Dirk Maxeiner / 10.08.2021 / 18:14 / Foto: Pixabay / 124 / Seite ausdrucken

Zum Tage des Coronagipfels: Schutzgeld-Erpressung

Ungeimpfte werden künftig zu kostenpflichtigen Coronatests genötigt. Die Schutzgelderpressung bezeichnet eine Erpressung, bei der das Opfer gezwungen ist, für versprochenen „Schutz“ eine Leistung – in der Regel Geld – zu erbringen.

Die berüchtigte Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin hat wieder getagt und Beschlüsse gefasst, zu denen sie eigentlich nicht legitimiert ist. Beispielsweise soll der Corona-Notstand („epidemische Lage von nationaler Tragweite“)  – auch ohne entsprechende Not – über den 30. September hinaus um drei Monate verlängert werden. Dazu ist zwar eigentlich nur der Bundestag befugt, aber der wird schon das machen, was die Landesherrinnen und -herren gerade ausgehandelt haben. 

Auch alle Veranstaltungen in Innenräumen, Innengastronomie, Kinos, Fitnessstudios, körpernahe Dienstleistungen wie Friseure und auch Krankenhäuser und Pflegeheime dürfen ab einer Inzidenz von 35 nur noch mit einem aktuellen negativen Corona-Test besucht werden. Zumindest von Nichtgeimpften. Und die müssen für die Tests, zu denen sie der Staat zwingt, dann auch noch bezahlen. Die derzeit angebotenen kostenlosen und euphemistisch so genannten „Bürgertests" sind dann ab dem 11. Oktober nicht mehr gratis. 

Der CDU-Politiker und Mitglied im Gesundheitsausschuss im Bundestag, Erwin Rüddel (65), hält im Gespräch mit der BILD-Zeitung „ein bisschen Druck" beim Impfen für vertretbar: „Ich halte die Freiheit derer, die sich in Solidarität bisher haben impfen lassen, für so wichtig, dass wir denen, die sich bisher nicht haben impfen lassen, ruhig einen kleinen Schubs geben können." Ähnlich hörte es sich nach der Ministerpräsidentenkonferenz beim bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder an. Für ihn ist das Impfen nach eigener Aussage der einzige Weg zurück in ein normales Leben. Und immer wieder war zu hören, die Ungeimpften werden durch nur ihnen auferlegte Testpflichten und Zugangsbeschränkungen ja geschützt. Die Restriktionen schützen die, die dafür bezahlen sollen und außerdem auch andere, heißt es allenthalben. Somit haben impfunwillige Bürger künftig also eine Art Schutzgeld zu entrichten, um ein wenig am bürgerlichen Leben teilnehmen zu können. Sie erhalten, um es mit der Mafia zu sagen: „Ein Impfangebot, dass man nicht ablehnen kann".

Statt eines Kommentars folgen jetzt Auszüge aus dem Wikipedia-Eintrag „Schutzgelderpressung":

Die Schutzgelderpressung bezeichnet eine Verbrechensform der Erpressung, bei der das Opfer gezwungen ist, für versprochenen „Schutz“ eine Leistung – in der Regel Geld – zu erbringen, selbst aber grundsätzlich keine weitere Gegenleistung erhält. 

Das Besondere bei der Schutzgelderpressung ist in der Regel die regelmäßige Erbringung dieser Leistung, so dass die Zahllast quasi die Ausprägung einer nichtstaatlichen Steuer annimmt. Viele große Verbrecherorganisationen wie die Mafia, die Cosa Nostra, die chinesischen Triaden oder auch die japanische Yakuza begannen mit Schutzgelderpressungen als Haupteinnahmequelle, bevor sie in weitere illegale Geschäftsfelder vordrangen, wie Betäubungsmittelkriminalität, Glücksspiel, Waffenhandel und Wirtschaftskriminalität. Auch Rockerbanden treten als Schutzgelderpresser auf.

Der Soziologe Diego Gambetta beschreibt die Mafia als eine „Industrie, die privaten Schutz schafft, fördert und verkauft“. Er betrachtet die Mafia als einen Anbieter von Schutzdienstleistungen. Falls es eine Nachfrage nach Schutz gibt und dafür freiwillig bezahlt wird, gilt die Gewährung von Schutz als echte Dienstleistung. Die Mafia kann so lange auf Nachfrage rechnen, als Misstrauen in der Gesellschaft herrscht. Gastronomen, die aus Ländern stammen, in denen das Vertrauen in die staatlichen Behörden gering ist, werden in Deutschland häufig Opfer von Schutzgelderpressern. Indem die Mafia nur bestimmten Kunden Schutz bietet, schafft sie künstlich Bedarf für ihr Dienstleistungsangebot. Allerdings wird diese Dienstleistung nicht durch eine marktwirtschaftliche Beziehung, sondern im Rahmen von Herrschaft und Vertrauen erbracht. Der Schutzsuchende und der Mafioso haben kein Vertrauen zueinander. Trotzdem kommt das Dienstleistungsgeschäft zustande, weil der Kunde dem Mafioso das Recht übergibt, seine Dienste einzufordern. Der Schutzsuchende lässt sich in die Strukturen der Mafia einbinden....

Die offensichtlichste Form der Schutzgelderpressung ist es, wenn der Erpresser das Opfer direkt kontaktiert und seinen „Schutz“ durch Nötigung durchsetzt, indem er in der größten Zahl der Fälle mit physischer Gewalt gegen Personen oder Betriebsvermögen droht. Insbesondere bei den etablierten Verbrechensorganisationen haben sich weniger offensichtliche Formen der Schutzgelderpressung entwickelt, welche die eigentliche Tat verschleiern sollen. So können die Opfer auch zu Verträgen gezwungen werden, in denen überteuerte oder sogar sinnlose Dienstleistungen oder die Abnahme von Waren aus einer bestimmten Bezugsquelle vereinbart werden. Im Rahmen dieser Verträge werden dann tatsächlich zum Beispiel ein Wachschutz bzw. Veranstaltungsschutz geboten und bestellte Waren auch geliefert.

