Gerd Buurmann / 01.07.2020 / 13:00 / Foto: achgut.com / 100 / Seite ausdrucken

„Der böseste Staat der Welt?”

1.080 Abgeordnete aus 25 europäischen Staaten haben in einem Gemeinsamen Brief an die Regierungen ihrer Länder appelliert, eine Annexion palästinensischer Gebiete durch Israel zu verhindern. Es gibt Bürger, die ihnen da entschieden widersprechen, beispielsweise mit diesem Brief:

Gemeinsamer Brief an alle Nahostexperten

Wir, die Unterstützerinnen und Unterstützer dieses Briefes, teilen ernsthafte Bedenken über jene Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus ganz Europa, die sich in den sogenannten israelisch-palästinensischen Konflikt einmischen. Wir sind zutiefst besorgt über all die Präzedenzfälle, die sie durch ihre Einmischungen schaffen und dadurch einen möglichen Frieden verhindern.

Die angesprochenen Parlamentarierinnen und Parlamentarier torpedieren teilweise seit Jahrzehnten eine Lösung des Konflikts, indem sie sich für eine Zwei-Staaten-Regelung einsetzen, die von großen Teilen der arabischen Welt abgelehnt wird. Sie erklären immer wieder selbstgerecht, im Einklang mit dem Völkerrecht und mit einschlägigen Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zu stehen. Bedauerlicherweise erklären sie jedoch nicht, was dieser Einklang bedeutet.

Das kleine Land Israel wird seit seiner Gründung immer wieder mit Raketen angegriffen, abgefeuert von militanten Gruppen, Terrororganisationen und hasserfüllten Regierungen, deren erklärtes Ziel es ist, Israel auszulöschen und das jüdische Volk zu vernichten. Manche Länder finanzieren diese Gruppen, Organisationen und Regierungen. Keines dieser Länder wird von den Vereinten Nationen so kritisiert wie Israel. Der sogenannte Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat Israel stattdessen öfter verurteilt als alle anderen Länder der Welt zusammen.

Die Vereinten Nationen haben das Land Israel öfter in Resolutionen verurteilt als Afghanistan, Ägypten, Albanien, Algerien, Andorra, Angola, Antarktis, Antigua und Barbuda, Äquatorialguinea, Argentinien, Armenien, Aserbaidschan, Äthiopien, Australien, Bahamas, Bahrain, Bangladesch, Barbados, Belgien, Belize, Benin, Bhutan, Bolivien, Bosnien und Herzegowina, Botsuana, Brasilien, Brunei, Bulgarien, Burkina Faso, Birma, Burundi, Chile, China, Cookinseln, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Dominica, Dominikanische Republik, Dschibuti, Ecuador, Elfenbeinküste, El Salvador, Eritrea, Estland, Falklandinseln, Fidschi, Finnland, Föderierte Staaten von Mikronesien, Frankreich, Französisch Guayana, Gabun, Gambia, Georgien, Ghana, Grenada, Griechenland, Großbritannien, Guatemala, Guinea, Guinea-Bissau, Guyana, Haiti, Honduras, Indien, Indonesien, Irak, Iran, Irland, Island, Italien, Jamaika, Japan, Jemen, Jordanien, Kambodscha, Kamerun, Kanada, Kap Verde, Kasachstan, Katar, Kenia, Kirgisistan, Kiribati, Kolumbien, Komoren, Kongo, Kosovo, Kroatien, Kuba, Kuwait, Laos, Lesotho, Lettland, Libanon, Liberia, Libyen, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Madagaskar, Malawi, Malaysia, Malediven, Mali, Malta, Marokko, Marshallinseln, Mauretanien, Mauritius, Mazedonien, Mexiko, Mikronesien, Moldawien, Monaco, Mongolei, Montenegro, Mosambik, Myanmar, Namibia, Nauru, Nepal, Neuseeland, Nicaragua, Niederlande, Niger, Nigeria, Nordkorea, Nordzypern, Norwegen, Oman, Österreich, Pakistan, Palau, Palästina, Panama, Papua-Neuguinea, Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Ruanda, Rumänien, Russland, Saint Kitts und Nevis, Saint Lucia, Saint Vincent und die Grenadinen, Salomonen, Sambia, Samoa, San Marino, São Tomé und Príncipe, Saudi-Arabien, Senegal, Serbien, Seychellen, Sierra Leone, Singapur, Simbabwe, Slowakei, Slowenien, Somalia, Spanien, Sri Lanka, Südafrika, Sudan, Südsudan, Südkorea, Surinam, Svalbard, Swasiland, Schweden, Schweiz, Syrien, Tadschikistan, Taiwan, Tansania, Thailand, Timor-Leste, Togo, Tonga, Trinidad und Tobago, Tschad, Tschechien, Tunesien, Türkei, Turkmenistan, Tuvalu, Uganda, Ukraine, Ungarn, Uruguay, Usbekistan, Vanuatu, Vatikan, Venezuela, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika, Vietnam, Weißrussland, Westsahara, Zentralafrikanische Republik und Zypern zusammen.

