Wagenknecht und Petry wollen sammeln gehen. Was haben sie, was andere nicht haben und hinter den Ofen hervor locken? Sie sind politische Norm, normal. Nur Wut macht Mut, mitsamt Verzweiflung. Verzweiflung ist schon da zur Bewegung. Die Damen sind aber nicht für die Straße.
Was Frau Wagenknecht fehlt ist der Mut. Sie kleckert statt zu klotzen. Frau Wagenknecht ist klug genug um zu wissen, dass alles was verteilt werden soll, zuerst erwirtschaftet werden muss. Frau Wagenknecht weiß auch, dass ein Pferd stirbt dem man ihn nichts zu fressen gibt, will heißen, wer was erarbeitet muss auch etwas davon haben. Dass Sie das weiß, hat Sie nicht zuletzt u.a. in Interviews unter Beweis gestellt. Und weil Frau Wagenknecht das weiß, hat sie Probleme mit der sogenannten Willkommenskultur, der Migrationspolitik oder wie Seehofer es ausgedrückt hat der Mutter aller Probleme. Gut nicht aller Probleme aber zumindest diejenigen um die es Frau Wagenknecht geht (gut bezahlte Arbeit, bezahlbarer Wohnraum, Bildung, Sicherheit, usw.). Dies klar zum Ausdruck bringen, dazu fehlt ihr aber der Mut. Verständlich folgt die Ächtung als Nazi*in doch auf den Fuß. Und den Parteivorsitz kann sie dann vergessen, möglicherweise auch die Mitgliedschaft bei den Linken. Letzteres insbesondere dann, wenn Frau Wagenknecht auch den Mut finden sollte und deutlich macht, dass auch Umverteilung eine Obergrenze kennt. Aber weil Frau Wagenknecht dieser Mut fehlt, die Bevölkerung aber ein besseres Gefühl für die Realität hat als abgehobene Politiker, werden Sie feststellen liebe Frau Zimmermann, dass egal wie viel Zeit und Kraft sie investieren, “Aufstehen” kein Erfolg beschieden sein wird.
Das kann nichts werden. “Aufstehen” versucht, bei dem ganzen Flüchtlings- und Klimagetue noch ein wenig die Interessen jener zu vertreten, die die Zeche bezahlen müssen. Es bleiben aber noch genügend Widersprüche zur Lebensrealität der Zielgruppe. Die Verleugnung der eigenen Interessen und erhebliche kognitive Dissonanzen sind jedoch nur erträglich wenn auf der Habenseite dafür die Adelung durch Gutsein und Hochmoral für eine kräftige Endorphinausschüttung sorgt. Daher wechseln nur wenig zur Gutmensch-light-Fraktion. Wer den Entzug schafft, der bleibt nicht auf halbem Weg stehen, sondern geht gleich weiter zur AfD.
Meiner Meinung nach scheitert “Aufstehen” schon daran das es das x-te linke Projekt, Bewegung, Partei usw. ist. Von linken Organisationen haben wir, angefangen bei den Kirchen über Sportvereine, diverse “Gegen-Rechts-Kämpfer” bis zu den etablierten Parteien, schon mehr als genug.
Wer nicht erkennt, dass die Welt nicht mehr mit links und rechts erklärbar ist, oder es noch nie war, kann keine erfolgreiche Bewegung führen. Die neoliberalen klatschen in die Hände, wenn die linken sich im kulturkampf verstricken und gegen räääächts demonstrieren. Es gibt nur arm oder reich.
Bei uns sind die “Aufsteher” außer bei den rituellen Montagsdemos vor allem präsent zusammen mit MLPD und den üblichen Verdächtigen bei Demos für für “Offenheit, Toleranz und bunte Gesellschaft” und gegen “Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Ausgrenzung”. Noch Fragen?
Viele Beiträge der Achse lese ich mit Gewinn und/oder Vergnügen. Man mag Wagenknecht mögen oder nicht, Aufstehen wollen oder nicht, aber dieser Beitrag ist sehr schwach und hat kein Achse-Niveau. Ganz ehrlich, ich verstehe nicht einmal das Anliegen der Autorin.
Will der “kleine Mann” mit seinem sicheren und gut (genug) bezahlten Job nicht ( mehr ) auch seine FAMILIE finanzieren können ? Ist Familie / familiäre Zugehörigkeit kein menschliches Grundbedürfnis mehr ? (Wo sonst sollte denn Loyalität / Solidarität begründet sein können ?)
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