Dirk Maxeiner / 28.03.2019 / 09:30 / Foto: Gostens / 98 / Seite ausdrucken

Auto-CO2-Werte: EU beschließt Armuts-Beschaffungs-Programm

Was mache ich, wenn ich den Leuten das Auto und die individuelle Mobilität verbieten will, mich aber nicht so richtig traue? Ich erlasse technische Vorschriften, die das Auto so verteuern, dass es sich ein normaler Autofahrer nicht mehr leisten kann. Für die, die es sich dennoch weiter leisten können, halbiere ich die Reichweite und reduziere die Zahl der Tankstellen, so dass man dort Schlange stehen muss. Mit diesen zwei einfachen Schritten erledige ich ganz nebenbei eine einstmals florierende Automobilindustrie. Damit niemand widersprechen kann, führe ich als Begründung für das Verfahren die Rettung der Menschheit an. Wer dennoch mault, ist destruktiv und moralisch verkommen, kurz ein Staatsfeind. Das Verfahren klingt eher nach Kuba oder Venezuela. Es wurde aber gestern im Europäischen Parlament beschlossen.

EU beschließt Abgas-Hammer“ titelt die Bild-Zeitung. Bis 2030 sollen Neuwagen im Schnitt 37,5 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid in die Luft blasen als 2021. Das ist aber mit Verbrennungsmotoren unmöglich. Ein Auto müsste im Schnitt 2,6 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen, das ist technisch nicht machbar, schon gar nicht für größere Fahrzeuge, von denen die deutschen Autohersteller leben. Sind die Werte nicht einhaltbar, was absehbar ist, kommen hohe Strafzahlungen ins Spiel. Für einen Kompaktwagen wie einen Opel Astra oder VW-Golf würden dann Beträge in bis zu fünfstelliger Größenordnung fällig.

Um das Ziel zu erreichen, müssen deshalb bis 2030 – also in etwa zehn Jahren –  40 Prozent aller Autos E-Autos sein. Die sind aber viel teurer und schwerer als die herkömmliche Technik. Eine den Tankstellen vergleichbare schnelle Lade-Infrastruktur ist nicht in Sicht. Ja, es ist noch nicht einmal ein Stromnetz in Sicht, das dies alles verkraften könnte. Ganz im Gegenteil, das Netz wackelt ja jetzt schon.

Das Zerstörungswerk der Energiewende fortsetzen

Was da in Brüssel verabschiedet wurde, läuft in Deutschland unter dem Label „Verkehrswende“ und wird das Zerstörungswerk der „Energiewende“ mit anderen Mitteln fortsetzen. Die Bild-Zeitung hätte für ihren Titel ohne Übertreibung auch das Wort „Vorschlaghammer“ benutzen können. Die Ergebnisse der Energiewende lassen sich ja bereits besichtigen: Das deutsche Stromnetz ist in den letzten Jahren immer volatiler geworden, das Risiko eines Blackouts steigt, der Strom wurde drastisch teurer und die Preise steigen weiter, die einstmals superprofitablen Energieversorger sind ruiniert und streichen zehntausende Stellen von Mitarbeitern. Und obendrein steigen auch noch die Kohlendioxid-Emissionen, das heißt, der Irrsinn ist klimapolitisch auch noch kontraproduktiv, weil wir einen fossilen Parallel-Kraftwerkspark brauchen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, was ja vorkommen soll. Wahlweise gibt’s Atomstrom von den Nachbarn. Und da packt man jetzt noch 40 Prozent Elektroautos oben drauf. 

Die von der Autoindustrie eingeforderten Subventionen für Fahrzeuge und Infrastruktur werden gewiss großzügig fließen, das heißt, die Steuerzahler müssen für diesen Wahnsinn aufkommen. Genau wie die Krankenschwester und der Polizist über den Strompreis die Solarzellen auf dem Dach des Architekten-Hauses mitbezahlen, wird es auch diesmal kommen. Die S-Bahnfahrer dürfen den Elektro-Spleen der Besserverdienenden finanzieren, es wird mal wieder reichlich von unten nach oben umverteilt.

Es soll daher bitte keiner behaupten, er sei über die Konsequenzen dieser Politik nicht im Bilde gewesen. Fakt ist: Breite Bevölkerungsschichten werden auf subtile Weise von der individuellen Mobilität abgekoppelt. Das wird insbesondere Menschen auf dem Lande und Pendler betreffen, die dringend auf ihr Auto angewiesen sind. Die Zwangsverteuerung trägt entweder der Kunde, für den Autos zunehmend unerschwinglich werden, oder der Autohersteller, der durch diese Zusatzbelastung nicht mehr rentabel arbeiten kann. Was das für die Arbeitsplätze in diesem Land bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen. 