Dafür gibt es nur zwei mögliche Erklärungen: Entweder ist Israel ein Staat, böser, abartiger und verdammenswerter als alle anderen Länder der Welt zusammen oder die Vereinten Nationen haben ein Problem mit dem jüdischen Staat.

Viele Abgeordnete in Europa unterstützen diese international vereinbarten Parameter und Prinzipien und fördern damit effektiv die dauerhafte Aggression gegen Israel und geben den Feinden grünes Licht für ihren Hass. Dies ist für die Aussichten auf einen israelisch-arabischen Frieden fatal. Es wird daher Zeit, die grundlegendsten Normen internationaler Beziehungen einschließlich der Charta der Vereinten Nationen infrage zu stellen.

Wir sind zutiefst besorgt über die Auswirkungen der Worte und Taten mancher Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf das Leben von Israelis und Arabern sowie über ihr destabilisierendes Potenzial in einer Region vor der Haustür Europas. Diese Besorgnis ist in einer Zeit, in der die Welt mit der COVID-19-Pandemie, dem größten kollektiven Notstand seit Jahrzehnten, kämpft, nicht weniger schwerwiegend. Zu den Parlamentarierinnen und Parlamentariern aus Deutschland, die den Frieden mit ihren Besserwissereien und Torheiten am meisten gefährden, gehören:

Luise Amtsberg, Grüne; Rasmus Andresen, Grüne; Ulrike Bahr, SPD; Margarete Bause, Grüne: Dietmar Bartsch, Die Linke; Franziska Brantner, Grüne; Leni Breymeier, SPD; Agniesza Brugger, Grüne; Karl-Heinz Brunner, SPD; Birke Buill-Bischoff, Die Linke; Udo Bullmann, SPD; Delara Burkhardt, SPD; Reinhart Bütikofer, Grüne; Dieter Dehm, Die Linke; Özdem Demirel, Grüne; Yasmin Fahimi, SPD; Sylvia Gabelmann, Die Linke; Kai Gehring, Grüne; Stefan Gelbhaar, Grüne; Sven Giegold, Grüne; Katrin Göring-Eckardt, Grüne; Erhard Grundl, Grüne; Gregor Gysi, Die Linke; Robert Habeck, Grüne; Anja Hajduk, Grüne; Heike Hänsel, Die Linke; Gabriela Heinrich, SPD; Anton Hofreiter, Grüne; Andrej Hunko, Die Linke; Dieter Janecek, Grüne; Ulla Jelpke, Die Linke; Achim Kessler, Die Linke; Katja Keul, Grüne; Katja Kipping, Die Linke; Cansel Kiziltepe, SPD; Sylvia Kotting-Uhl, Grüne; Sven Lehmann, Grüne; Sabine Leidig, Die Linke; Stefan Liebich, Die Linke; Tobias Lindner, Grüne; Erik Marquardt, Grüne; Christoph Matschie, SPD; Martina Michels, Grüne, Falko Mohrs, SPD; Niema Movassat, Die Linke; Claudia Müller, Grüne; Zaklin Nastic, Die Linke; Ingrid Nestle, Grüne; Hannah Neumann, Grüne; Cem Özdemir, Grüne; Aydan Özoguz, SPD; Tobias Pflüger, Die Linke; Bernd Riexinger, Die Linke; Claudia Roth, Grüne; Margit Stumpp, Grüne; Jürgen Trittin, Grüne; Sahra Wagenknecht, Die Linke; Gerhard Zickenheiner, Grüne; Sabine Zimmermann, Die Linke u.a.m.

