Auf der Urban Age Konferenz der Herrhausen-Gesellschaft in Istanbul hat Richard Burdett von der London School of Economics Zahlen vorgelegt, die eindrucksvoll zeigen, welchen Beitrag Städte zum Wirtschaftswachstum eines Landes leisten. Die Bewohner der großen Metropolen sind nicht nur deutlich produktiver als die Normalbevölkerung, mit dem überdurchschnittlichen Beitrag zur Wirtschaftsleistung erzielen sie auch ein weit höheres Einkommen. Diese Leitfunktion der Stadt lässt sich überall auf der Welt nachweisen, in Johannesburg, Sao Paulo oder Mexiko City ebenso wie in New York, Istanbul oder London, das macht ja auch ihre Attraktion für die Zuwanderer aus. Nur eine Metropole fällt hier heraus: Berlin. Die deutsche Hauptstadt ist nach Burdetts Erhebungen die einzige Großstadt der Welt, deren Bewohner weniger leisten als die Allgemeinbevölkerung und in der Folge auch ärmer sind als diese. Während anderswo die Hauptstadt als Wachstums-Generator fungiert, ist Berlin so etwas wie ein Wachstums-Absauger.
P.S.: Wolfgang Nowak, Chef der Herrhausen-Gesellschaft, hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es neben Berlin noch eine Stadt gebe, die nichts zur Wohlstandsmehrung beisteuere, und zwar Harare, die Hauptstadt von Zimbabwe. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich ein Trost ist.
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