Bin z.Z. auch Junkie auf Entzug. Seit zwei Wochen warte ich schon vergeblich auf meine Freitagsdroge, den Akifikianer-Podcast. Wenn dieser nicht bald kommt, dreh ich noch durch und ziehe randalierend und bierflaschenschmeissend durch mein Stadtviertel. Brauche ganz dringend die Hilfe eine Sozialarbeiterin. Schwitz, frier, zitter ... ;-)
Naja, ist doch logisch, wenn man Drogen auf eine Weise kriminalisiert, die sich nur jemand einfallen lassen kann, der von Drogen die wenigste Ahnung hat. Aber ich wette, der Autor hat die “passende Lösung” - weg aus den Augen, weg aus dem Sinn. Die Verdrängungstaktik war ja lange aufwendig-sinnlose Beschäftigungstherapie für Streifenhörnchen und drittklassige Kriminalkommissare. Zusammen mit der klischeetraufenden, realitätsfern-besserwisserischen “Drogenaufklärung” hat man dann sein Mütchen gekühlt. Das es auch anders geht, zeigen Abgabestellen in Hannover, welche breite und weitreichende Anerkennung finden, die aber Dank “hochfähiger” Politiker wie ihrer umso mehr “drogen- und suchtkrankheitskompetenten” Wähler, nicht über das Pilotstadium hinausdürfen. Es waren übrigens Mediziner und Politiker der FDP, die sich für diese Einrichtungen einsetzten, die “asozialen”, “menschenverachtenden Neoliberalen” - das nur am Rande… Die kompetenten Kritikeure hingegen legen Wert auf Kultur und Benehmen - und lassen sich noch höchst angemessen beim Oktoberfest volllaufen. DAS ist dann “KULTUR” - Deutsche wohlgemerkt - auf die man STOLZ sein kann. Wohl bekomms! Dummheit und Stolz - wachsen eben auf dem selben Holz…
@Thomas Schweighäuser Offensichtlich verläßt Herr Schweighäuser nur selten sein Elfenbeintürmchen, wenn ihm erst jetzt ein Text über die Schattenseite sozialstaatlicher, ethischer und ästhetischer “Befreiung” aufstößt. Dass ihn die gerechtfertigte Empörung des steuernzahlenden Verfassers dazu inspiriert, diesen als ressentimentgeladenen Spießer abzutun, unterstreicht das irrationale Potential des antibürgerlichen Affekts, der sich hier kundtut. Leider findet sich kein Hinweis darauf, daß Herr Schweighäuser etwas geleistet habe, was solche Arroganz rechtfertigen würde. ... Daß da einer seine Scham vor dem zurecht Empörten auf diejenigen projiziert, die sich jeder Verantwortung entledigt haben, dürfte klar sein.
@ HR. Schweighäuser Also der Hr. Pirincci stört evtl. diese Asozialen? Wenn Sie mitten in der Nacht mit dem Schlagbohrer 100 Löcher in die Wand bohren, gehen Sie dann zum Nachbarn und sagen, seine Totenstille würde stören?
Herr Schweighäuser, es ist, denke ich, nachvollziehbar, dass Menschen, die wider bessere Fähigkeiten den Lebensraum einer Gemeinschaft verschmutzen, unbeliebt sind.
Offensichtlich fühlt sich Herr Schweighäuser ungemein heroisch und moralisch dabei, sich hier mit jenen solidarisch zu zeigen, die ihrerseits jede Solidarität mit der restlichen Gesellschaft missen lassen. Pardon, ich meine natürlich sich vom “Funktionierenmüssen befreit haben”. Des Weiteren bin ich sicher, dass sich die Obdachlosen nun endlich besser umsorgt fühlen, seit Herr Schweighäuser sich darüber Gedanken macht, ob sie sich womöglich durch die Anwesenheit eines so “ressentimentgeladenen Spießers” wie Pirincci belästigt fühlen. Eine andere Deutung dieses verstörenden Kommentars wäre, dass Selbstherrlichkeit den Autor antreibt, da es Schweighäuser offensichtlich in erster Linie darum geht, sich als moralisch Überlegenen und Rächer der Enterbten zu inszenieren. Nun, die Obdachlosen des Busbahnhofs befinden sich bestimmt bereits im Jubeltaumel darüber, dass ein so tapferer Tastaturritter hier für ihre Sache eintritt. Welche genau auch immer diese wäre.
Herr Schweighäuser, wenn Sie dieses Treiben von Ihrem Geld bezahlen wollen, dürfen Sie dies gerne tun. Ich will es nicht und Herr Pirincci ebenfalls nicht. Diese Asozialen (ja, das sind sie) können sich ihr Dasein nur erlauben, weil sie von uns allen zwangsalimentiert werden. Dies erzählt der Text.
Ja, treffliche Zustandsbeschreibung. Wobei die Örtlichkeit beliebig auswechselbar ist. Der öffentliche Raum verkommt. Gezwungenermaßen muss man das zur Kenntnis nehmen und ertragen. Was da so alles, völlig überflüssigerweise, herumwimmelt! Ich bekomme regelmäßig das kalte Kotzen.
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