mit ca. 150 km/h beim Überholen eines LKW war. Ich kurbelte das Fahrerfenster runter und steckte den Kopf heraus und konnte mich am linken Randstreifen orientieren und so die Spur halten. Der umsichtige BMW-Fahrer hinter mir blockierte die Autobahn, so daß ich langsam an den rechten Standstreifen austrudeln konnte. Mir und den Passagieren ist außer dem gewaltigen Schreck nichts passiert.
Nostalgia muss auch einmal erlaubt sein. Volvo und Auto, es war einmal. Und heute ? Greta! Welcome to the nightmare (oder soll ich sagen Windmühle und Lastfahrrad?).
Im Herbst ist die Regierung Geschichte.
Ich bin schon lange gespannt ob ich neugierig bin, an welcher Stelle die vielen Dampfkessel Deutschlands, die, von den lieben Menschen an der Macht, unter Höchstdruck betrieben werden, platzen, wie weit die Sch…. spritzt und wer dann alles nicht schuld ist.
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