Am Schluss werden deshalb auch die Radfahrer, oder, besser gesagt, alle bezahlen: Die gestern beschlossenen CO2-Werte sind für Deutschland nichts anderes als ein groß angelegtes Armuts-Beschaffungs-Programm. Und eine Immmobilitäts-Wende. Vielleicht teilen die Wähler ihrem Abgeordneten im Europa-Parlament ja bei der kommenden Wahl mit, dass sie das bemerkt haben.

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B. Ollo / 28.03.2019

Vielleicht bekommen wir dann ja hier kubanische Verhältnisse, wo der sozialistische Kampf gegen den Klassenfeind bekanntlich dazu führte, dass fast niemand mehr neue Autos kaufen konnte, keine gebaut wurden und die Klassiker des Klassenfeindes deshalb bis heute auf den Straßen fahren. 2030 könnte das Jahr werden, wo ein Golf IV oder ein alter 5er BMW Bj. 2000 mehr wert ist als ein Elektro-Neuwagen. Denn eines ist mal sicher: Die Strompreise, die jetzt schon europaweit an der Spitze sind, wollen die Unions-Sozial-Grünen ja weiter verteuern. Wenn es aber Stück für Stück weniger bis gar keine Sprit-Neuwagen gibt bei bestehender Tankstellen-Infrastruktur und bei derzeit wieder steigendem Angebot an Gas und Öl auf dem Weltmarkt, könnte der alte Spritti mit fast rund 40 Jahren auf dem Buckel noch richtig Kohle einsparen. Zumindest ist da noch Musik drin. Blöd ist das nur für alle Fahranfänger und Leute mit kleinem Geldbeutel. Wer will schon Zweitbesitzer eines runtergefahrenen Emobils sein, wo eine anstehende Akku-Erneuerung das mehr als 5-fache dessen kostet, was man heute für ein gebrauchtes Auto mit TÜV Minimum ausgeben muss. Das wird in jedem Fall für beide Seiten ein mieses Geschäft, sowohl für die Erstbesitzer als auch den Käufer.

Sabine Schönfelder / 28.03.2019

Bereits bei der stringenten Durchsetzung der Uploadfilter seitens der EU, sah und bemerkte die dagegen demonstrierende und angeblich so Europa verliebte Jugend, wie undemokratisch und alternativlos die Zügel der EU- Mächtigen geschwungen werden. Die EU ist d a s Machtinstrument der Gutmenschen, um deren persönliche Vorstellung von dieser Welt durchzusetzen. Das EU -Parlament wird je nach Gusto völlig ignoriert, oder als demokratische Rechtfertigung mißbraucht. Leider ist der Deutsche viel konventioneller und bürgerlicher, als der Franzose. Deshalb dauert es bei uns ungleich länger, bis sich das Michelchen zum Widerstand aufrafft. Bis dahin stellt er seine Arbeitskraft bis ungefähr Mitte des Jahres europäischer Gutmenschpolitik, made in Germany, kostenlos zur Verfügung, und darf hinterher mit dem teuren und unpünktlichen Bummelzug der Deutschen Bundesbahn spät abends in sein Heim zurückkehren. Da man die Sommerzeit abschaffte, kann er sich direkt ins Bett legen, denn die Sonne geht bereits eine Stunde früher unter. Zum ‘Würstel’-Grillen ist es leider zu spät, ( ka Rauch, ka Wurscht, nur noch Durscht!!) aber er kann noch etwas den Grillen beim Zirpen zuhören, wenn sie nicht in irgendeinem Windrad zu ‘Schlagobst’ verarbeitet wurden…... Es läuft doch alles perfekt, mit ‘un peu’ straffer staatlicher Führung! Heil Öko!!!

Stephan Bujnoch / 28.03.2019

Die Herren Putin, Trump und Xi Jinping nässen sich wahrscheinlich täglich ein beim Lachen über Europa. Die Wichtigtuer in Brüssel zerschlagen ohne äußere Bedrohung freiwillig den größten Markt weltweit. Dazu hätte es früher vieler Divisionen bedurft. Man verlangt 40% E-Autos, zu deren Betrieb etwa 60% mehr Strom als heute gebraucht wird. Damit dies spannender wird, werden gleichzeitig konventionelle Kraftwerke stillgelegt. Um die 40% Autos mit Strom zu betanken, müssen 40% der Tankstellen (rein rechnerisch) mit mindestens der sechsfachen Zapfstellenzahl (5 Min. zu 30 Min) aufgerüstet werden, also eine mittlere Tanke mit 12 Zapfhähnen müsste auf 72 Schnellladestationen ausgebaut werden. Woher den Stellraum nehmen, wie kommt der Strom hin? Annalena würde wahrscheinlich denken im “Batterietankwagen”. Bei der Energiemenge wäre für die Übertragung wahrscheinlich eine 100KV Leitung mit Umspannstation nötig. Die gibt es in der Fläche gar nicht. Die “letzten km” bis zur Tankstelle müssten erst gebaut werden. Woher die europäischen Svenja Schulzes dieser Welt den Mut hernehmen, solche Forderungen zu stellen, ist alternativ zu beantworten: entweder sind sie grenzenlos dumm, oder sie sind grenzenlos verantwortungslos. Letzteres hätte man noch vor der Wende, also bevor der große Wohlfühlwahn losging, staatspolitisch mit “Hochverrat” bezeichnet

