Gunnar Heinsohn / 22.12.2015 / 16:11 / 3 / Seite ausdrucken

Die Deutschen leben in einem abstiegsgefährdeten Land

...Es gibt zahlreiche Länder da draußen in der Welt, die durchaus Positives in der EU-Einwanderungspolitik erkennen – weil das planlose Willkommenheißen der zahllosen Bildungsfernen unter Europas Gebildeten, Tüchtigen und Beweglichen Kräfte freisetzt und sie dazu veranlasst, die eigene Auswanderung ins Auge zu fassen. Diese Unverzichtbaren und Zukunftsnötigen, sie gehen zumeist still und von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt. Es macht ja auch keinen Sinn, sich vor dem Schritt in ein neues Leben mit den Unannehmlichkeiten zu belasten, die jede geäußerte Kritik an der aktuellen Zuwanderungspolitik derzeit nur allzu leicht nach sich zieht. Der ganze Text hier im Hauptstadtbrief.

 

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Leserpost

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Ingrid Ritter / 23.12.2015

Genau so ist es. Wir, ein Ehepaar mittleren Alters mit 3 Söhnen (alle Abitur, Ausbildung, Studium), klassisches Bildungsbürgertum, kräftige Steuerzahler, sorgende Eltern, kriminalitätsfrei -und wahrscheinlich noch eine ganze Latte weiterer wünschenswerter Eigenschaften - haben die Nase von Deutschlands Entwicklung voll. Wir werden unsere Häuser verkaufen und ins Ausland gehen. Unsere Kinder werden dort arbeiten, sich einbringen, Familien gründen und Steuern zahlen. Unsere Kinder haben hier keine Zukunft. Weder finanziell noch kulturell. Es ist sehr traurig, wenn die Heimat nicht mehr die Heimat ist und man umgeben ist von einem Heer rückgratloser und denkfauler Amöben. Allen die sich hier in Deutschland für all das Positive engagieren, für das Deutsch sein im guten Sinne einmal stand, wünschen wir viel Glück. Wir haben uns für den leisen Abgang entschieden, weil wir nicht mehr daran glauben, dass Vernunft und Freiheit in unserm Land in unserem Leben noch siegen.

Max Wedell / 23.12.2015

Syrien hat nicht an PISA teilgenommen, aber an TIMMS (Trends in International Mathematics and Science Study). Über Länder, die an beiden Studien teilgenommen haben, können aber die TIMMS-Ergebnisse, die die Schulerfolge in Mathematik und Naturwissenschaften gemessen haben, nach PISA umgerechnet werden. Hier gibt es eine magische Grenze von 420 Punkten, unterhalb derer die Schüler als “Risikoschüler” bezeichnet werden. Sie gehören zur Risikogruppe derer, die nur schwer einen Ausbildungsplatz finden werden, da sich die Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften auf Grundschulniveau bewegen. In Deutschland wurde der Anteil der “Risikoschüler” mit 16,1% gemessen, in Syrien mit 64,6%! Die von Herrn Heinsohn weiter aufgeführten Länder: Shanghai-China 3,6%, Hongkong-China 7,5%, Südkorea 8,6%, Singapur 9,8%, Japan 10,6%, Macao-China 10,7%, Taiwan 12,3% Risikoschüler. Andere Einwanderungsländer: Kanada 13,1%, Australien 17,7%, New Zealand 20,7%, USA 23,5% Risikoschüler. Aus den Top 10 der Flüchtlingsländer: Albanien 59,1%, Mazedonien 57%, Serbien 39,1% Risikoschüler… die anderen Länder nahmen weder an PISA noch TIMMS teil. Es ist aber etwa über schwarzafrikanische Länder zu vermuten, daß Ghana (89,2% Risikoschüler) nicht so ein völlig atypischer Fall ist. Auch Syrien liegt überschlägig betrachtet in ähnlichen Bereichen wie andere arabische Staaten: Libanon 55,3%, Saudi-Arabien 61,2%, Jordanien 61,4%, Tunesien 63,9%, Marokko 78,9%. Optimismus, was Irak oder gar Afghanistan angeht, ist also nicht gerechtfertigt. Hier die Träumereien, mit denen sich viele Deutschen beruhigen: 1. Es kommen ja nicht die (ehemaligen) “Risikoschüler”, sondern sicherlich nur die anderen. 2. Unser Bildungssystem ist so toll, wir machen aus jedem mindestens eine Fachkraft, egal was er an Voraussetzungen mitbringt. 3. Wissen wird überschätzt, auch ohne kann man was schaffen. Und noch etwas, was zwar keine Träumerei ist, aber ab einer gewissen Größenordnung der Einwanderung ein ziemlicher Luxus, wenn einem die Nachhaltigkeit des hiesigen Wohlstands nicht völlig egal ist: 4. Asyl darf nichts mit der Frage zu tun haben, was die Menschen wissen oder können. (Zahlen aus: OECD (2015), Universal Basic Skills: What Countries Stand To Gain, OECDpublishing, Annex B)

Frank Jankalert / 23.12.2015

Das ist eine beissende Kritik an der aktuellen europäischen Politik. Dazu passen auch zwei andere Veröffentlichungen. Die Bank of England hat zugegeben, dass die letzten Einwanderungswellen zu Lohndumping bei knapp 25% der einheimischen Beschäftigten führten, nämlich genau bei den Niedrigqualifizierten. Der österreichische Ökonom Karl Socher analysierte die Auswirkungen der Asyl-Einwanderung (“Die Presse”) und spricht von z.B. einer Gefährdung des Sozialstaates und von einem Verdrängungswettbewerb auf dem Arbeitsmarkt. Alle drei Publikationen erkennen die einheimischen Niedrigqualifizierten als die Hauptverlierer der nicht nur aktuellen Armutseinwanderung. Dazu kommt. Für diese Gruppe gibt es nicht nur schlechtere Verdienstmöglichkeiten. Auch der Wohnungmarkt wird enger und Bildungschancen der eigenen Kinder vermindern sich deutlich. Ich rechne damit, dass das deutsche Sozialsystem wegen der aktuellen Entwicklung nicht überleben wird. Es platzt wie ein Ponzi-Investment (Pyramidensystem). Jetzt wo Millionen neue Menschen aus der ganzen Welt daraus versorgt werden wollen, wird derjenige austeigen, der es kann.

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