Achgut.tv / 30.07.2018 / 06:06 / 36 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Deutschlands Welterklärer

Es ist beneidenswert zu lesen und zu hören, was Vertreter der deutschen journalistischen Elite wie Heribert Prantl und Jakob Augstein so über Trump und die große Weltpolitik schreiben und sagen. Beneidenswert ist es vor allem, weil sie ihre weltpolitischen Erkenntnisse und Ratschläge bis zum Ende ernsthaft vortragen können, ohne vorher in lautes Lachen auszubrechen. Sie nehmen sich als allumfassende Welterklärer selbst wirklich vollkommen ernst. Wie erreicht man ein solches Maß an Selbstgerechtigkeit?

Aber vielleicht liegt es auch daran, dass heutzutage alles relativiert werden kann, selbst die Dinge, die einmal aus vermeintlich wissenschaftlichen Gründen als unumstößlich galten. Warum beispielsweise muss im Land der gelebten Vielfalt unbedingt für jeden zwei mal zwei genau vier sein? Man muss doch auch andere mathematische Orientierungen ernst nehmen. Unsere Politik folgt ja auch diesem Motto.

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Leserpost

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klaus Blankenhagel / 30.07.2018

Die sogenannten Elite-Journos muessten doch mal kapieren, dass die am Presidente Trump abrutschen. Hier in den Staaten haut man sich auf die Schenkel vor lachen. Wenn aber zb CNN oder andere Medien ueber den boesen Trump herziehen, geht das nicht so glimpflich ab, wie gerade zur Zeit. (Sanktionen). Und der deutsche Buerger ist mit diesem Muell ohnehin nicht mehr zu erreichen, ausser Merkel. Die bekommt dann immer rote Baeckchen, gleich nach dem Fruehstueck.

HaJo Wolf / 30.07.2018

Lieber Herr Broder, ich glaube nicht an den Absturz der “Qualitätsjournos” a la Augstein. Ich glaube auch nicht mehr an einen friedlichen, demokratischen Wandel, mit demokratischen Mitteln werden wir Merkel nicht los. Und damit auch nicht die Welterklärer und Bessermenschen. Und was noch schlimmer ist: mir fällt nun wirklich niemand ein, dem ich die politische Führung Deutschlands anvertrauen möchte. Die AfD ist noch lange nicht so weit. Alle andere politische Intelligenz haben Merkel und ihre Journaille-Handlanger entsorgt, außer Landes geekelt oder mundtot gemacht. Machen wir uns nichts vor Deutschland hat fertig. Morgenthau und Churchill würden sich vor Vergnügen auf die Schenkel klopfen: alle (völkerrechtswidrigen, gegen die Haager Landkriegsordnung verstoßenden) Bomben auf die deutschen Städte und die Zivilbevölkerung haben nicht geschafft, was die Merkel und ihre Handlanger spielend schaffen: Deutschland endgültig und “nachhaltig” (ich hasse dieses Wort!) zu zerstören.

Paul J. Meier / 30.07.2018

Wenn Augstein solche Pointen vom Stapel lässt wie: “Wegen ein paar grapschender Ausländer geht das Abendland nicht unter”, nach der Kölner Silvesternacht oder er gar “positiv denken”(sic!) und den Sozialstaat abschaffen will, da überkommt mich regelmäßig der Verdacht, der Bursche leidet unter einer Profilneurose oder hat eine sonstige Identitätskrise, aber ich beherrsche mich dann immer, es ist auch nicht fair diese Unterstellungen, außerdem hat uns unser kluger Lehrer immer gewarnt: Was einmal über die Lippen gekommen ist, holt auch ein fliehendes Pferd nicht mehr ein! Immerhin er provoziert, zwar wird das niemand wirklich ernst nehmen, genau so gut könnte man in Prantls Binsen äh Blick Tiefe suchen. Dieter Hildebrand hat einmal gesagt: “Ohne Humor wäre ich verrückt geworden!” Mehr und mehr begreift man, wie recht der gute hatte und welche geniale evolutionäre Innovation des menschlichen Verstandes uns damit zu beschützen trachtet! Danke!

