Wenn die Süddeutsche Zeitung voranschreitet, dann muss die süddeutsche Provinz offenbar gleich hinterher dackeln. Jedensfalls macht die Argumentation Kurt Westergaard sei irgendwie nicht feuilletontauglich und somit an seinem Schicksal selber Schuld, allmählich Schule. Beispielsweise bei der Ulmer Südwestpresse, wo das kulturelle Hochniveau seinen intellektuellen Tiefststand erreicht. Zitat: “Er (Westergaard) ist mindestens so verblendet wie sein Attentäter. Deshalb sind beide gefährlich.”
Achse-Leser Gerd Buurmann hat an die Chefredaktion folgenden Brief geschrieben (auf deren Antwort wir besonders gespannt sind):
Sehr geehrte Chefredaktion,
mein Name ist Gerd Buurmann und ich bin der künstlerische Leiter des Severins-Burg-Theaters in Köln. Mit dem in Ihrem Blatt veröffentlichtem Kommentar “Verblendet” von Eugen Röttinger fallen Sie jedem Künstler und jeder Künstlerin in den Rücken. Ich fühle mich durch den Kommentar in Ihrer Zeitung beleidigt und auch bedroht, da dort folgende Worte stehen:
“Er (Westergaard) ist mindestens so verblendet wie sein Attentäter. Deshalb sind beide gefährlich.”
Einen Künstler, der ein Bild malt, als “mindestens so verblendet” (wenn nicht sogar schlimmer) wie einen Mörder zu bezeichnen, halte ich für ein arges Stück. Auf diese Beleidigung durch einen Kommentar Ihrer Zeitung erwarte ich eine persönliche Reaktion! Ich bin Künstler und verbitte mir die Gleichstellung mit Mördern. Ich erwarte eine schnelle Antwort und, ja, ich erwarte eine Entschuldigung und ja, ich erwarte eine öffentliche Zurechtweisung Ihres Kommentators Eugen Röttinger.
Auf Antwort beharrend,
Gerd Buurmann
Und auch das Kultursponsering der Sparkasse Tauberfranken hat Post von Gerd Buurmann bekommen:
Sehr geehrte Damen und Herren der Sparkasse Tauberfranken,
....In der Südwestpresse ist Eugen Röttinger mit seinem Kommentar “Verblendet” jedem Künstler und jeder Künstlerin in den Rücken gefallen….
Einen Künstler, der ein Bild malt, als “mindestens so verblendet” (wenn nicht sogar schlimmer) wie einen Mörder zu bezeichnen, halte ich für ein arges Stück. Noch unerträglicher ist es, dass ein Mann, der die Freiheit der Kunst und der Meinung in Veruch bringt, Geld von der Sparkasse Tauberfranken bekommt, um einen kulturellen Preis zu vergeben.
Auf die Beleidigung durch Eugen Röttinger erwarte ich eine klare Reaktion der Sparkasse Tauberfranken! Die Sparkasse Tauberfranken muss klar machen, dass sie ihr Geld nicht für eine solche Jury hergeben kann. Die Sparkasse Tauberfranken muss klar machen, dass es von Eugen Röttigner eine Unverschämtheit ist, Künstler mit Mördern gleichzusetzen. Solange sich Eugen Röttinger nicht von seiner Aussage distanziert, ist er als Jurymitglied des Medienpreises unerträglich, vor allem, wenn mit diesem Preis auch der Bereich “Kunst und Kultur” gewürdigt wird…
Auf Antwort bestehend,
Gerd Buurmann