Man kann sich (dort wo ich wohne) von der Pflicht, eine Biotonne zu benutzen auch ganz befreien lassen, vorausgesetzt man weist nach, dass man seine Küchenabfälle kompostiert. Dies nachzuprüfen, schaut ein Inspekteur vorbei und kontrolliert, ob der Küchenabfallhaufen auch den Regeln der Kunst einer ordnungsgemäßen Kompostführung genügt. Sonst bleibt es bei der Biotonne. Wunderbar ist es, in einem wohlgeordneten Land zu leben!
In der Wohnanlage, in der ich als “Neu-Berliner” wohne, gibt es keine Biotonnen. Im Müllraum gibt es Container für Weißglas, Buntglas, also braun und grün zusammen, Papier/Kartonage, Wertstoff (gelber Sack) und Restmüll inkl. Biomüll. Ich habe das Gefühl, dass die Müllentsorgung überall anders ist, nur nicht einheitlich. Und wenn man durch die Straßen von Großstädten geht, ist von Mülltrennung keine Spur. Und in dem Ort im Bayerischen Wald, wo wir jährlich Urlaub machen, muss man ein Chemiestudium haben, um den Plastik/Kunststoffmüll richtig zu trennen.
Nicht alle wohnen so, dass sie den Vollservice genießen können, aber der Vollservice steht allen zur Verfügung, was durchaus eine Preiserhöhung rechtfertigt. Natürlich nicht gleich, aber nach einer angemessenen Wartezeit…
Da haben Müllfrauenversteherinnen mitgeschrieben. Sie sind wahrscheinlich kein Müllfrauenversteherinnenversteher.
Das Parkinson-Prinzip beschreibt, wie die kleinsten Entscheidungen am breitesten diskutiert werden; so feilscht ein akademisches Gremium gern mal eine Stunde um ein Komma. Umso schneller werden dann die großen Posten beschlossen, deren Tragweite keiner überblickt. – Ähnlich ist es hier: Mülltrennung und Tempolimits werden mit aller Härte des Rechtsstaats durchgesetzt, so bemerkt schon keiner das Staatsversagen im Großen. Müll und Tempo sind geeignet um Aktionismus zu heucheln. Doch messernde Männer und gewalttätige Gestalten, die gibt es gar nicht; nicht bei uns. Das ist nur eine Erfindung der Rechten.
Ich würde wahnsinnig gerne mal den (die) Mensch(en) kennenlernen, die so etwas aushecken und sie beuftragen diese Voraussetzungen in der eigenen Straße penibel einzuhalten, einschließlich eines jahreszeitlich zu erstellenden Messprotokolls.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.