Wolfgang Röhl / 19.04.2008 / 13:43 / 0 / Seite ausdrucken

Guten Morgen mit der Öko-Stasi

Wenn einer von nix ´ne Ahnung hat, aber auch unfähig ist, sie auszudrücken, kann er dann nicht wenigstens beim Frühstücksfernsehen unterkommen? Leider nein! Denn da hockt ja schon, und zwar eine Ewigkeit, der doofe Cherno rum, ein wirklich tragischer Fall von Mediendeppentum. Da ihn sonst keiner haben will, wird Cherno wohl dableiben, bis sie ihn mit den Füßen voran aus dem Studio tragen. Seine Ko-Moderatorinnen sind nicht viel heller als er, aber deutlich dreister und doktrinärer. Neben dem Kampfauftrag des gemeinsamen Frühprogramms von ARD und ZDF - allmorgendliches gnadenloses Hochjazzen selbst der nichtigsten, peinlichsten ARD- oder ZDF-Plotten, die am Abend ausgestrahlt werden -, neben dieser permanenten Eigenlobhudelei widmen sich die ethisch-moralisch blitzsauberen Mädels von der Frühstücksfront besonders gern der aktuellen Kampagnenkanonade, welche die Sendeanstalten zur Grundversorgung rechnen. Gestalten wie Gabriel, Trittin oder Höhn haben eine Dauerkarte beim Morgenmagazin . Mahner & Warner aller Couleurs treten im bunten Reigen auf, abwechselnd mit den neuesten Ernährungsratgeberhanseln, selbst stilisierten Schützern-von-oder-vor-irgendwas sowie den üblichen Verbotepredigern vom Schlage Tempo-30-auf-Autobahnen..

..Seit die Klimapanik voll ausgebrochen ist, sind sie im Morgenstudio total von der Rolle. Letzten Dienstag war eine Gruppe von Schülern eingeladen, die sich doch verdammt noch mal nicht richtig vor Klimaangst in die Hose machen wollte! Auch auf mehrfache, in zunehmend schärferem Tonfall gestellte Fragen der Moderatorin, ob sie, die Jungen, sich denn nicht über die Zukunft in einer Welt Sorgen machen würden, wo demnächst der Eisbär vom schmelzenden Gletscher kippt, nölten die Kids nur Unverbindliches wie „...ist ja wohl noch lange hin…“, ...denkt man nicht dauernd dran…“ Diese verantwortungsscheuen Lümmel schienen offenkundig eine Jugend ohne Angstattacken und permanente Selbstgeißelung zu genießen! Ob sie das Thema denn nicht in der Schule durchnähmen, setzte die TV-Frau das Verhör fort. Nö, nicht oft, gestanden die Schüler.

Da sollte man dem Lehrer wohl mal einen Rüffel erteilen, krähte die Moderatorin empört.

Himmel! Wie ein Staat aussieht, wo ein Heer von solchen Ökostasi-Tanten und –Onkel Streife läuft, kann ich mir unschwer ausmalen. Einen Vorgeschmack liefert das gebührenfinanzierte Umerziehungs-Fernsehen jeden Tag. Welcher Druck wohl schon jetzt auf Lehrern lastet, die nicht in das allgemeine Klimageheul einstimmen? Die ihre Schüler womöglich auch mal mit einer zweiten Meinung zum Thema Erderwärmung konfrontieren, ihnen statt apokalyptischem Untergangsgedöns ein Bild von der Zukunft vermitteln, das nicht nach kollektivem Selbstmord schreit. Die ihnen am Beispiel „Klimaschutz“ den Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion erklären. Man ahnt, wie deren Standing in deutschen Lehrerzimmern aktuell ist. In zehn oder zwanzig Jahren, wenn wir auf „Global warming“ ähnlich ungläubig zurück blicken werden wie auf längst verblichene Angstepidemien früherer Dekaden – „Atomtod“, „Neue Eiszeit “, „Waldsterben“, „Silent Spring“, „Strauß-Faschismus“ - , sollte man vielleicht ein Denkmal stiften. Für den unbekannten, tapferen Lehrer, der dem Mainstream trotzte. Dem Richard Löwenthal der Jahre 2007 ff.

Oh doch, den Typ gibt es! Ich selber kenne ein oder zwei Exemplare persönlich. Keine Namen! Sie könnten schon morgen früh vor dem TV-Tribunal stehen.

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