Die Zahl der „Menschen mit Einwanderungsgeschichte“ ist um 1,2 Millionen gestiegen.
Bei Zuwanderern und ihren Nachkommen spricht man „Menschen mit Migrationshintergrund“ oder, wie jetzt auch beim Statistischen Bundesamt „Menschen mit Einwanderungsgeschichte“. Wie das Amt mitteilt, handele es sich dabei nach der verwendeten Definition der Fachkommission Integrationsfähigkeit um Personen, die seit 1950 selbst nach Deutschland eingewandert sind (erste Generation), sowie deren direkte Nachkommen (zweite Generation). Von denen lebten im Jahr 2022 20,2 Millionen in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt (destatis.de) nach Ergebnissen des Mikrozensus mitteilt, und damit 6,5 Prozent oder 1,2 Millionen mehr als im Vorjahr (2021: 19,0 Millionen). Der Anteil dieser Personengruppe an der Bevölkerung sei damit um 1,3 Prozentpunkte auf 24,3 Prozent (2021: 23,0 Prozent) gestiegen. Unter den Männern habe der Anteil von „Menschen mit Einwanderungsgeschichte“ mit 24,8 Prozent um einen Prozentpunkt höher gelegen, als bei den Frauen mit 23,8 Prozent.
15,3 Millionen Menschen seien selbst seit 1950 nach Deutschland eingewandert. Damit machten Eingewanderte 18,4 Prozent der Bevölkerung aus. 4,9 Millionen Personen (5,9 Prozent der Bevölkerung) waren direkte Nachkommen dieser Eingewanderten, also in Deutschland geborene Personen, bei denen beide Elternteile seit 1950 eingewandert sind.
Bei weiteren 3,9 Millionen in Deutschland geborenen Personen (4,6 Prozent der Bevölkerung) war nur einer der beiden Elternteile eingewandert. Diese Personen werden nach der vom Statistischen Bundesamt verwendeten Definition nicht zur Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte gezählt. 59,1 Millionen Personen (-1,0 Prozent gegenüber 2021) waren weder selbst noch war ein Elternteil seit 1950 eingewandert. Das waren 71,1 Prozent der Bevölkerung. Von den 15,3 Millionen im Jahr 2022 in Deutschland lebenden Eingewanderten sind knapp 40 Prozent beziehungsweise 6,1 Millionen seit dem Jahr 2013 eingewandert. Mit einem Durchschnittsalter von 29,9 Jahren waren die ab 2013 Eingewanderten deutlich jünger als die „Bevölkerung ohne Einwanderungsgeschichte“ (47,0 Jahre).
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht neben dem Konzept der Eingewanderten und ihrer direkten Nachkommen auch weiterhin Ergebnisse nach dem Konzept des Migrationshintergrunds: Demnach hatten im Jahr 2022 23,8 Millionen Menschen und somit 28,7 Prozent der Bevölkerung in Deutschland einen Migrationshintergrund. Dies entspreche einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent (2021: 22,6 Millionen; 27,5 Prozent der Bevölkerung).