Bevor mein Vater einen Polski Fiat ergattern konnte, fuhren wir in den siebiger Jahren mit dem Trabbi mit 7 Personen in den Urlaub nach Zoppot: Vater, Mutter 4 Kinder und unsere nicht sehr schlanke Oma. Das funktionierte, solange wir noch recht jung waren. Mein Vater hatte die Hutablage ausgebaut und dorthinein die Wanne des Kinderwagens gebaut, darin fuhr mein gerade geborener Bruder mit. Meine Mutter hatte den mittleren Bruder auf dem Schoss, die Oma nahm die Hälfte der Sitzbank hinten ein und mein älterer Bruder und ich quetschten uns auf den Rest. Wenn die Polizei am Strassenrand auftauchte, rief mein Vater nur: “Ducken” und wir vollführten das Kunststück, uns auch noch irgendwie wegzubiegen. Da wir Alle Sportgemeinschaften besuchten, war das kein Problem für uns Kinder. Später konnte die Oma leider nicht mehr mit, denn zum Glück hat das Baby in der Hutablage die Fahrten gut überstanden und es wurde für uns vier Kinder schon eng genug. Manchmal war es dann angenehmer, man stellte sich zwischen die Beine eines der Geschwister und fuhr im Stehen mit. Das ermöglichte zudem auch noch eine gute Aussicht, über den Kopf des Vaters hinweg. Ja, auch an das Öffnen des “Reservehahnes” durch unsere Mutter, wenn der Sprit alle war kann ich mit gut erinnern und natürlich auch an das Benutzen der mütterlichen Feinstrumpfhose als Keilriemen. Zum internationalen Frauentag bekam sie ja stets neue… Ob der in besagtem Urlaub Polen erlittene Achsbruch durch das Gewicht der Oma zustande kam, konnte nie richtig geklärt werden.
.... ganz genau so ist’s. Dem sei nur noch hinzugefügt dass damals, als die Zeiten angeblich noch “langsamer” waren es beheizte Warteräume 1. 2. und Dritter Klasse gab. Diese “Klassenunterschiede” wurden natürlich abgeschafft und zwar so, dass es heut nicht mal mehr ausreichend Sitzplätze auf den Bahnsteigen, geschweige denn Toiletten für Fahrgäste, ganz egal welcher Klasse gibt. ... Wohin wohl das Geld für diese “Grundversorgung” an Infrastruktur geflossen ist? Vielleicht in die von der Kanzlerin befürwortete Grundversorgung an Regierungs"informationen” , Konfettishows , Werbung? Oder gar in die Grundversorgung an Seifenopern in denen Hightec Züge die Protagonisten sicher und schnell wenigstens auf dem Bildschirm ans Ziel bringen…...
Lieber Herr Maxeiner, vielen Dank für den Artikel. Meine Frau möchte, seit langem, dass ich mir eine Jahreskarte bei der Bahn kaufe und die weiten Strecken mit der Bahn fahre. Ich bin froh, dass ich ihrem Ansinnen tapfer widerstanden habe und mit meinem angeblich so umweltschädlichen Diesel mit 6,4 Liter pro 100 km total komfortabel und relativ pünktlich meine Strecken bewältige. Gruß Dietmar Schmidt
Duroplast besteht aus mit Kunstharz getränkten faserartigen Füllstoffen. Einer preiswerten Produktion zuliebe wurden dafür in der DDR wohl auch Altkleider recycelt. Man munkelt, dass es nach Abschleifen des Lacks für eine Reparatur manchmal vorkommen konnte, dass man in der Karosserie einen Hemdkragen durchschimmern sah.
Herzerfrischender Text zwischen der mittlerweile üblichen, depressiv machenden Berichterstattung aus dem schönen neuen Wessiland! Danke dafür :-)
Ein Novemberwochenende 1989 in Duderstadt: Über der ganzen Stadt lag eine blaue Glocke aus dem Zweitaktduft der Freiheit…
Ihr Gedanke von der Bahn zum Auto entspricht genau dem Konzept deutscher Verkehrspolitik. Deswegen wird die Bahn nach dem Motto “so wenig wie nötig mit so wenig wie möglich” betrieben was den Betrieb betrifft. Selbstbedienung des Kunden, man könnte auch vom Selbstrettungskonzept sprechen. Nebenwirkung zuwachs Mineralölsteuer etc. Gute Nachricht: Automatisierung des Bahnbetriebs weiter als gedacht: Selbstreinigend ist der Fuhrpark schon!
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