Wir fordern die europäischen Staats- und Regierungschefs auf, sich entschlossen aus dem Konflikt rauszuhalten.

Europa hat den internationalen Akteuren in diesem Konflikt nicht zu erklären, wie sie sich zu verhalten und welche Lösung sie zu finden haben. Vor allem aber haben europäische Vertreterinnen und Vertreter zu akzeptieren, dass es nicht unangefochten vonstattengehen kann, dass die Hamas in ihrer Gründungscharta die Vernichtung Israels fordert und die Fatah großzügige Renten an Terroristen ausschüttet, die Juden ermordet haben. Da die Fatah von Geldern der Europäischen Union unterstützt wird, werden diese Terroristen indirekt auch von Europa finanziert.

Wir kritisieren dies voll und ganz: Die gewaltsame Rhetorik zur Vernichtung Israels und des jüdischen Volks hat im Jahr 2020 keinen Platz und muss entsprechende Konsequenzen haben. Die stetige Unterlassung einer angemessenen Reaktion ermutigt immer mehr arabische Politiker, grundlegende Prinzipien des Menschenrechts zu missachten.

Khaled Meshall, Vorsitzender der Hamas, sagte am 3. Februar 2006: „Bevor Israel stirbt muss es gedemütigt und erniedrigt werden!“

Der ehemalige libanesische Minister, Wiam Wahhab erklärte am 4. Juli 2010 auf Al-Jadid/New TV: „Ich unterstütze Deutschland in der Politik und Brasilien im Sport. Ich mag die Art, wie Brasilien Fußball spielt, aber ich mag die Deutschen, weil sie die Juden hassen und sie verbrannt haben.“

Abdallah Jarbu, stellvertretender Minister für religiöse Stiftungen der Hamas, sagte am 28. Februar 2010: „Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk. Sie haben keine Religion, kein Gewissen, keine moralischen Werte!“

Der Kleriker Muhammed Salah „Abu Rajab“ hielt am 9. Oktober 2015 folgende Predigt in der Al-Abrar Moschee in Rafah: „Unsere erste Phase soll lauten: Stecht die Juden ab! Sie haben keine Chance! Die zweite Phase soll lauten: Wir werden die Juden nicht mehr vertreiben! Wir werden sie allesamt abstechen und abschlachten!“

Mahmud Abbas von der Fatah erklärt: „In einer endgültigen Lösung können wir nicht mal die Existenz eines einzelnen Israelis in unserem Land sehen, seien es nun Zivilisten oder Soldaten.“

Am Tag der 47-Jahr-Feier der Fatah sprach Mufti Muhammad Hussein, den Abbas persönlich zum “geistigen Führer der palästinensischen Autonomie” ernannt hat, folgende Worte in die jubelnde Menge: „Die Stunde der Auferstehung wird nicht kommen, solange wir die Juden nicht vernichtet haben.“

Die auf Regeln basierende globale Ordnung ist für Europas eigene langfristige Stabilität und Sicherheit von zentraler Bedeutung, wenn aber Judenhass zur Regel wird, dann müssen diese Regeln gebrochen werden.

Wir haben ein starkes Interesse daran und die Verantwortung dafür, Regeln, die die Diskriminierung, Verfolgung und Vernichtung von Juden regeln, zu bekämpfen. Eine dauerhafte Lösung des Konflikts muss dem Menschenrecht gerecht werden und Gleichberechtigung garantieren. Dies wird Juden jedoch bisher verwehrt.

Schon einmal hat Europa versagt, als Juden von Deutschen vernichtet wurden. Europa hat geschwiegen, weggeschaut und teilweise am Morden teilgenommen. Europa verfügt daher weder über die diplomatischen Instrumente noch über die moralische Berechtigung, um ein gerechtes Ziel in dem Konflikt des Nahen Ostens zu fördern.

