Sehr geehrter Herr Röhl, ich habe Ihren Artikel “Querdenkender Herr Leo Pröstler” mit großem Interesse gelesen. Zeigt Ihr Artikel doch wieder einmal sehr aufschlussreich, welche moralischen und sozialen Ansichten die meisten Autoren des Blogs “Achse des Guten” haben. Bedauerlicherweise nämlich überhaupt keine. Dass von diesem Blog, bzw. seinen Autoren der Sozialstaat ohnehin komplett abgeleht wird, ist ja praktisch klar. Handelt es sich doch bei Ihnen, Herr Röhl, und Ihren werten Kollegen um (national-)konservativ-neoliberale “freie Autoren” oder “Journalisten”. Da ist die vollkommen wirtschaftsliberale und marktbejahende Sicht natürlich fest vorgegeben. Aus diesem ideologischen Schuh kommen Sie auch alle miteinander nicht mehr raus. Das ist schon klar. Das ganze wäre auch nicht so schlimm, würden Sie es nicht alle unter dem Deckmäntelchen der “Freiheit” propagieren. Wenn Sie wenigstens zu Ihrem konservativ-neoliberalen Weltbild stehen würden. Dass könnte ich dann noch akzeptieren. Und Ihre “Klimawandellügen-Verschwörungstheorie”, die ebenfalls von vielen Autoren auf diesem Blog vertreten wird - geschenkt. Es ist eben doch so, dass die, die am intensivsten gegen Verschwörungstheorien zu Felde ziehen, die wahnsinnigsten auch selbst verbreiten. Auch dass muss ich wohl hinnehmen. Um das klar zu stellen: Es geht gar nicht darum, dass Sie das alles nicht verstehen. Ich denke, Sie verstehen sogar sehr gut. Sie wollen nur nicht. Denn alle sozialen und Klimaschutzmaßnahmen laufen leider der Weltwirtschaft entgegen und damit der Mehrung von Profit. Und - die Mehrung von Profit, die Sie Ihren Gegnern unterstellen, ist doch in Wirklichkeit das Einzige, was Sie und Ihre Autorenkollegen interessiert. Mit freundlichen Grüßen Bernd Jeller
Nachhaltig ökonomisch Das ist wirklich genial quergedacht. Im Anlageprospekt klipp und klar sagen: In den nächsten 20 Jahren gibt es erstmal nichts. Da raufen sich Anlageschützer (ernsthafte und selbst ernannte) glatt die Haare. Obwohl nach der Konzeption des Anlagemodells in den ersten Jahre zwangsläufig Verluste anstehen, die zu den sonst so gern in Anlageprospekten herausgestellten steuerlichen Verlustzuweisungen führen dürften, vermeidet man diesen für Anleger eigentlich vorteilhaften Aspekt fast vollständig. Da könnten sich ja vorzeitig Fallstricke aus Prognosen ergeben. Bei näherem Betrachten des Anlage-Prospektes ist immerhin erkennbar das für den Initiator nachhaltig etwas bei der Sache herauskommt. Die persönlich haftende Gesellschafterin also Bauminvest GmbH hat Anspruch auf Ersatz ihrer Aufwendungen auch für das Gehalt ihres Geschäftsführers. Dieses Gehalt bestimmt nun die Gesellschafterersammlung der Bauminvest GmbH also deren Gesellschafterin Querdenker GmbH. Die täglichen Brötchen sind also nahhaltig gesichert, zumal es mittlerweile die Bauminvest III gibt. Auch nicht 20 Jahre zu warten braucht der Initiator auf einen ersten kräftigen Schluck aus der Pulle: Nach den Angaben im Anlageprospekt erhält die Querdenker GmbH: Die Querdenker GmbH erhält für Konzeption und Projektentwicklung der Vermögensanlage eine Gesamtvergütung on 137.000- €. Und das für Bauminvest Nr. III. Für den Vertrieb der Vermögensanlagen fällt eine Erfolgsprovision von 1.320.000.- € an. Natürlich wird der Löwenanteil für Vertriebskosten/Klinkenputzer anfallen. Ein kräftiger Sofort-Schluck aus der Pulle bleibt.
Ich bevorzuge das Längsdenken. In die Tiefe kommt man längs einfacher als “quer”.
Wenn man sich den Internetauftritt der s. g. “Querdenker” - Gesellschaft mit Beschränkung (Haftung ist bei diesen Leuten sowieso ausgeschlossen) ansieht, dann wird sofort klar, dass es einzig und allein um die Einkommensversorgung dieser Clique geht. Die Leute des Teams haben alle Berufe, in denen es schwer ist, eine Anstellung zu finden. Und so wählt man eben in diesem verqueren Staat eine Variante, um mit Verschleierungstaktik an Steuerknete heran zu kommen. Die Wertschöpfung des Unternehmens ist gleich Null. Herzlichen Dank für die Kolumne, lieber Herr Röhl, etwas Spaß ist immerhin produziert worden.
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