Ja, wer wird’s denn nun? Die Presse überschlägt sich, die Obama-Kampagne heizt seit Tagen das Feuer mit neuen Spekulationen an, da tritt Michael Phelps mit seinen acht Goldmedaillen in den Hintergrund, und die Blamagen der amerikanischen 100-Meter-Staffeln sind schnell vergessen. (Bleibt noch die Frage auf dem Talkshowteppich: Haben die chinesischen Turnerinnen mit ihren Altersangaben geschummelt bzw. die Pässe nicht gut genug gefälscht?)
Morgen werden wir’s alle wissen, wer Baracks Vizepräsidentschaftskandidat ist. Heute schmeiße ich meine zwei Cents auf den Roulettetisch und spekuliere mit; sollte ich recht haben, können wir alle sagen: Ha, die Achse des Guten hat es im voraus gewußt! Und ich verdinge mich beim Nachtfernsehen als Prophet. Wenn ich nicht recht habe, soll’s mir auch recht sein. Oder nicht—je nachdem, wie die Wahl tatsächlich ausfällt.
Also: Morgen vormittag tritt Barack Obama in Springfield, Illinois, dem Heimatort von Abraham Lincoln, gemeinsam mit seiner Wahl auf. Und die ist: Kathleen Sebelius, die Gouverneurin von Kansas. ( http://en.wikipedia.org/wiki/Kathleen_Sebelius ) Von Topeka, der Hauptstadt von Kansas, sind es nur 380 Meilen bis Springfield, das läßt sich mitten am frühen Morgen relativ unbemerkt schaffen, vor allem da die meisten Mediendetektive das halbe Dutzend mehr favorisierter Kandidaten rund um die Uhr an ihren derzeitigen Standorten belauern.
Ende der Durchsage—und meines Wunschdenkens. (Werde ich morgen aus lauter Enttäuschung den Obama-Aufkleber von meiner Stoßstange reißen müssen? Ich kau mir schon an den Fingernägeln…)