Im Nahen Osten leben Araber, Israelis, Muslime, Juden, Drusen und Palästinenser. Sie sind einander Nachbarn, Arbeitskollegen, Lehrerinnen, Anwälte, Richterinnen, Abgeordnete, Polizisten, Feuerwehrmänner, Soldatinnen, Köche, Sexualpartner und vieles, vieles mehr. Sie lachen, leben, essen, weinen und streiten zusammen. Sie leben miteinander und teilen sich die selbe Heimat. Sie sind gemeinsam in Treue verbunden mit den Bäumen, Flüssen, Bergen, Meeren, Seen, Städten, Dörfern und Wüsten ihrer Heimat, die sie oft in ihre Gebete einschließen. Sie sind eine Familie! Manche sind entfernte Verwandte, andere wiederum frisch nah Vertraute. All diese Menschen sind in der Lage, einen Frieden zu schließen.

Wir kritisieren alle europäischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die durch ihre Einmischung von außen einen Friedensprozess torpedieren. Sie hetzen die beiden Seiten gegeneinander auf, indem sie die grausamen Taten der arabischen Seite verharmlosen oder verschweigen und die Taten der israelischen Seite dämonisieren. Das Problem vieler selbsternannter Nahostexperten besteht darin, dass sie bereits jauchzen, wenn ein Politiker in Gaza kein Hitler ist, sie aber garstig einen jüdischen Politiker in Israel in Grund und Boden stampfen, wenn er kein Nathan der Weise ist.

Wir fordern diese Parlamentarierinnen und Parlamentarier daher auf, dem Frieden zu dienen, indem sie sich zurücknehmen und sich aus dem Konflikt heraushalten.

Wir, das sind alle Menschen, die diesen Artikel öffentlich mit folgenden Worten teilen: Durch das Teilen dieses Artikels erkläre ich, Teil dieses gemeinsamen Briefs zu sein.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Gerd Buurmanns „Tapfer im Nirgendwo“.

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S. Marek / 01.07.2020

(1) Beginnen wir mit einem Blick auf das ursprüngliche Mandat des Völkerbundes von 1922 für Palästina, ein Gebiet, das von Großbritannien verwaltet werden sollte, bis es als unabhängiger Staat entstehen konnte. Schon ein kurzer Blick auf eine Landkarte des Gebietes zeigt, daß das Mandat ganz Palästina, einschließlich des Gazastreifens und des heutigen Westjordanlandes mit Judäa und Samaria, zu der Region machte, die für die künftige jüdische Heimat bestimmt war. Dr. Dore Gold, ehemaliger israelischer Botschafter bei den Vereinten Nationen, schrieb kürzlich in Israel Hayom, daß diese ursprüngliche Bezeichnung bedeutet, daß es nicht angemessen ist, Israels kommenden Schritt zu bezeichnen, das Jordantal des Westjordanlandes als “Annexion” zu bezeichnen. Eine aggressive Annexion von Territorium durch Krieg ist, wie er einräumt, inakzeptabel und illegal - aber Israel betrat das Westjordanland erst 1967 während eines Verteidigungskrieges.  Dies ist eine vernünftige Sichtweise, aber leider ignoriert sie frühere Entwicklungen. 1922 setzte Großbritannien Artikel 25 des Palästina-Mandats zur Schaffung eines arabischen Staates (Transjordanien, heute Jordanien) östlich des Jordans um. Dadurch schrumpfte das jüdische Heimatland um 78%, hatte aber keine Auswirkungen auf das Westjordanland oder den Gazastreifen. Im verbleibenden, von Großbritannien verwalteten Teil Palästinas kam es zu Konflikten zwischen Juden und Arabern, was die Verwaltung immer schwieriger machte. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust änderte sich die Situation dramatisch. Es war moralisch nicht mehr akzeptabel, jüdischen Überlebenden oder anderen aus der Diaspora das Recht zu verweigern, einen Staat zu schaffen, in dem sich Juden gegen Aggressionen von welcher Seite auch immer verteidigen konnten.

