Tuvia Tenenbom schätzt: “Der Antisemitismus, dem ich in Deutschland begegnet bin, ist vermutlich eher bewusster als unbewusster Natur.” Der schnellste und kindischste Weg aber, sich vom “Gewicht der Erinnerung an den Holocaust zu befreien”, so meint er, bestehe für die Deutschen darin, “‘den Juden’ die Schuld zu geben. Sie sind die wahren Nazis, nicht Opa, und Oma schon gar nicht.” http://www.spiegel.de/kultur/literatur/tuvia-tenenbom-debatte-um-allein-unter-deutschen-a-870815.html
Tenenbom sieht Antisemitismus als deutsche “Krankheit“, die zu heilen sei, wenn man darüber ehrlich spreche. “Stattdessen gebt Ihr Millionen aus für ein jüdisches Zentrum mitten in München“, sagte Tenenbom in dem Interview. “Für wen? Für die Juden? Ich habe 35 Besucher gezählt, die meisten waren aus Israel.“ Diese Politik sei “lächerlich“, sagte Tenenbom. “Seht, wir haben eine Synagoge. Nur leider keine Juden.“ http://www.stern.de/kultur/buecher/interview-mit-new-yorker-autor-tuvia-tenenbom-ihr-habt-eine-krankheit-die-heisst-antisemitismus-1936683.html#utm_source=standard&utm_medium=rss-feed&utm_campaign=alle
In einer großen Studie verglich die Universität Bielefeld Antisemitismus in acht europäischen Ländern. Demnach sind die Deutschen antisemitischer als Briten, Franzosen, Italiener und Niederländer, aber weniger judenfeindlich als Polen, Ungarn und Portugiesen. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/antisemitismus-so-antijuedisch-sind-die-deutschen-a-869519.html
Den Sommer 2010 will Tenenbom eigentlich in Gaza verbringen, mal wieder mit der Hamas plaudern, als ihn eine junge Dame aus einem deutschen Verlag anruft, und ihn fragt, ob er nicht Lust hätte, ein paar Monate durchs Land zu reisen und anschließend einen Erfahrungsbericht zu schreiben. http://www.n-tv.de/leute/buecher/Oh-Tenenbom-article9748331.html