Jennifer Nathalie Pyka / 25.09.2012 / 11:09 / 0 / Seite ausdrucken

Die Meise aus Remagen macht weiter. Polenz auch.

Über Ruprecht Polenz kann man wahrlich vieles sagen, eines darf man ihm jedoch nicht unterstellen: Faulheit. Denn der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses ist in der Tat ein fleißiger Mann. Wenn er nicht gerade das Ansehen sudanesischer Islamisten verteidigt, von einem Interview zum nächsten hetzt und Antisemiten jeglicher Couleur auf seiner Facebook-Seite Asyl bietet, soll er tatsächlich noch im Bundestag erscheinen.

Insofern ist es ihm hoch anzurechnen, dass er bei all dem Stress seine gute Freundin, die über die Grenzen Remagens hinaus als Kostümjüdin bekannte Irena Wachendorff, nicht vergessen hat. Die nämlich hat sich zwar offiziell und auf Anraten „ihrer“ jüdischen Gemeinde, wo sie nur leider kein Mitglied ist, von Facebook verabschiedet, nachdem ihr jüdisches Kalkül plötzlich gar nicht mehr jüdisch war. Inoffiziell hingegen dreht sie dort freilich immer noch ihre Runden. Natürlich nicht unter Klarnamen, sondern mit dem Account ihres mittlerweile verstorbenen Hundes („Moira Wachendorff“), womit ihre bisherige Freakshow eine würdige Fortsetzung erfährt.

Doch das soll sich nun ändern. Des Hausfrauendaseins wohl überdrüssig, plant die Meise von Remagen und selbsternannte Tochter eines „Zadeks“, der allerdings als Offizier bei der Wehrmacht tätig war, jetzt ihr jüdisches Comeback. Wie genau das funktionieren und wer dabei mitwirken soll, erklärte sie neulich ihren nach wie vor treu ergebenen Facebook-Freunden:

Anette K.: Es ist an der Zeit Christiane, daß die Fakten zu Irenas Rehabilitation auf den Tisch kommen. Das Thema schläft in der Öffentlichkeit nicht ein und das kann doch nicht angehen!
http://www.cicero.de/blog/stadtgespraech/2012-09-07/falsche-freunde-ruprecht-polenz-wurde-getaeuscht

Moira Wachendorff: Seltsam Anette… Herr Polenz hat mich gestern Abend extra deshalb angerufen um mich zu beruhigen. Das ist ein blogbeitrag und der stand Anfang Juli so schon einmal im Cicero. Es gibt auch keinen Namen des Schreiberlings. Ich habe etliche Anträge gestellt für Familienunterlagen…bis nach Polen. Die kommen nicht innerhalb von 8 Wochen. Das kann bis zu 8 Monaten dauern. Es handelt sich um echte Archivarbeit. Ich werde erst an die Presse gehen, wenn ich ALLE Beweise mit Stempel und Siegel beisammen habe. Das ist mit Polenz so abgesprochen. Bröckchenweise etwas freizugeben ist ohne Wirkung!
Herr Polenz weiß, was ich angefordert habe und er wird mit mir zusammen genau überlegen, wie wir dann vorgehen. Ich verlasse mich da vollkommen auf seinen Rat und seine Verbindungen. Ich denke, er ist da erfahrener als wir alle zusammen. Ich hatte bereits 2 Angebote: Eines vom WDR und ein bekannter Journalist. Ich habe beide vertröstet. Ich mache nur noch den Mund auf, wenn ich alle Karten auf den Tisch legen kann.
(…)

Wir trinken alle Bowle im Rosengarten…glaub mir! Das Stillhalten fällt mir auch schwer und was ihr abbekommt, macht auch mir Kummer. Aber die Hetzer haben keinerlei Beweise nur böse und falsche Anschuldigungen… doch auf echte Beweise kommt es an..und deshalb bin ich gründlich !

Jetzt müssen die „Hetzer“ sich also leider noch acht Monate gedulden, bis die „echten“ Dokumente aus dem Warschauer-Pakt-Staat Polen mit der Postkutsche in Remagen oder Münster eintreffen werden. Warum der Ex-Generalsekretär dieses Prozedere mit seinen „Verbindungen“ nicht ein wenig beschleunigt, erstaunt natürlich schon. Aber gut, so ein Identitätspfusch will eben sorgsam vorbereitet sein. Besonders, wenn es um die Zukunft „jüdischer“ Kronzeugen geht. Vermutlich reagiert er auch deshalb auf die per Mail gestellte Frage, ob es sich bei den Wachendorff’schen Ausführungen um Dichtung oder Wahrheit handelt, mit diskretem Schweigen.

Ist es nicht einfach herzerwärmend, wie der in solchen Angelegenheiten „erfahrene“ Jurist und vielbeschäftigte MdB Polenz seiner Hochstapler-Freundin annimmt und ihr mit Rat, Tat und Telefonseelsorge zur Seite steht? Ein Freund, ein guter Freund ist das Beste auf der Welt…

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