Guten Morgen zur Morgenlage am 321. Tag des Jahres 2022, bis zum Jahresende sind es jetzt nur noch 44 Tage. Eine kleine Rückerinnerung zum Anfang: Heute vor fünf Jahren meldete die irakische Armee die Rückeroberung von Rawa, der letzten damals noch vom Islamischen Staat besetzten Stadt. Und damit begeben wir uns nun in die Gegenwart mit ihrem Angebot an Kriegsschauplätzen.
Am Anfang steht allerdings ein Wahlergebnis aus den USA, wo das Auszählen von Stimmen zwar manchmal länger dauert, aber die Wahlorganisation immer noch besser funktioniert als in Berlin. Wie erwartet haben die Republikaner mehr als die Hälfte der 435 Sitze im Repräsentantenhaus gewonnen. Das ist nicht der Sieg, den sie erwartet hatten, auch weil die Demokraten ihre Mehrheit im Senat halten konnten, aber für die von Präsident Biden repräsentierte Regierung wird das Regieren schwieriger und zuweilen die Suche nach Kompromissen nötig. Wenn eine Regierung weniger "durchregieren" kann, ist das grundsätzlich schon einmal eine gute Nachricht. (Quelle: zdf.de)
Nachdem eine Rakete aus dem russisch-ukrainischen Krieg ein polnisches Dorf und damit NATO-Territorium getroffen hat, fragte sich manch ein Beobachter, ob denn das sogenannte "rote Telefon" aus den Zeiten des Kalten Krieges noch funktioniert? Offenbar nicht zu Unrecht, denn die Krisenkommunikation an einer möglichen Schwelle zum großen Krieg scheint nicht gut zu funktionieren. Nach dem tödlichen Raketeneinschlag in Polen versuchte der US-Generalstabschef Mark Milley seinen russischen Amtskollegen Gerassimow für ein klärendes Gespräch zu erreichen. Doch dies sei trotz der Brisanz der Lage längere Zeit nicht möglich gewesen, heißt es in Medienberichten. Zwar hat sich ja in diesem Falle vieles auch ohne ein solches Gespräch aufklären lassen, doch beunruhigend ist diese Nachricht dennoch. (Quelle:deutschlandfunk.de)
Der russische Gefreite Alexander Leschkow war äußerst mutig, als er sich auf einem Militärgelände bei Moskau bei seinem Vorgesetzten quasi öffentlich über das mangelnde Training und die schlechte Ausrüstung vor dem Einsatz in der Ukraine beklagt hatte. Russische Medien hatten ein Video von diesem Auftritt veröffentlicht. Leschkow wurde verhaftet, nun sollen ihm 15 Jahre Haft drohen, heißt es in Medienberichten. Und angesichts der Berichte über die Haftbedingungen in Russland wäre es wohl zynisch, zu sagen, dass ihm immerhin der Fronteinsatz vorerst erspart bleibt. (Quelle: de.euronews.com)
Nordkoreas Regime fordert derweil ebenfalls internationale Aufmerksamkeit und provoziert erneut mit dem Abfeuern einer potenziell atomwaffentauglichen Rakete. Allein seit Anfang November habe Südkorea bereits mehr als 25 solcher Vorfälle gezählt, heißt es. UN-Resolutionen verbieten der selbst erklärten Atommacht Nordkorea bekanntlich die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die mit einem Nuklearsprengkopf bestückt werden können. (Quelle: n-tv.de )
Während viele Politiker, Funktionäre und sogenannte Aktivisten im ägyptischen Urlaubsort Scharm al-Scheich die Weltrettung auf der Weltklimakonferenz genießen, hat die ägyptische Führung in deren Umfeld fast 700 Menschen festgenommen, heißt es in Medienberichten. Darunter seien Journalisten, ein prominenter Anwalt und ein Angehöriger einer neuen Oppositionspartei, habe die Organisation Human Rights Watch (HRW) mitgeteilt. Beobachter befürchten, nach dem Ende der internationalen Konferenz noch schärfere Verfolgungsmaßnahmen gegen Regierungskritiker. (Quelle: orf.at)
In Burma (Myanmar) sollen im Rahmen einer Massenamnestie Berichten zufolge knapp 6000 Gefangene freikommen. Unter ihnen seien mehrere prominente Ausländer, heißt es. Der australische Wirtschaftsprofessor Sean Turnell, die ehemalige britische Botschafterin Vicky Bowman, ihr Ehemann Htein Lin und der japanische Journalist Toru Kubota würden noch am Donnerstag aus dem Gefängnis entlassen. Anlass der Amnestie sei die Feier des Nationalfeiertags, habe ein Junta-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP gesagt. (Quelle:n-tv.de)
Und was gibt es noch Neues aus Deutschland zu berichten? Die Bundeswehr soll im nächsten Jahr aus Mali abziehen. Das Kanzleramt, das Verteidigungsministerium und das Auswärtige Amt sollen eine Grundsatzvereinbarung über eine Beendigung des Mali-Einsatzes bis spätestens Ende 2023 geschlossen haben, will n-tv aus Regierungskreisen erfahren haben. (Quelle: focus.de)
Nach mehr als zweieinhalb Jahren des Corona-Regimes bricht sich die Vernunft im Umgang mit dieser Krankheit leider nur langsam Bahn. In der Bahn beispielsweise gilt ja immer noch der Maskenzwang, zumindest so lange der Zug auf deutschen Schienen fährt. Hinter der Grenze fallen die Masken im Waggon. Spätestens die maskenlosen Bahnfahrer in den Nachbarländern zeigen, wie dass diese Maßnahme für die Volksgesundheit offenbar wenig Sinn hat. Das ist nun offenbar auch dem Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Michael Theurer (FDP), aufgefallen, denn er hat sich für ein Ende der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen ausgesprochen. Theurer habe der dpa gestern gesagt: „...wir sind jetzt an dem Punkt angekommen, an dem eingesehen werden muss, dass wir bei Corona in der endemischen Phase sind. Das Fortführen freiheitseinschränkender politischer Maßnahmen, an die sich wegen des Eintretens der endemischen Phase zunehmend weniger Menschen halten, beschädigt das Vertrauen der Bürger in die Politik.“ (Quelle: welt.de)
Und damit endet diese Morgenlage mit den besten Wünschen für diesen Tag.
Eine Übersicht über diese und weitere Meldungen finden Sie auch hier in unserer täglichen Presseschau.