S. Marek / 01.07.2020

(2) Mit dem Ende des 2-ten Welt Krieges wurde der Völkerbund durch die Vereinten Nationen ersetzt. Und im November 1947 verabschiedete die UNO-Generalversammlung die Resolution 181, durch die das verbleibende Mandatsgebiet Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat (mit Jerusalem als internationaler Zone) aufgeteilt werden sollte. Der Plan bestand darin, den andauernden Antagonismus zwischen den beiden Seiten zu lösen, und in erster Linie akzeptierten die Juden, motiviert durch zionistische Hoffnungen, die Teilung und bereiteten sich darauf vor, ihren Staat zu errichten, sobald die britischen Streitkräfte abziehen würden. Die Araber lehnten den Plan jedoch ab, weil sie darauf bestanden, die Juden als vermeintliche Eindringlinge - nach 3000 Jahren stetiger jüdischer Existenz in der Gegend - aus dem Gebiet ins Meer zu vertreiben Hier wird der Plan, das israelische Recht auf ein größeres Gebiet auszudehnen, sowohl rechtlich als auch moralisch einfacher zu lösen. Wie oft auch immer den “palästinensischen” Arabern ein Staat angeboten wurde, sie haben sich entschieden, ihn abzulehnen, indem sie großzügige Friedensangebote ablehnten. Sie haben es vorgezogen, den Terrorismus und die drei Kriege, die von Gaza aus begonnen wurden, zu nutzen, um ihrer Fantasie nachzugehen, den viel mächtigeren Staat Israel zu zerstören. Bis 2017 hatten sie nicht weniger als sieben Friedensangebote abgelehnt, und in diesem Jahr lehnte Mahmoud Abbas den neuen US-israelischen Friedensplan ab. Da es im Westjordanland keinen “palästinensischen” Staat gibt (und nur einen terroristischen Pseudo-Staat im Gazastreifen), können die israelischen Siedlungen und die Ausdehnung der Souveränität darüber nicht als eine aggressive Invasion und Besetzung eines anderen Staates eingestuft werden. Indem sie sich weigern, Frieden zu schließen und einen eigenen Staat zu gründen - oder sich auch nur an einen Verhandlungstisch zu setzen - schaden die “Palästinenser” nur sich selbst.

S. Marek / 01.07.2020

(3) Es ist, als ob sie erwarten, daß das gesamte umstrittene Land auf ewig für sie gehalten wird, vermutlich so lange, bis sie Lust haben, darüber zu diskutieren oder einem Vorschlag zuzustimmen. Bislang haben sie noch nie ein Gegenangebot zu einem Vorschlag unterbreitet - nur eine jahrzehntelange Kaskade von “Nein” als Echo auf die umfassendere Erklärung von Khartum nach dem Sechstagekrieg von 1967. Der von Israel vorgeschlagene Souveränitätsvorschlag kann einfach nicht als völkerrechtswidrig angesehen werden.  Wenn der “palästinensische Nationalismus” eine fadenscheinige Grundlage für einen zukünftigen Staat im Frieden mit seinen Nachbarn ist, dann hat es schon vor Beginn des Konflikts eine noch größere Ursache für die Feindseligkeit gegenüber Israel gegeben. Das ist der grundsätzlicher Widerspruch zwischen dem Völkerrecht und dem islamischen Recht.  Das islamische Recht regelt nicht nur das individuelle Leben der Muslime, wie es das christliche oder jüdische Recht (halakha) tut. Der Islam ist nicht einfach eine Religion. Er ist auch ein politisches System mit einer barbarischen faschistoiden Ideologie, und er hat Gesetze für die Verwaltung von Städten, Provinzen und Nationen. Ein Merkmal dieser Regierungsführung ist das Gesetz des waqf.  Ein Waqf ist alles, was von Mitgliedern der muslimischen Gemeinschaft gegeben wurde, um auf Ewigkeit für religiöse Zwecke zu bleiben. Es ist kein Privateigentum, sondern ist dazu bestimmt, unter islamischer Nutzung zu verbleiben: eine Schule, ein Brunnen, eine Moschee, eine Bibliothek: alles, was von seinem Spender zu diesem ausschließlichen Zweck gespendet wurde. Im gegenwärtigen Kontext bezieht es sich auf jedes Gebiet, das einst vom Islam erobert oder zum Islam konvertiert wurde und von einem muslimischen Monarchen oder einer muslimischen Regierung regiert wurde - so wie früher vom Osmanischen Reich.

