Die äthiopische Armee hat nach Angaben der Milizen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) am Montag Luftangriffe auf Zivilisten in Tigrays Regionalhauptstadt Mekelle durchgeführt, meldet kleinezeitung.at. Mindestens drei Menschen wären bei den Bombardierungen gestorben, Dutzende seien verletzt worden. Die äthiopische Luftwaffe habe am Montagabend mitgeteilt, sie hätte "Kommunikationsmasten und -ausrüstung" angegriffen. Es habe demnach "äußerste Sorgfalt gegeben, zivile Opfer zu vermeiden".
"Die Luftwaffe von (Ministerpräsident) Abiy Ahmed schickte ihren Bomber, um zivile Ziele in und außerhalb von Mekelle anzugreifen. Montag ist Markttag in Mekelle & die Absicht ist nur allzu greifbar", habe hingegen TPLF-Sprecher Getachew Reda über den Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt. Ein weiteres Ziel wäre das Planet Hotel gewesen, wo zahlreiche humanitäre Organisation bis vor kurzem ihre Mitarbeiter untergebracht hatten, so Reda weiter.
Die Armee hatte vergangene Woche eine neue Militäroffensive gegen Rebellen der TPLF begonnen, bei denen es zu schweren Kämpfen mit Artillerie, Drohnen und Kampfflugzeugen gekommen sei. Der militärische Konflikt habe vor elf Monaten begonnen, als Abiy anfing, die TPLF, die in Tigray an der Macht war, zu verdrängen. Die TPLF dominierte Äthiopien gut 25 Jahre lang, bis Abiy 2018 an die Macht kam.