Dass die brutale Tat ausgerechnet in ihrem Kiez verübt wurde, habe viele Anwohner geschockt, sagt Bethmann. Friedenau gilt als entspanntes Viertel, als Hort einer links-liberalen Bürgerlichkeit, beliebt bei Künstlern und Akademikern. Doch wer genauer hinschaut, sieht ein differenzierteres Bild: Während die Gegend westlich des S-Bahnhofs Friedenau tatsächlich recht friedlich ist, gab und gibt es im östlich des Bahnhofs gelegenen Dürerkiez immer wieder Probleme mit aggressiven Jugendlichen, viele davon mit Migrationshintergrund. http://www.berliner-zeitung.de/berlin/berliner-gegen-antisemitismus—wir-nehmen-das-nicht-hin-,10809148,17021502.html
Die Polizei vermutet, dass die Täter arabischer Herkunft sind. Sie haben dem Rabbiner das Jochbein gebrochen und den Kiez aufgerüttelt: Im Supermarkt am S-Bahnhof, in den Kneipen, Restaurants, Friseurläden und Geschäften – überall wird über die antisemitische Attacke gesprochen. Die Beckerstraße liegt im gutbürgerlichen Friedenauer Malerviertel, der wenige Meter entfernte Dürerplatz gilt aber seit Jahren als sozialer Brennpunkt. Und während die einen erstaunt sind, weil die Gegend hier „doch total ruhig und friedlich“ sei, meinen andere, dass sie der Vorfall nicht überrasche.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-antisemitischem-angriff-brennpunkt-duererplatz-wir-sind-nicht-auslaenderfeindlich/7081830.html
Derweil in Wien:
Mehrere Polizeibeamte sollen, dem Rabbiner zufolge, die Szene aus wenigen Metern Entfernung beobachtet haben. Auf die Frage, ob sie nicht einschreiten wollten, habe er nur zu hören bekommen: Na hörn’s, heut is Fußball!“ Dabei habe der Fan noch mit zum Hitlergruß gereckten Arm vor ihm gestanden. Auch andere Beamte in der Nähe hätten nicht eingegriffen.
http://www.focus.de/panorama/welt/polizei-schaut-tatenlos-zu-rabbiner-in-wien-antisemitisch-beschimpft_aid_810893.html