Natürlich wird das Thema “Venezuelas Sozialismus des 21. Jahrhunderts” in den deutschen Medien überwiegend gemieden. Und wenn die sogenannten Experten darüber dozieren, dann wird behauptet, dass es sich nicht um ein sozialistisches Modell handelt. Sondern um: Staatskapitalismus (!) Alles ist dabei - die Armut, die Gewalt, der Hunger, die Willkür, die Korruption, die Kriminalität, die Misswirtschaft, die Preiskontrollen, die Enteignungen, der Schmuggel, die Wertlosigkeit des Geldes, der Zusammenbruch des Gesundheitssystems - aber das alles hat ganz und gar nichts mit Sozialismus zu tun. Niemals! Das ist die typisch linke Schizophrenie…
“.... nein, nein, das habt ihr falsch verstanden! Lasst uns den Sozialismus nochmal wagen - diesmal klappt’s bestimmt ! Ganz bestimmt!”
Mit der Ausbeutung und dem Verkauf natürlicher, unverdienter Ressourcen allein ist nichts dauerhaft zu gewinnen. Es verleitet zum schnellen Konsum, statt zur vorausschauenden Investition. Nicht umsonst haben die ressourcenarmen Länder letztlich bisher immer den Gang der Geschicht bestimmt - Not macht erfinderisch. Und lehrt den eigentlichen Faktor des Erfolgs: Arbeit. Mal sehen, wie sich so die anderen windfall-Profiteure ihrer geologischen/geographischen Gunst entwickeln: Die Golfstaaten, das E-Mobilitäts-Musterländle Norwegen, die Südflanke der ehemaligen USSR, einige afrikanische Staaten.
Der schnelle freie Fall Venezuelas hat sicher auch mit dem Verfall der Erdölpreise zu tun, aber die Ursachen sind systemisch. Es ist nicht möglich, die Gesetze der Physik einfach außer Kraft zu setzen. Ebenso wenig gilt das für die Ökonomie.
Das ist wahrscheinlich die treffendste Analyse, wie Sozialisten die parlamentarische Demokratie abschaffen werden? Erst die Wahlen mit der absoluten Mehrheit gewinnen, um dann im Namen des Volkes jegliche Opposition mundtot machen? Denn alles was sich rechts von der sozialistischen Wahrheit befindet, ist ja konterrevolutionär? Man hat es dann mit Rechtsextremen oder Nazis zu tun? Sicherlich mögen die Argumente je nach Land unterschiedlich sein, aber die Mechanismen sind dieselben? Den Anfängen muss man Einhalt gebieten. Wie z. B. linker Mainstream, Infiltrierung des Staates und Presse usw.?
“Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf!” Alles wie schon in der DDR erlebt.
Ehrlicherweise müßte man dann auch einen Artikel über Bolivien schreiben, auch “neo-sozialistisch” regiert, mit ganz ähnlichen Handlungen und Zielen der Regierung… und da läuft’s ganz gut! Man hört nix von Knappheit oder Unruhen, im Gegenteil, die Bevölkerung ist zufrieden, es gibt stabiles Wirtschaftswachstum und es wird in Infrastruktur und Bildung investiert. Ist wohl letztendlich gar keine Frage der politischen Ausrichtung, sondern eher eine Frage der Qualität des pol. Personals…
Immerhin ist diese Geschichte als hoffentlich finales Lehrbeispiel geeignet. Eigentlich.
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