Der Hochtechnologiestandort Deutschland kriegt also keinen Flughafen auf die Reihe (Berlin), keinen Bahnhof (Stuttgart), keine Elbphilharmonie (Hamburg). Ohne, dass alles ungefähr zehnmal so lange dauert wie geplant und zwanzigmal so teuer wird. Gute Nachrichten! Sie zeigen an, dass Merkels Großer Sprung nach vorn noch vor dem Sandbett unsanft aufschlagen wird. Wie sollte wohl eine „Energiewende“ funktionieren, gegen die simple Bauwerke, von ehemaligen Entwicklungsländern in Rekordzeit gewuppt, so was wie die Organisation von Kindergeburtstagen ist?
Blöde nur, dass die Chose so teuer ist. Bis endlich die Reißleine gezogen wird, kommen noch ganz viele Vogelschredder aufs schöne platte Land, kriegt noch das letzte Scheunendach seine Solarpanels, wird noch der entlegenste Acker mit Mais-Monokulturen für Biogasanlagen versaut. Viele hundert Milliarden Euro werden bis zum Scheitern der Wende-Illusionen versenkt sein, in die Tröge des ökoindustriellen Komplexes.
Trost? Schöpft man vielleicht aus Brechts Lehrstück „Die Maßnahme“. Dessen Dialektik geht ungefähr so: Nur, wenn sich die Verhältnisse als gänzlich unerträglich erwiesen haben, kann sich wirklich was verändern.
Vielleicht hat BB, der olle Stalinist, da denn doch mal Recht.