In einem Interview mit „Roozonline“ erläutert der Wirtschaftsexperte Said Leylas, warum die negativen Auswirkungen der Finanzkrise auf die iranische Wirtschaft weitaus größer sind, als auf die amerikanische Wirtschaft. Dies führt der Ökonom darauf zurück, dass die iranische Wirtschaft zu stark von Importen und von Öleinnahmen abhängig sei. Leylas erinnerte daran, dass Präsident Ahmadinejad kürzlich gesagt habe, dass der Iran mindestes zwei Jahre auch ohne einen einzigen Dollar auskomme. Leylas merkt dazu an, dass dies aber auch bedeutet, dass der Iran nach zwei Jahren völlig Pleite gehen würde, weil dann keine Devisenreserven übrig blieben.
Leylas hat festgestellt, dass alle Vorausplanungen für das jährliche Budget nicht eingehalten werden können, da die Ölpreisentwicklung anders verlaufen ist, als man es in Rechnung gestellt hatte. Dank der fallenden Ölpreise betrage das tägliche Budgetdefizit gegenwärtig rund 50 Millionen Dollar weniger als im Staatshaushalt eingeplant war. Leylas rechnet in Zukunft mit häufigeren Stromausfällen und einem Mangel an Gas, mit wachsender Arbeitslosigkeit und steigender Inflation und mehr sozialer Armut.
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