Eine Landwirtin aus Seedorf in Schleswig-Holstein steht seit heute vor Gericht, weil sie hunderttausende von Eiern als Bio-Ware an Bio-Läden und Reformhäuser verkauft haben soll, obwohl sie die Eier zuvor aus “konventioneller” Herstellung gekauft hatte. Die Frau führte einen Bio-Hof mit 5000 Hühnern und war fünf Jahre lang Mitglied eines Bio-Erzeugerverbandes. Heraus kam die Sache nicht etwa wegen massenhafter Beschwerden der Kunden, sondern einzig aufgrund einer anonymen Anzeige.
Meiner Meinung hat die Bäuerin keinen Schuldspruch, sondern den ansonsten für investigative Journalisten reservierten Wächter-Preis verdient. Die falsche Eierfrau hat dankenswerterweise in großem Stil nachgewiesen, dass normal erzeugte, preiswerte Eier nicht von Bioware zu unterscheiden sind, außer durch den Preis. Ferner, dass man gewissen Leuten heutzutage so gut wie alles teuer verticken kann, wenn man Bio drauf schreibt. Unsere Bäuerin hat nicht betrogen, sondern wertvolle Aufklärungsarbeit geleistet. Sie lebe hoch!