Josef H. Reichholf ist einer der bekanntesten und angesehensten Wissenschaftler in Deutschland. Er ist zugleich einer der mutigsten Klimaskeptiker in Europa. In einem lesenswerten Interview mit Bild der Wissenschaft hat Reichholf jetzt die vielleicht effektivste Medizin gegen die Klimahysterie empfohlen: Wissenschaftler, die für das Entwickeln und Verbreiten von Extrem- und Schreckensszenarien verantwortlich zeichnen, sollten für die wirtschaftlichen Folgekosten haftbar gemacht werden, wenn sich die Prognosen im Nachhinein als falsch erweisen! Eine solche rechtlich verankerte Haftungspflicht würde aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem wesentlich ausgewogeneren - und damit zugleich viel zuverlässigeren - Forschungsklima beitragen. Schon aus diesem Grund halte ich Dr Reichholfs Vorschlag für überlegenswert und empfehle, genauer Überlegungen dazu anzustellen, wie er in Recht und Praxis umgesetzt werden könnte.
bdw: Mit Ihrer Ansicht, dass der Klimawandel zunächst einmal keine Gefahr für die Artenvielfalt bedeutet, stehen Sie abseits der herrschenden Lehrmeinung. Fühlen Sie sich dabei als einsamer Wolf?
REICHHOLF: Ganz und gar nicht, denn ich gehe von Befunden und nicht von Befürchtungen aus. Eine der interessantesten Erfahrungen der Auseinandersetzung mit Rahmstorf war, dass die Mehrheit meiner Kolleginnen und Kollegen der unabhängigen Wissenschaft die Lage ganz ähnlich wie ich einschätzt. Es ist eine Minderheit, die die öffentliche Meinung dominiert und so die politischen Richtlinien prägt. Der Mainstream wird erst über die Medien erzeugt. So glaubt zum Beispiel kein einziger der Kollegen in der Kommission für Ökologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften den klimatischen Weltuntergangsszenarien. Doch für die Symposien der neutralen Bayerischen Akademie der Wissenschaften interessierte sich weder die überregionale Presse noch das baye- rische Umweltministerium.
bdw: Soll das heißen, dass die jetzige Situation der Klima- forschung vergleichbar ist mit der Waldforschung Anfang der Achtzigerjahre, als nur jene Wissenschaftler medial wahrgenommen wurden, die erklärten, der deutsche Wald stürbe bis zum Ende des 20. Jahrhunderts?
REICHHOLF: Genau dies trifft zu. Denn auch damals wurde gegen diejenigen, die eine kritische Haltung einnahmen und vor einer Hysterie warnten, ein Kesseltreiben veranstaltet. Und obwohl der deutsche Wald heute grüner und stärker dasteht als zu Beginn des „Waldsterbens“, wurden die Skeptiker bis heute nicht rehabilitiert.
bdw: Was lief denn damals schief?
REICHHOLF: Es war ein grober Fehler, davon auszugehen, dass ein Wald aus hundert Prozent gesunden Bäumen besteht. Das gibt es in keiner Population – nicht bei Tieren, nicht bei Menschen. Die Waldgesundheit wurde nicht an realen Mittelwerten gemessen, sondern an unwirklichen Höchstnormen. Die Methode der Schadenserhebung war zudem ganz unwissenschaftlich.
bdw: Wir werden heute aus allen Richtungen überschüttet mit wissenschaftlichen Prognosen, Trends oder Szenarien. Wem soll man glauben?
REICHHOLF: Ich vertrete die Auffassung, dass Wissenschaftler für etwaige Folgekosten zur Rechenschaft gezogen werden sollen, wenn sie diese durch ihre falschen Prognosen mitverursacht haben. In der Privatwirtschaft ist das längst so. Dort werden die Manager gefeuert, wenn sie die Erwartungen nicht erfüllen und ihre Prognosen nicht eintreten. Bei Professoren begleicht der Staat den Schaden – und zwar pausenlos in vielen Bereichen!
Das ganze Interview findet sich hier: http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=31586489