Ich gebe ihnen recht - angekündigte Weltuntergänge finden selten statt. Ein Faktor, der bei Diskussion um ‘Peak Oil’ ständig ausgeklammert wird, ist die Tatsache, daß dieser jeweils von den bekannten Vorkommen mit den wirtschaftlichsten Förderkosten hochgerechnet wird. Aktuell liegen diese Vorkommen an Land und in den Kontinentalschelfen mit relativ geringer Wassertiefe. Die Vorkommen in der Tiefsee (und die bedeckt den größten Teil des Planeten) sind aktuell unbekannt. D.h. ausgehen werden uns Kohlenwasserstoffe sicher nicht - die Förderung hängt eher vom Preis ab, den wir zu bezahlen bereit sind. Ein sinvollerer Ansatz zur Diskussion der Nutzung dieser Ressource wäre der Verzicht auf Panikmeldungen und die Frage ob und wie man diese sinnvoller nutzen kann als sie in energetisch katastrophalen Wärmekraftmaschinen zu verfeuern oder sie in Poliestherketten zu verwandeln, die wir nach ihrer Nutzung nicht mehr los werden.
@Hr. Bartelt Also fachmänisch betrachtet gilt das was Sie alarmistisch als Irrlehre bezeichnen noch immer als Stand der Wissenschaft! a. Ausgebeutete und stillgelegte Erölfelder beinhalten immer noch Ölvolumina, die z. Zeitpunkt der Stilllegung nicht wirtschaftlich weiter produziert werden konnten. Was sie mit „widerfüllen“ beschreiben sind dynamische Vorgänge in Lagerstätten mit abgesenktem Druck. Es finden statt Fliessvorgänge von Zonen mit höherem Lagerstättendruck zu Zonen mit niedrigem Druck in Umgebung der Bohrungen. Es handelt sich NICHT um Entstehung von neuen Erdölvorräten! b. Erdöl entsteht nur unter rel. engdefinierten Bedingungen in s.g. Muttergestein. Erdöl migriert aus Muttergestein in s.g. geologische Fallen (Traps). So entstehen z.B. in Antiklinalen Erdölfelder. Erdölakkumulationen i.e. Erdölfelder, in porösen und durchläßßigen Gesteinsschichten, müßen auch erforderliche Bedingungen erfüllen um heute noch Erdöl zu beinhalten! Also Erdöl gelingt in eine Lagerstätte durch Migration aus tiefergelegenen Muttergesteinen über lange Zeiträume!
Und wo ist die bundesdeutsche Fachfrau für die Ölpreisentwicklung auf Grund Schwinden der Vorräte, eine gewisser Frau Claudia Kemfert. Prognostizierte sie nicht 2008 einen Ölpreis von 200$/per Barrel bis Jahresende?
Nur marginal zum Thema Oel, dafür aktuell zu Ressourcenverbrauch und Alarmismus: Fakten zum Thema “Flächenfraß” - Volksbegehrensantrag der Hyperventilierer in Bayern. 13 ha Flächenverbrauch täglich in Bayern bedeuten 3 m² je Einwohner und Jahr oder die Fläche eines Handys pro Tag & Einwohner oder 45 km² je Jahr entsprechend ca. 0,6 Promille der Gesamtfäche Bayerns je Jahr. . In 15 Jahren hat die “verbrauchte” Fläche in Bayern um 1,7 % zugenommen d.h. um ca. 0,3% der Gesamtfläche. Davon ist nur ein Bruchteil tatsächlich versiegelt. In den rot +/ grün regierten Bundesländer war der Flächenverbrauch prozentual um bis 2,5mal höher im selben Zeitraum, Zum Vergleich; Um einen Block Gundremmingen durch durch Fotovoltaik zu ersetzen, bräuchte man ca. 200 km² Grundfläche, Im übrigen nimmt der “Flächenfraß” stetig ab.
Können Sie sich angesichts der oft hervorragenden Qualität Ihrer Artikel nicht angewöhnen, auf das bescheuerte Genderzeichen ” * “, z.B. bei “Bürger*innen” zu verzichten?
Den Herren Tiede und Kaussen ist unbedingt zuzustimmen. Die abiotische Entstehung von Mineralöl (sic!!) ist in hohem Maße wahrscheinlich. Postuliert hat sie als Erster Mendelejew! Wahrlich kein Dummkopf. Die Sowjets haben die gigantischen westsbirischen Ölvorkommen nur deshalb entdeckt, weil sie selbstverständlich von der abiotischen Genese ausgegangen sind. Ich empfehle mal, unter Thomas Gold zu googeln. (1921 - 2003) Dieser Astrophysiker hat sich ganz besonders mit dem Problem beschäftigt und hochinteressantes darüber publiziert. Im allergünstigsten Fall könnten aufsteigende Kohlenwasserstoffe aus der Tiefe noch 5 Mrd. Jahre reichen. Die Frage ist nur, ob unsere Förderung nicht vielleicht zu hoch ist für die jährliche Neubildungsrate Das ist aber bei der tiefen Geothermie ganz genauso.
Warum uns seit 144 Jahren bald das Öl ausgeht….. Weil vor 144 Jahren mit dem Abbau von Öl begonnen wurde. Die ersten 8 Absätze sage mir: War früher nicht so, wird auch später nicht so sein. Als Argument hätte 1 Absatz gereicht, es ist aber amüsant zu lesen und gibt einen das Gefühl der Überlegenheit. Seitenhiebe auf Subventionen, CO2 und Bürger*Innen verraten Emotion, sind aber für ein technisches Thema etwas unsachlich. Der Absatz Nr 9 (IEA) wird wieder interessant. Die IEA, lange Zeit ein konsequenter Leugner von Peak Oil, wird als Speerspitze der Warner geoutet. Das finde ich interessant, hat die IEA doch vor kurzem die 800 größten Ölquellen der Welt auf Reserven analysiert. Im 4. Absatz des letzten Teiles wird es dann wirklich abenteuerlich. Es wird ein Sinken des Ölverbrauches in China vorausgesagt. Die USA verbraucht derzeit ca. 9 Liter, Japan und Europa 4l und China ca. 1,2 l/Jahr und Person mit stabilem Wachstum in China. Mit fast 1,4 Mrd. Menschen schaut die ganze Welt gebannt auf China. In Afrika, Südamerika und im Nahen Osten beginnt China Öl zu “kaufen” und Europa ist dagegen vollkommen machtlos. Die europäischen Vorkommen sind de facto aufgebraucht. Wir stehen vor den Scherben unserer Gutmenschpolitik und erhalten in diesem Artikel den Eindruck “alles ist gut”.
Was mich regelmäßig stört, sind Sätze wie “In Deutschland gab es ...”. In ähnlicher Form auch in diesem Artikel. Zitat Wolfgang Röhl: “Die „Ölkrise“ von 1973, die Deutschland an einigen Sonntagen leere Autobahnen bescherte, ...”. Das stimmt so nicht, auch nicht mit fast drei Jahrzehnten Abstand zur Wiedervereinigung. Bekanntlich gab es 1973 zwei deutsche Staaten. Und in einem deutschen Staat gab es keine Ölkrise und keine autofreien Sonntage. Bitte nicht immer so tuen, ab als ob nur ein Deutschland gegeben hätte.
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