Manfred Haferburg / 03.05.2021 / 06:20 / Foto: Pixabay / 81 / Seite ausdrucken

Wollen wir rübermachen?

Laufenburg ist eine bezaubernde Stadt am Rhein. Ungefähr 10.000 Menschen leben hier, die sich ob der wunderschönen Lage und der historischen Altstädte glücklich schätzen dürfen. Laufenburg erhielt seinen Namen nach einer Stromschnelle Lauffen, in der der Rhein durch eine enge Felsenöffnung schoss. 

Hier ging es seit dem 12. Jahrhundert mit dem Städtchen auf und ab, bis Napoleon kam und den Rhein zur neuen Landesgrenze erklärte. Damit wurde das beidseits des Stroms liegende Laufenburg geteilt und rechtsrheinisch dem Großherzogtum Baden und linksrheinisch dem 1803 neu gegründeten Kanton Aargau zugeordnet. Eine wunderschöne alte Steinbrücke verbindet die beiden Ortsteile, über die man aus Deutschland in die Schweiz und umgekehrt ungehindert spazieren kann.

Kommt man heute nach Laufenburg, dann offenbart sich der ganze Wahnsinn der Corona-Maßnahmen. Der Rhein ist hier angestaut und etwa 300 Meter breit – 150 Meter Deutschland, einhundertfünfzig Meter Schweiz. Es gibt in Laufenburg alles doppelt: je einen historischer Ortskern mit Kirche, je einen Bahnhof, je ein Schwimmbad. Nur könnte das Leben in beiden Ortsteilen verschiedener nicht sein.

Am Rheinufer gibt es auf beiden Seiten je einen Wohnmobilstellplatz. Auf deutscher Seite „geschlossen“ und mit Flatterband abgesperrt. In Sichtweite, auf Schweizer Seite, stehen ein Dutzend Wohnmobile mit gemütlichem Camperleben. Gleich daneben auf Schweizer Seite lädt ein prall gefüllter Biergarten voller fröhlicher Gäste zum Verweilen ein. In Sichtweite, auf deutscher Seite, verkünden Schilder im Befehlston ein Alkoholverbot am Rheinufer. 

Auf Schweizer Seite freut man sich über jeden Touristen

Wo die Stühle der Außengastronomie standen, parken Autos, und auf Fensterbänken und Brunnenrändern sitzen Touristen, die aus einer Pappe durchs Fenster verkauftes Junkfood mampfen. Auf deutscher Seite sind Hotels nur für Dienstreisende geöffnet, auf Schweizer Seite freut man sich über jeden Touristen. Auf deutscher Seite herrscht eine verdruckste Maskenstimmung – alles verboten. Das Ordnungsamt kontrolliert und verteilt üppige Strafzettel. 

Die Schweizer setzen die Maske nur im Geschäft auf, auf der Straße trifft man keine Maskierten. Es herrscht erleichterte und fröhliche Stimmung im Straßencafé. 

Ich könnte noch lange über die irren Lebensunterschiede in einer Entfernung von 300 m schreiben. Da drängt sich die Frage förmlich auf: Woher weiß ein Virus, dass es sich ab der Mitte eines Flusses anders verhalten muss, wenn es von deutscher Seite in die Schweiz einreist? Könnte man die völlig überzogenen Maßnahmen auf deutscher Seite nicht vielleicht doch mal hinterfragen? Haben die in Berlin noch nicht vernommen, dass sich die Leute im Freien nicht anstecken? Wie lange will das deutsche Kanzleramt weiter durchversagen und seine Willkürregeln aufrechterhalten, während in den Ländern rund um Deutschland herum das Leben wieder Fahrt aufnimmt?

Mir fällt darauf nur eine Antwort ein: Blödsinnige Corona-Maßnahmen gibt es in Deutschland genau so lange, wie sich die Bürger das bieten lassen. Es gibt nämlich so etwas wie eine Abstimmung mit den Füßen.

Foto: Pixabay

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Frances Johnson / 03.05.2021

@ B.A. “schließlich kennt man jemanden, der einen kennt, dessen Schwager einen Freund hat, dessen Mutter hat von jemandem gehört, der an Corona gestorben ist. ” Gefällt mir. Das Wahlverhalten in Laufenburg zeigt, dass die Grünen dafür verantwortlich sind. Frau Merkel arbeitet für die Grünen, der Rest ist Fassade. Bei der Parlamentsdebatte zum ISG Enthaltung, nicht scharf genug. Der 37% Bürger scheint einen an der Waffel zu haben. Die Jugendlichen scheinen voll durchindoktriniert zu sein. Tut sie ruhig impfen. Wenn’s daneben geht, hat auch Vorteile. Die letzten zwei Sätze purer Sarkasmus. Kinder und Jug. impfen finde ich auf diesem Sektor, wo sie ja i.d.R. mit einem Schnupfen auffallen, schlicht frech.