S. Marek / 01.07.2020

(4) Keinem solchen Territorium sollte es erlaubt sein, in profane, säkulare, christliche (wie al-Andalus, das aus Südspanien besteht) oder, in diesem Fall, jüdische Hände zu gelangen.  Deshalb betrachten nicht nur die “Palästinenser”, sondern auch viele andere Muslime die Gründung Israels als einen illegalen Akt, der rückgängig gemacht werden muß, selbst wenn die Zerstörung Israels gegen internationale Rechtsnormen verstoßen würde.  Die Erfindung eines säkularen “palästinensischen Nationalismus” hat nur dazu gedient, dieses zugrunde liegende Konzept zu verschleiern. Beweise dafür, daß es immer noch gilt, gibt es jedoch in den Predigten in Moscheen, in denen zum Dschihad aufgerufen wird, in den Erklärungen der Muslimbruderschaft und vor allem in der Charta der Hamas von 1988, einem Ableger der Muslimbruderschaft. Ein ehemaliger ägyptischer Diplomat, Mohamed Galal Mostafa, hat argumentiert, daß die religiöse Doktrin insgesamt gesehen den Kern des Hasses gegen Israel bildet.  Das schließt jedwede Friedensvereinbarung der “Palästinenser” mit Israel für Ewigkeit aus.

Karlheinz Patek / 01.07.2020

Ich teile hier gar nichts. Die UN haben Israel öfter verurteilt als… und dann diese lächerliche Aufzählung. Dort leben also die unterschiedlichsten Völker und sie sind einander Polizisten, Anwälte, Richter, den Rest spar ich mir. Zeigen sie mir den Israeli der von einem palestinensischen Richter verurteilt wurde , denjenigen der von einem palest. Polizisten abgeführt wurde, denjenigen der sich von einem palest. Anwalt vertreten lässt. Typische Ursache-Wirkungs- Verdrehung und dann eine riesige Fassade aufbauen, dass es nicht auffällt. Ja ja, die Nazis müssen auch wieder herhalten. Sie kritisieren die Einmischung von Parlamentariern weil dadurch der Friedensprozess gefährdet wird. Den suchen schon , .... hier würde ihre Aufzählung wieder Sinn machen…,seit langem vergeblich.

Hans-Peter Dollhopf / 01.07.2020

Herr Buurmann, “die auf Regeln basierende globale Ordnung ist für Europas eigene langfristige Stabilität und Sicherheit von zentraler Bedeutung.” Echt jetzt? Dieser Satz klingt so, wie dampfende Bullenscheiße stinkt. Für wie rüde einer den Reagan-Schüler Donald Trump auch immer ansieht, so ist doch er der, der die amerikanische Republik theoriegeleitet aus genau solcher dampfenden Scheiße “internationaler Regeln” zieht. Klimapakt, Migrationspakt, US-Soldaten in Germanistan, WHO, ICC (durch Sanktionen gegen dessen Strippenzieher) ...! So what, Ami. Goes. Home! Anti-Moses Merkel führt ihre Satrapie zeitgleich tiefer und tiefer in die Wüste der Vormoderne. Alle bisher überquerten Brücken ins Nichts bricht sie hinter uns ab. “In dreissig Jahren ...”! with a whimper if at all

Ralf Ehrhardt / 01.07.2020

Danke Herr Buurmanns;  hier mein Statement:  “Durch das Teilen dieses Artikels erkläre ich, Teil dieses gemeinsamen Briefs zu sein.”    Auffällig ist, das die sog. Deutsche Staatsräson gegenüber Israel je lauter und moraltriefender betont wird,  je länger die Verbrechen (Holocaust etc.) zurückliegen und je toter die Toten sind.  Gedenk- und Trauerreden auch oder gerade im Deutschen Bundestag sind dafür das beste Beispiel.  Und am Nachmittag des selben Tages verabschiedet der gleiche Bundestag, ...oder gerne auch die UNO,  dann wieder irgendeine fadenscheinige Resolution gegenüber Israel, ohne Rücksicht auf Raketenbeschuss , Vernichtungsaussagen islamischer Regierungen, palästinensischer Hasstiraden etc.  Lebende Israelis und das Existenzrecht Israels sind dabei anscheinend zweitrangig.  Deutschland anno 2020 !    [P.S.:  Ich bin kein Jude und kein Israeli; schon zeitlich für den Holocaust nicht verantwortlich, fühle mich aber -wohl im Gegenteil zu BAM Maas- verantwortlich für die Zukunft ! ]

R. Nicolaisen / 01.07.2020

Was heißt Araber u n d Palästinenser. Die “Palästinenser” sind Araber, sind doch kein eigenes Volk.

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