Fast drei Jahre sind vergangen, und es gab keinen Aufstand! Sie schreiben, dass es „in der Bevölkerung ein feines Gespür für Rechtstaatlichkeit gibt“. Mitnichten, ein Irrtum! In der Bevölkerung fehlt vieles. Freiheitsliebe, selbstständiges Denken, Mut, Selbsterhaltungstrieb, Zusammenhalt, Patriotismus! Soldaten hat man mit Blumen und Begeisterung verabschiedet, neue Invasoren begrüßt man auf Befehl mit Teddybären. Offensichtlich wurde im Wohlstand nichts gelernt!
Nachtrag: Man muss von einem Kanzler verlangen können, dass er die Intelligenz besitzt, die Folgen seines Handelns VOR seinen Entscheidungen umfassend zu erkennen, und dass er des weiteren das Verantwortungsgefühl hat, bei Irrtümern seine Entscheidungen zu korrigieren. Beides lässt diese Kanzlerin vermissen. Hätte ein französischer Präsident so agiert, er wäre aus dem Amt gefegt worden. Zu Recht.
Merkel hat auch die Energiewende zu verantworten, die - das wussten viele Wissenschaftler von Anfang an - nicht funktionieren kann und dem Land schweren wirtschaftlichen Schaden zufügt. Insofern kann ich dem Satz, Merkel sei lange Zeit eine gute Kanzlerin gewesen, nicht zustimmen. Was die Grenzöffnung angeht: Ich kaufe es ihr nicht ab, dass sie aus Humanität handelte. Wie Robin Alexander darlegte, fürchtete sie schlechte Bilder. Vielleicht dachte sie, das wäre ein genialer Coup, die Grenze zu öffnen. Klappte ja auch ne Weile, viele waren begeistert von Merkels Geste der “Humanität” und ihrer moralischen Überlegenheit. Merkels Türkeideal beweist ja, dass ihr die Humanität egal ist. Die Migranten werden halt woanders abgewiesen.
Für ihre Ideologie tut sie alles. Karl Popper hat einmal geschrieben, man solle besser seine Theorien (oder Ideologien) sterben lassen als Menschen.
Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn haben bereits ihr Missfallen über das Treffen geäußert. Sinngemäß kam “Wozu sollen wir zum xten Mal Dinge besprechen, die wir bereits mehrfach angelehnt haben?” Anders gesagt: “Wir lassen uns nicht vor Merkels Karren spannen!” Man darf gespannt sein, ob Seehofer und Söder den “Putsch” (was für ein Schwachsinns-Vergleich!) durchziehen.
Aha: Merkel war “viele Jahre eine gute Bundeskanzlerin”. Das sehe ich allerdings völlig anders. Merkel hat sich zunächst einigermassen durchgewurstelt und schwamm auf den Schröder’schen Reformen wie ein Fettauge auf der Suppe. Schon damals wurden dringend nötige Reformen nicht angepackt. Immer dann, wenn Merkel gefordert war - Energiethema und Euro’rettung’ -, hat sie versagt. Am schlimmsten in der Migrationskrise, die sie verschuldet hat und die nicht nur Deutschland, sondern auch Europa schädigt. Ich halte diese Kanzlerin für völlig überschätzt - allmählich scheint ja auch dem einen oder anderen ihrer Anhänger zu dämmern, dass die Kaiserin nackt ist.
Wer immer auch nach dem Motto von Pippi Langstrumpf „ Ich mach´ mir die Welt, wie sie mir gefällt!“ seine Meinungen und Ansichten formt und bildet, wird leider immer von der Wahrheit überrollt werden. Früher oder später! Denn die Wahrheit wird immer siegen. Die menschlichen Ideologien jedoch nicht!
Werter Herr Weimer, Sie merken schon, mit Ihnen streite ich mich gerne. Auch wenn Sie in diesem Artikel, besonders nach hinten raus, mal deutlicher geworden sind als sonst, es bleibt einiges an spontanem Widerspruch. Also, dass Frau Merkel viele Jahre eine gute Bundeskanzlerin war, halte ich schlicht für einen Witz! In Nuancen lasse ich das noch für ihre erste Amtsperiode bis 2009 gelten. Aber danach kann ich an ihrer Kanzlerschaft nichts gutes mehr erkennen. Ob Grexitkrise, Atomkrise (hier besonders der Schwenk in 6 Monaten von der Atomenergie als notwendiger Brückentechnologie bis zum abrupten Abschalten in kürzerer Zeit) und Energiekrise, immer nur unüberlegte, den Standort Deutschland schädigende und den Steuerzahler extrem belastende Volten in deren Politik danach sprechen ein klares Urteil. Wenn nach ihrer Zeit die sogenannten “Experten” ihre Scheuklappen abgelegt und/oder neue, unbelastete Experten nachgewachsen sind, wird die Nachrede auf sie noch viel schlechter ausfallen. Da bin ich fest überzeugt von! Und ob die CSU mit ihrem um 3 Jahre verspätetem Aufstand aktuell was bewegen wird, bleibt abzuwarten. Seehofer trägt nicht umsonst den Spitznamen Drehhofer. Und ohne den Notruf AfD würde sich auch heute noch nichts bewegen; trotz allem Gift und aller Galle, die auf diese Leute gespuckt wird, das war und ist das richtige Ventil, bis sich die Normalität wieder einstellt. Leider waren Leute wie Sie, die eine seriöse Widerstandslinie hätten in der Öffentlichkeit aufziehen können, dafür zu lange nicht willens und mutig genug. Deshalb sind Sie mitschuldig an der von Ihnen richtig gestellten Diagnose dieses heutigen Deutschlands.
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