Wie am Donnerstag auf Achgut bereits kurz berichtet, erhielten die Autoren der populären irreverenten amerikanischen Cartoon-Sendung “South Park” kürzlich von der New Yorker Islamistengruppe “Revolution Muslim” eine unverschleierte Todesdrohung, indem ihnen das Schicksal Theo van Goghs angekündigt wurde. Die South Park-Schöpfer Trey Parker und Matt Stone hatten am 14. April, zum Jubiläum ihrer 200. Episode, möglichst viele der von ihnen in den letzten dreizehn Jahren durch den Kakao gezogenen Berühmtheiten auftreten lassen, einschließlich der Großkopfeten der Weltreligionen Moses, Jesus und Buddha. In satirischer Anerkennung des islamischen Verbots, Mohammed bildlich darzustellen, versteckten sie ihn zunächst in einem U-Haul-Umzugsanhänger, in dem man ihn zwar hören, aber nicht sehen konnte. Als er später endlich rausgelassen wurde, war er in ein Bärenkostüm verkleidet. Am nächsten Tag veröffentlichte die Revolution Muslim-Webseite den folgenden Irrsinn: “Wir müssen Matt und Trey warnen, daß das, was sie tun, dumm ist, und sie werden wahrscheinlich für die Ausstrahlung dieser Sendung wie Theo van Gogh enden. Dies ist keine Drohung, sondern eine Warnung in Bezug auf die Realität, was mit ihnen voraussichtlich passieren wird.”
Auf Anfrage der New York Times bei FBI und der New Yorker Polizei, ob man gegen diese kriminell motivierte Vereinigung und ihren Repräsentanten Abu Talhah Al-Amrikee wegen solch unverhüllter Ankündigung mörderischer Absichten vorzugehen beabsichtige, wichen die offiziellen Antworten bisher hinter Argumenten der freien Meinungsäußerung und der merkwürdigen semantischen Begründung aus, Revolution Muslim habe ja nicht gesagt, man würde selber zum Dolch greifen. Matt Stone und Trey Parker reagierten zunächst, wie es ihre Art ist, wieder satirisch, indem sie in der folgenden Episode den Mohammed-Bär unter einer ZENSUR schreienden Grafik versteckten und den Namen des “Propheten” wie bei anstößigen Wörtern üblich auspiepten.
Gestern spitzte sich der Skandal zu, als der ausstrahlende Kabelsender, Comedy Central, “South Park” zensierte—im Gleichschritt mit der aus Europa inzwischen hinlänglich bekannten feigen Begründung, man wollte seine Angestellten vor Übergriffen schützen. Bereits einmal zuvor übrigens hatte Comedy Central “South Park” zensiert—damals, als die dänische Zeitung Jyllands Posten mit dem Abdruck der Mohammedkarikaturen international Furore machte; da war den “South Park”-Zeichnern ein mit den skandinavischen Karikaturisten solidarisches Cartoon verboten worden. Angst essen Seele auf, nämlich die Seele der Meinungsfreiheit, wie wir sie kennen und schätzen—wohl um der Ausdrucksfreiheit islamistisch motivierter Killer Platz zu machen?
Diese widerliche Entwicklung brachte den genialen Jon Stewart, der viermal in der Woche um elf Uhr abends (Ostküstenzeit) ebenfalls bei Comedy Central seine schonungslos spöttische “Daily Show” produziert, gestern abend so auf die Palme, daß er einen guten Teil seiner halbstündigen Schau damit verbrachte, den eigenen Sender zu attackieren. Während er eine fantastische Collage religionssatirischer Skits aus den Jahren der Daily Show, in denen er Christen, Juden, Buddhisten, Hinduisten und Atheisten sowie ihre Götter bzw. Götzen schwer auf die Schippe genommen und rücksichtslos durch den Kakao gezogen hatte, über den Bildschirm laufen ließ, wies er darauf hin, daß er deshalb zwar oft Proteste erhalten habe, aber keine Drohungen körperlicher Gewalt, jedenfalls nicht von ernstzunehmendem religiösem Gesindel, und daß Comedy Central wegen seines starken Tobaks nie Angriffe auf Angestellte befürchtet und mit Zensur reagiert habe. Nach einer fulminanten Verteidigung unserer demokratischen Ideale sprang Stewart schließlich auf, um im Stil eines baptistischen Predigers und begleitet von einem berobten afroamerikanischen Chor den “Revolution Muslim”-Fanatikern und ihren Geistesgenossen wiederholt entgegenzuschreien: “Go fuck yourselves!” Obwohl die Sendung Stunden vor der Ausstrahlung aufgezeichnet wird, wagte es Comedy Central nicht, diesen Zornesausbruch seines größten Stars zu beschneiden, außer daß das “Fuck” ausgepiept wurde; aber Selbstzensur öbszöner Wörter ist bei allen unverschlüsselt zugänglichen Sendern in den USA nicht nur üblich, sondern gesetzlich vorgeschrieben. “Go [piep] yourselves!” Da weiß eh jeder, was gemeint ist. Hoffentlich haben inzwischen FBI und die New Yorker Polizei auch kapiert, was “wie Theo van Gogh enden” bedeutet. Noch viel deutlicher konnten die Islamisten wohl kaum nach Blut lechzen, und gepiept wurde bei diesen offenbar terroristisch gesinnten Kanaillen nix.
http://www.nytimes.com/2010/04/23/arts/television/23park.html?src=me
http://www.huffingtonpost.com/2010/04/23/jon-stewart-stands-up-for_n_549178.html
http://artsbeat.blogs.nytimes.com/2010/04/23/jon-stewart-takes-on-comedy-centrals-censorship-of-south-park/