Ich bin froh, den Artikel von Reinhard Pauling entdeckt und gelesen zu haben. Ganz anders offenbar als Kommentatorin Caroline Neufert – deren Statement ich überhaupt nicht verstehe. Das ist ein technischer Artikel, Frau Neufert! Und ohne Technik geht’s nun mal nicht! Genau die technischen Details, die Pauling behandelt – hier eben juristische –, sind letztlich entscheidend für die Praxis. Und die geht “uns alle” etwas an. Sie fragen Herrn Broder, ob er solche “Unterstützung” nötig hat? Das klingt für mich ganz so, als ob Sie einen “starken Mann” für völlig ausreichend halten, um es zu richten (Herrn Broder eben), aber ich bin sicher, dass Broder das nicht so sieht. Meiner Meinung nach mit gutem Grund. Deshalb dürfte die “Achse” (die übrigens nicht nur aus Henryk M. Broder besteht!) den Artikel auch gepostet haben. Ich gestehe, dass mich Ihre Herablassung gegenüber Pauling verstimmt. Wenn Sie sich nicht für technische Details interessieren, weshalb müssen Sie dann gleich darüber spotten? Und auch noch ad personam? Ich könnte auch in Ihren Worten fragen: Haben Sie das nötig? Was wir jedenfalls ganz sicher nötig haben, sind die technischen Details. Und die wird uns Ihr “Bauarbeiter” bestimmt nicht liefern, denn hier handelt es sich nicht um eine Frage des “Gewichts” (Ihre Worte), sondern der Fachkompetenz. Kommt hinzu, dass die Ausführungen von Pauling nur unzulänglich mit dem Wort “Meinung” wiedergegeben sind, wie Sie es tun. Ziehen Sie mal Paulings “Meinung” ab, dann bleibt von dem Artikel noch jede Menge übrig, nämlich Argumente inkl. zugehörige Begründungen! Das ist der Stoff, der für fachliche Auseinandersetzung nötig ist. Billiger bekommt man’s nicht – es sei denn, in einer reduzierten Wunschwelt. Und die “Skeptiker/Kritiker, die EU-Wutbürger, die jetzt aus ihren Löchern kommen” – wen meinen Sie da? Ich fürchte, Sie meinen z.B. mich! Inwiefern schwimmen die “billig auf einer Welle”? Zu gern wüsste ich, worin Sie sich von solchen Leuten unterscheiden! Was soll man denn sonst tun, als “auf Wellen zu schwimmen”? Man erhält immer wieder neue Informationen, und man entscheidet auf dieser Grundlage immer wieder neu, auf welche Welle man aufspringt. Ich sehe nicht, wie das anders gehen sollte. Allerdings: Wenn sich die gleichlautenden Informationen wiederholen und verdichten – z.B., dass die real existierende EU(-Bürokratie) demokratiefreier Wahnsinn ist –, dann wächst die Wahrscheinlichkeit, dass immer mehr Leute nur noch auf ein und dieselbe Welle aufspringen. Sind das dann die, die “aus ihren Löchern kommen”? Und warum finden Sie das “komisch”? Frau Neufert, ich habe nichts von dem begriffen, was Sie sagen. Das mag an mir liegen, aber ganz unabhängig davon stört mich Ihre herablassende Rhetorik. Die finde ich unangemessen. An die Redaktion: Danke für den informativen Artikel. Bitte mehr von diesem Kaliber.
Ein Treppenwitz ist ein Witz oder eine geistreiche Bemerkung, die einem beim Nachhausegehen nach der Party auf der Treppe einfällt (esprit d’ escalier). Der Gastautor meint vermutlich eine Lachnummer.