Anders Dairie / 30.07.2018

Es sind nicht nur Prantl und der missratene Sohn A.  Ich habe Herrn Kornelius / SZ darauf aufmerksam gemacht, dass alle Presidenten, seit Bill Clinton seit 1994, mehr oder weniger konsequent an der Mauer zu Mexiko bauten.  Diese soll 3.300 km lang werden.  Kornelius äußerte die Meinung, dass der Mauerbau dem spin-nerten Trump eingefallen wäre.  Hinzu kam, dass er offenbar nicht wusste, dass Mexiko ebenfalls eine Mauer nach Honduras errichtet hatte, um die Durch- und Zuwanderung aus Südamerika zu stoppen. Das sind jährlich mindestens 500 Tausend Menschen.  Was freilich im chaotischen Mexiko misslang.  Der Tenor der Pressalie war regelmäßig:  “Trump ist abartig im Denken und Handeln”. Einer hat Trump sogar als “Hassprediger” bezeichnet.  Dummerweise wurde der Prediger gewählter President.  Nach dessen Beleidigung war es zuende mit dem bevorzugten Einlass von Deutschen ins Weiße Haus.  Der Chefdiplomat war beruflich erledigt.  Er musste ins Bellevue zu Berlin.  Die Politiker verursachen Schäden über Schäden,—und die Prantl’ beten sie gesund.  Den Leuten geht der Hut hoch , und sie wollen eine andere Republik.  Statt die AfD zu bremsen, wird diese aufgebaut.  Die Prantls und Augsteins sind unfreiwillig zu Förderern geworden. Sie haben eine Grundlage des Journalismus, die Distanzierung, verraten und durch Belehrungen der Konsumenten am laufenden Band ersetzt.

Kerstin Hansen / 30.07.2018

Hmm, ich werde nicht schlau aus dem Video. Es werden zwei Journalistenkollegen abgewatscht.  Und es wird die deutsche Politik abgewatscht. Um jemanden oder irgendwas abzuwatschen, sollte man eigentlich eine Begründung liefern. Also, warum sind Prantl und Augstein doof, warum ist die deutsche Politik doof? Einfach nur so, weil wir uns einig sind, dass sie doof sind? Ist mir irgendwie zu wenig.

TinaTobel / 30.07.2018

Bei gar nicht so wenigen Politikern verhält es sich genauso. Bei ihnen hat man den Eindruck, dass sie ihre allerwichtigste Hauptaufgabe darin sehen, alles, was irgendwo auf der Welt geschieht, zu bewerten: “Das ist gut. Jenes ist schlecht.” Oft über Ereignisse, bei denen es nicht die geringste Rolle spielt, was Deutschland in Gestalt seiner Politiker davon hält.

Rainer Küper / 30.07.2018

@Enrique Mechau: Warum kündigen Sie das Hanauer Käseblatt nicht? Aus Erfahrung weiß ich, dass es ungemein befreiend ist, zu wissen, dass die Käseblattler nicht mehr von mir gesponsert werden. Hier im Norden ging es um ein Blattle des Madsack-Verlages, der zu 23% im Eigentum des SPD-Medienimperiums dd.vg íst, und das heute im Wesentlichen vom RND, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, gespeist wird. Bösere Zungen sollen es das Rote Netzwerk Deutschland nennen. Warum sollte man 23% von 500 Euro jährlich der SPD spenden und für den Schrott auch noch täglich in den Teppich beißen müssen? Die Schreibtischkante war härter und führte daher schon vor Jahren zur Kündigung.

Martin Landvoigt / 30.07.2018

Die unendliche Geschichte von Michael Ende stellte die kindliche Kaiserin als positive Figur vor, und auch in der Verfilmung war es ja ein süßes Mädchen. Im wirklichen Leben haben wir nun auch eine Kaiserin, deren Denkniveau auch eher kindlich zu sein scheint, aber die weder so süß wie im Film ist, noch so harmlos oder positiv. Dennoch gibt es erstaunlich viele Märchengläubige in dieser Republik, die nicht erkennen wollen, wo das Nichts lauert. Und die genannten Meinungsmacher als Herolde des absurden Theaters werden nicht als solche erkannt ...

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