Claus Pengel / 28.03.2019

Wo ist die Lobby der Autofahrer? Abgetaucht. Sonne und Wind werden max. 50% des Stromverbrauchs der privaten Haushalte abdecken können. Dabei ist der max. Ausbau von Windrädern und Solarfeldern mit entsprechenden Speichern in Norwegen und Dänemark unterstellt. Nicht berücksichtigt ist der Energiebedarf des Verkehrs und der Industrie. Wir fahren in der EU und in Deutschland unseren Lebensstandard krachend gegen die Wand. Das die Politik nicht in der Lage die Energieverbrauchsrechnung in ihrem Handeln zu berücksichtigen ist unverantwortlich. Leider übersehen die Bürger die Auswirkungen nicht, sondern wählen brav die Parteien und Politiker, die dieses Land in eine Armutsspirale überführen. Die Energieverbräuche wurden von Prof. Sinn veröffentlicht und in einem Vortrag, der auf YouTube abrufbar ist, am Jahreswechsel 2018/2019 vorgestellt. Somit erledigt sich das E- Auto allein wegen der nicht verfügbaren Energie.

Jürgen Büch / 28.03.2019

Und dabei ist CO2 weder böse, noch riecht es, noch ist sichtbar, noch ist es giftig. Die Natur braucht und will es. Die Bauern für ihre Gewächshäuser sogar noch mehr für schnelles und gutes Wachstum. Bei zuwenig CO2 auch keine Photosynthese und damit kein Sauerstoff. Statt nun die armen Autofahrer zu beuteln sollten sie stattdessen der Sonne das Wärmen verbieten und den Weltmeeren, in denen sich CO2 ja bindet und mit etwa 800 Jahren Verzögerung je nach Sonnenaktivität, freisetzen den Stöpsel ziehen, möchte man tatsächlich an der CO2-Emission etwas ändern, egal ob es Sinn macht oder auch nicht. Eigentlich ist der Brexit eine gute Idee zum Nachahmen. Nicht nur um diesem Unsinn zu entkommen, sondern auch um unsere schöne Industrie nochmal davonkommen zu lassen vor einer emissionsarmen aber extrem schädlichen Pleitewelle.

Sabine Ehrke / 28.03.2019

Ich bin überzeugt, die meiste Wähler verstehen nur Bahnhof auf dem Weg zur Weltenrettung und gehen den letzten Schritt über die Klippe höchst selbst.

Rainer Hanisch / 28.03.2019

“Vielleicht teilen die Wähler ihrem Abgeordneten im Europa-Parlament ja bei der kommenden Wahl mit, dass sie das bemerkt haben.” - Sehr geehrter Herr Maxeiner: genau das wird nicht eintreffen! Die Wähler agieren auch bei der EU-Wahl wie bei allen anderen gewesenen und kommenden Wahlen: Immer weiter so! Und sollte es brenzlig werden, kann man ja immer noch das Wahlergebnis fälschen. Manipulation findet vorher in sogenannten Umfragen und Talkshows statt. Diejenigen, die das nicht mitspielen, werden diffamiert, “kritisiert”, ausgegrenzt und als Nazi beschimpft. Und sonst gibt es ja noch die staatlich hochgejubelten Schulschwänzer - ähh: Klimaaktivisten. In Erlangen z. B. fordern diese Kindersoldaten vom Stadtrat die Ausrufung eines “Klimanotstandes”! Und der spielt mit!! Was dann wieder zu überstürzten, unvernünftigen, unüberlegten, unzweckmäßigen und kopflosen, eben panischen Handlungen führt.  Dort beteiligen sich auch Ältere bis hin zu den Rentnern am demonstrieren. Jahrzehntelang haben auch diese Typen gut und gern von und mit den “Klimasünden” gelebt, plötzlich plagt das schlechte Gewissen? Und die Protestierer sind wohlbehütet ohne die geringsten Entbehrungen in diesem Millieu aufgewachsen, können und wollen auch heute nicht auf alle Annehmlichkeiten verzichten. Noch blöder geht wohl nicht - oder doch? Bislang gab es immer noch eine Steigerung. Oh weh…

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