Foto: Pixabay

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Volker Voegele / 10.08.2021

Wo bitte ist das Problem? Die famose Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit der noch famoseren Bundeskanzlerin agiert im Zeitalter von Corona doch strikt nach der selbst bewilligten, vortrefflichen 3-G-Regel: gesetzbrechend, gewaltaffin und gangsterhaft. Echt cool dieser Club.

M. Diers / 10.08.2021

Meine Güte, wir reden alle drum ‘rum. Der Faschismus ist doch längst wieder in Deutschland angekommen. Es mag nur niemand aussprechen. Es wird sich durch Briefe, Petitionen usw. nichts ändern. Die meisten Deutschen wollen es genauso. Sonst wäre auf den Straßen der Teufel los. Das ist das einzige, was vielleicht noch helfen könnte. Und diese Angst als Querdenker durchzugehen ist unwichtig dem gegenüber, was hier durchgesetzt werden soll: die totale Überwachung mit dem Sozialkredit-System. Machen wir uns doch nichts mehr vor.

K.D.Weber / 10.08.2021

Die Eltern und die Großeltern hatten vom Totalitarismus und Faschismus erzählt. Dass ich mal ganz persönlich hiermit konfrontiert werden würde, hätte ich niemals für möglich gehalten. Da hätte ich gern drauf verzichten können. Aber was nun? Auswandern? Widerstand? Rückzug und Isolation? Ich erstmalig recht ratlos.

Lutz Serwuschok / 10.08.2021

Es gibt ja diese Besonderheit der jüngsten Politik, dass die Regierung, insbesondere die Uckermärkerin, ins Parlament einbestellt werden, um Rede und Antwort zu stehen. Man hat über so viel Offenheit schon Lobenshymnen gehört. Vielleicht handelte es sich aber auch um Hymen.  Eine Regierung, die nicht mehr in der Öffentlichkeit zu finden ist, muss halt so zum Mindestmaß gezwungen werden, wenngleich sie selbst maßlos ist. Warum lassen die sich nicht sehen? Meiner Meinung nach war das der letzte Zeitpunkt für seppuku. Den haben diese verstreichen lassen. Ich weiß es nicht, aber für meinen Geschmack war das der letzte Tropfen heute. Warten wir es ab. Der Schaden wir so oder so erheblich sein.

Burkhard Mundt / 10.08.2021

Friseur nur mit kostenpflichtigem Test, Zahnarzt ohne. Ist doch logisch, oder? Übrigens: Hartz IV und Flüchtlinge bestimmt weiterhin kostenlos.  Die arbeitenden und steuerzahlenden ,Bürger unter den Impfkritikern zahlen doppelt und dreifach: Steuern, Test und Impfstoff für die Gehorsamen.

Wolfgang Richter / 10.08.2021

@ b. Stein - ” aktuell Wolfgang Kubicki höre…” Wenn er und seine FdP es ehrlich meinen würden, würden sie um ein Zeichen zu setzen, jetzt mit der gesamten Truppe offiziell den Bundestag verlassen, um im Hinblick auf die Wahlen glaubhaft gegen die Systemlinge argumentieren zu können. Aber da kommt auch nur Geschwafel, dabei heißt es doch “An den Taten sollt Ihr sie messen.”  Das gilt im übrigen und noch bedeutender für das aus meiner Sicht Total-Versagen der einzigen echten Opposition im Bundestag, die zum Thema “Corona-Maßnahmen” schon länger bedenklich ziemlich abgetaucht ist, damit eine einmalige Chance vertan hat. Auch zu den Vorgängen bei der letzten Berlin-Demo, wenn überhaupt, nur verhaltene Kommentare. Zumal wenn “mir”  das System ohnehin mit dem Verfassungschutz auf die Pelle rückt, habe ich umso weniger zu verlieren. Stattdessen eher “Still ruht der See”. Das könnte sich im September böse rächen.

Peter Michel / 10.08.2021

Nun, man könnte auch etwas positives der Sache abgewinnen. Wenn also nun die Test bezahlt werden müssen, überlegt man sich das ja und verzichtet. Verringern sich also die Test‘s, müsste doch auch die „Inzidenz“ fallen, oder zumindest deutlich unten bleiben. Geimpfte müssten ja ggf. ebenfalls ihre Test‘s zahlen. Also, die Sache ist so nicht ganz ausgegoren und ich erwarte von unseren Klabauterbachern und Co noch viel Chaos. Kopf hoch Leute, lasst Euch nicht unter kriegen.

Meinrad Lacher / 10.08.2021

Wer nicht oder nur teilweise am sozialen Leben teilnehmen kann, bezahlt in Zukunft auch keine Steuern, resp. nur eine Kopfsteuer! Im übrigen verstehe ich nicht, warum z.B. die Restaurants und all die andern Institutionen welche die Nichtgeimpften nicht empfangen, resp. bedienen dürfen, warum sich diese für letztere nicht einsetzen. Sie verzichten so “freiwillig” auf rund 35 % der Bevölkerung als mögliche Konsumenten, resp. Kunden! Und wenn der FC Köln nur noch Zuschauer mit einem Impfzeugnis ins Stadion lässt, hoffe ich, dass die jetzt Ausgeschlossenen auch nachher seine Spiele nicht mehr besuchen. Ja es ist wirklich zu hoffen, dass sich die Nichtgeimpften wehren und sich etwas einfallen lassen.

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