Gabriele Kremmel / 03.05.2021

“Wie lange will das deutsche Kanzleramt weiter durchversagen und seine Willkürregeln aufrechterhalten…” Ähem… seit wievielen Jahren versagt das Kanzleramt nun durch und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das ausgerechnet jetzt noch ändert? Seit wievielen Jahren lässt sich die Mehrheit der Bevölkerung das willig gefallen und geht auf alle, die Kritik anbringen los? Seit wievielen Jahren sorgt eine merkelbegeisterte Presse für die massenhafte Verbreitung der “richtigen” Bilder und Szenarien und kehrt die zutreffenden unter den Teppich? Merkel wartet ab bis die Sommertemperaturen nahtlos die Inzidenzen ablösen können, und dann gibt es ein Weiterso. Vllt. mit einer kurzen Unterbrechung kurz bevor die Briefwahlunterlagen abgeschickt werden können und bis zu den Wahlen.

Wolfgang Schönfeldt / 03.05.2021

In der Schweiz haben sie ja auch ein ganz anders politisches System, irgendwas mit Demo… Ich komm’ grad nicht drauf, bin mir aber sicher, dass es bei uns so etwas nicht gibt. Wir haben eine Obrigkeit!

Andreas Zöller / 03.05.2021

@B. Dietrich. Und Sie glauben wirklich, daß das grüne Regime einem Republikflüchtigem die Rente nach Costa Rica überweist? Optimist? Tut mir wirklich leid, how dare You!

Fred Burig / 03.05.2021

Rübermachen, Abhauen, Ausreisen…. alles Ausdrücke schwacher Verlierermentalität (Selbst wenn es oben im Beitrag eine etwas andere Bedeutung hat). Ich bin hier geboren, hier werd ich begraben…. Diese Lied- Passage von Peter Fox ist für mich eher akzeptabel….und kampflos aufgeben kenn ich sowieso nicht! Außerdem: So einfach soll es dem Regierungs- Pack unter Merkel nun auch wieder nicht gemacht werden! MfG

John Sheridan / 03.05.2021

Als Randbemerkung: Die Sozialisten im Schweizer Bundesrat Berset und Sommaruga würden am liebsten auch alles “dicht” machen, die Stimmung in der Wirtschaft und Bevölkerung ist aber aufgrund der irrationalen Massnahmen umgeschlagen. Dazu kommt: Am 13. Juni 2021 ist die Volksabstimmung über eine Beendigung jeglicher Corona-Bestimmungen. Das könnte für den sozialistischen Teil des Bundesrates ein “ganz schlimmer” Tag werden!

RMPetersen / 03.05.2021

Die Schweiz ist auch gefährdet, wie man jeden Morgen Roger Köppel in der Weltoche eindringlich warnen hört. Auch dort sind die Obrigkeitshörigen, Staatsplaner, Bevormunder, Atemsteuereinführer und Steuererhöher, Cancel-Culturaner im Vormarsch. Sicherlich, als kurzfristige Lösung ist ein Rübermachen dorthin eine verbessrung. (Geht nur, wenn man ein gut gefülltes Bankkonto hat oder wenn man ein qualifizierter Experte ist in einer Disziplin ist, die einen Nutzen hat, also nicht Politik-, Gender- oder andere Gaga-Wissenschaften .) Im Spätschatten der ADM und im Morgenlicht der kommenden ACAB gilt die Empfehlung: Rette sich, wer kann.

Georg Villinger / 03.05.2021

Von Laufenburg aus einige Kilometer rheinaufwärts lässt sich den Ausführungen von Herrn Haferburg ein weiteres Beispiel - aus seinem Fachgebiet - hinzufügen. Linksrheinisch auf Schweizer Gebiet steht das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL). Mit Inbetriebnahme 1984 ist das KKL das jüngste und leistungsstärkste Kernkraftwerk der Schweiz.  Im Vollbetrieb werden jährlich rund 9600 Gigawattstunden Strom produziert. Diese Menge reicht aus, um 2 Millionen Schweizer Haushalte mit Strom zu versorgen und entspricht rund 14 % der Schweizer Stromproduktion. Rechtsrheinisch, auf dem Gebiet der deutschen Kreisstadt Waldshut-Tiengen (WT), mehr oder weniger genau gegenüber von Leibstadt, liefern 4790 Quadratmeter sonnennachgeführte Solarmodule der örtlichen Stadtwerke Strom für mindestens 250 Haushalte und machen WT als Solarstadt alle Ehre. Vor einigen Jahren wurde am Fuß des Kühlturms des KKL der Lufteintritt in den Kühlturm aerodynamisch verbessert. Diese kleine Verbesserung bewirkte eine Wirkungsgradverbesserung und Leistungssteigerung des KKL in der Größenordnung der Leistung des Waldshuter Solarparks. Dies nur als weiteres Beispiel für das Vorgehen der Schweizer, das oft vernunft- und selten ideologiegetrieben ist (außer man bezeichnet den Vorrang der nationalen Versorgungssicherheit statt der Rettung der Welt als ideologisch…).

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen

Es wurden keine verwandten Themen gefunden.

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com