Guten Morgen am 10. November des Jahres 2022 zu einer Morgenlage. Zur besseren Verdauung der aktuellen Meldungen kommt zuvor aber wieder eine kleine Zeitreise: Diesmal schauen wir, was die Nachrichten der Deutschen Welle denn vor 15 Jahren so gebracht haben. Es klingt beinahe wie eine heutige Nachricht, dass damals 50 Tote bei Kämpfen mit Islamisten in Mogadischu gemeldet wurden. Aber in einer anderen Zeit bewegen wir uns, wenn wir erfahren, dass US-Präsident George W. Bush an diesem Tag Bundeskanzlerin Angela Merkel erstmals auf seiner Ranch in Texas empfangen hatte. Da war die Kanzlerin ja auch noch vergleichsweise frisch im Amt. Bei einem Taliban-Angriff wurden derweil in Afghanistan neun Soldaten getötet und das Bundesumweltamt hatte eine zügige Einführung von Tempo 120 auf Autobahnen gefordert, weil ein Tempolimit erhebliche Fortschritte in Sachen Klimaschutz brächte. Bei solch vertrauten Klängen zum Schluss wechseln wir natürlich umgehend ins hier und jetzt.
Es hatte sich in den letzten Tagen angekündigt, nun ist es offiziell: Der Kreml ordnet einen Rückzug seiner Truppen in der Region Cherson an. Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Berichten des russischen Staatsfernsehens die Räumung des westlichen Ufers des Dnipro an. Durch den Rückzug verliere Russland mit Cherson die Kontrolle über die einzige ukrainische Gebietshauptstadt, die es seit Beginn des Angriffskriegs Ende Februar erobert hatte. "Das Leben und die Gesundheit der Soldaten der Russischen Föderation waren immer eine Priorität", habe Schoigu zur Begründung gesagt. Da hat der Minister aber mehr als dick aufgetragen, denn Leben und Gesundheit russischer Soldaten war einer russischen Führung noch nie sonderlich wichtig. Kein Wunder, dass die Ukraine da skeptisch auf die Rückzugs-Nachricht reagiert. (Quelle: n-tv)
Kommt er oder kommt er nicht? Diese Frage ist jetzt beantwortet: Wladimir Putin kommt in der nächsten Woche nicht zum G-20-Gipfel nach Bali. Stattdessen schickt Russland den Außenminister Sergej Lawrow. Ob das die Gesprächsatmosphäre entscheidend auflockert? (Quelle: Tagesspiegel)
Die Ukraine soll die neuen Finanzhilfen der EU nicht geschenkt, sondern als Darlehen bekommen, heißt es aus der EU-Kommission. Und die Brüsseler Behörde hat festgelegt, dass die Ukraine das Geld dann ab 2033 zurückzahlen müsse. Für die gesamte Rückzahlung habe das Land dann aber bis zu 35 Jahre Zeit. Gibts dann den Euro überhaupt noch? Und wenn ja, was sind dann ein paar Milliarden eigentlich noch wert? (Quelle: n-tv)
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) soll in Afghanistan trotz der Taliban-Herrschaft wieder neue Ortskräfte einstellen. Derweil werden frühere Ortskräfte nach Deutschland ausgeflogen, weil es für sie wegen ihrer Ortskraft-Tätigkeit zu gefährlich ist, im Lande zu bleiben. Wie lässt sich das erklären? Vielleicht sagt ja heute jemand im Afghanistan-Untersuchungsausschuss des Bundestages was dazu, denn da wird das Thema Ortskräfte behandelt. (Quelle: RND)
In Kabul haben die Taliban den Frauen unterdessen den Zutritt zu öffentlichen Parks und Gärten in der Hauptstadt untersagt. Bisher hätten Männer und Frauen die Parks noch abwechselnd besuchen dürfen, also an verschiedenen Tagen oder zu verschiedenen Uhrzeiten. Ein Ministeriumssprecher habe das Verbot damit begründet, dass es wiederholt Verstöße gegen diese Regelungen gegeben hätten. Und Frauen sollen sich dabei nicht immer an die Verpflichtung zum Tragen einer Vollverschleierung gehalten haben. (Quelle: Deutschlandfunk)
Die Halbzeitwahlen in den USA sind noch nicht zu Ende: Im US-Bundesstaat Georgia wird es um den Sitz im Senat eine Stichwahl geben. Weder der demokratische Amtsinhaber Raphael Warnock noch sein republikanischer Herausforderer Herschel Walker hätten mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten. Die Fortsetzung folgt am 6. Dezember. (Quelle: ORF)
Derweil senkt Mecklenburg-Vorpommern das Wahlalter für Landtagswahlen auf 16 Jahre. Das beschloss der Landtag gegen die Stimmen von CDU und AfD. Also gilt jetzt auch im Nordosten, dass man Sechzehnjährigen zwar das Rauchen verbieten muss, weil man sie für zu unreif hält, die Risiken des Tabak-Genusses zu erkennen, aber sie gleichzeitig für reif genug hält, die richtigen Verantwortungsträger für das Land zu bestimmen. (Quelle: Welt)
Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat derweil ein Tempolimit für Bischöfe und andere Nutzer kirchlicher Dienstwagen beschlossen. Bei Fahrten "in kirchlichem Kontext" gelte nun ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen und ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern auf Landstraßen einzuhalten, um treibhausbasierte Emissionen spürbar zu verringern. Hat die Kirche wirklich so viele Dienstwagen, dass sich dadurch Emissionen spürbar verringern lassen? Und wer kontrolliert dieses Tempolimit eigentlich? (Quelle: Focus)
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