Zum Text Ihres Gastautoren kann man nur entgegnen, für denjenigen, für den der Sitz des EP nicht Kleinkram ist, den regen eben auch Schnullerketten, Staubsauger und Pizzen auf ;-) Und wer nicht einmal weiß, was ein Treppenwitz ist … naja Warum holen Sie sich, Herr Broder, nur solche „Unterstützung“ ? Sind sie sich nicht selbst genug, haben sie das nötig ? Sie, der kein Zertifikat braucht, um genügend im Kopf zu haben. Bestimmt äußert sich ein „Gelehrter“ in Timbuktu auch noch zur EU. Denken Sie, die Meinung eines „Professors“, der Seminare in Tiflis hält, hat mehr Gewicht als die eines Bauarbeiters ? Stimmt, der wird vom Bauarbeiter und mir durchgefüttert, damit er sich mit unserer Zeit und unserem Geld „sinnvoll“ mit der EU beschäftigen kann … Nur komisch, dass die Skeptiker/Kritiker, die EU-Wutbürger, jetzt aus ihren Löchern kommen, billig auf einer Welle schwimmen. (Freuen würde mich, wenn diese sich mit den NSA-Wutbürgern duellierten ;-)) Ich habe noch von keinem annähernd Lösungen oder Verbesserungen gehört. Doch die Nord-Union. Volkswirtschaftlich grandios durchdacht. Gewiss, Sie, Herr Broder, fordern ein Moratorium, ein Innehalten ... Fordern Sie auch ein Moratorium der Müllabfuhr, damit diese auch mal über Prozesse und Verbesserungen nachdenkt ? Mal in Berlin einen Monat im Müll ersticken … schaffen wir auch noch … Sie wären längst geflohen … Etwas muss man Ihnen uneingeschränkt zugute halten … man hat sich mit der EU beschäftigt ;-) – danke für die Lehrstunde
Die Argumente der EU-Befürworter, die versuchen, den eklatanten Mangel an Wahlgleichheit der Bürger wegzudiskutieren, erscheinen mir abstrus. Da wird gesagt: Das geht nun mal nicht anders. Kleine Länder haben überproportional mehr Abgeordnete als große, weil sie ansonsten zu wenige Abgeordnete (oder in Extremfällen gar keine) hätten, oder wenn man eine ausreichende Anzahl von Abgeordneten auch für kleinere Länder vorsähe, wäre bei strikter Wahlgleichheit das Parlament viel zu groß. Aha… im Europäischen Parlament ist ein demokratisches Grundprinzip ausgeschaltet, weil es in der Praxis irgendwie nun mal nicht anders geht. Toll. Oder es wird der Vergleich mit dem Bundesrat gezogen, dessen Zusammensetzung sich auch nicht an der Zahl der Wähler in den Bundesländern orientiert. Die Eingriffsmöglichkeiten des Bundesrats in die Politik sind ganz wesentlich beschränkt auf die politischen Maßnahmen, die sich auf die Finanzen der Länder auswirken oder auf die Verwaltungs- und Organisationshoheit der Länder… eine vergleichbare Funktion des Europaparlaments, in die Nationalbudgets der einzelnen Nationalstaaten hineinregieren zu können (etwa indem man einzelnen Ländern ihre Steuersysteme diktiert o.ä.) oder ein ganz wesentliches Hineinbestimmen in Verwaltungs- und Organisationsstrukturen in den einzelnen Ländern, wie es national der Bundestag beschließen kann, sehe ich aber in der EU (noch) nicht. Bundesrat und EU-Parlament sind also aufgrund ihrer unterschiedlichen Funktionen überhaupt nicht zu vergleichen. Wenn allerdings jemand meint, genauso wie der Bundesrat nicht die Wähler Deutschlands proportional zu ihrer Wahlentscheidung repräsentiert, so repräsentiert das Europaparlament auch nicht die Wähler Europas proportional zu ihrer Wahlentscheidung (beides richtige Aussagen)... so soll er das doch offen sagen… statt uns ständig vorzuschwindeln, das EU-Parlament würde den Willen der europäischen Bürger nach demokratischen Prinzipien repräsentieren.
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