Arnold Vaatz, Gastautor / 29.08.2022 / 12:00 / Foto: Arnold Vaatz / 145 / Seite ausdrucken

Überlegungen zu Kostümfragen

„SPD-Linke fordern Waffenstillstand und Friedensverhandlungen mit Russland“ lautet die Schlagzeile in Deutschland am 26. August 2022. Und sie sind nicht allein. Die Militärs Kujat und Vad und der Ministerpräsident Kretschmer und die AfD – sie alle plädieren seit langem ebenso.

Alle diese Leute verbindet eines: Sie wollen, dass Putin

die gegenwärtig besetzten Gebiete der Ukraine behalten soll.

  • Gelegenheit nimmt, einen (in Russland) glaubwürdigen Sieg zu verkünden.
     
  • mit dem Sieg im Rücken die Volkswut auf die Spezialoperationsgegner im eigenen Land weiter anfacht, um diese in die Lager zu schicken oder umbringen zu lassen.
     
  • eine Atempause erhält, um seine durchlöcherte Armee zu regenerieren und sein Waffenarsenal zu ertüchtigen: Für einen Angriff auf Moldawien, Estland, Lettland, Litauen und Finnland. Wenigstens.
     
  • durch seine Sprachrohre Dugin und Medwedjew die Phantasien der russischen Babuschkas von einer Welt von Wladiwostok bis Lissabon unter russischer Knute beflügeln kann.

Habe ich etwas Falsches unterstellt? Dann will ich gern um Entschuldigung bitten! Dann mögen die Friedensbringer bitte erklären, wie sie genau diese Folgen ihrer Vorschläge verhindern wollen. Durch Diplomatie, nicht wahr? Durch die gleiche Diplomatie etwa, die auch den Überfall vom 24. Februar verhindert hat? Und was z.B. heißt „den Konflikt einfrieren“ (Kretschmer). Was liegt in der Gefriertruhe? Ich ahne es: die Krim, der Donbass, Cherson und Enerhodar – konserviert in russischem Eis.

Putin braucht eine Atempause

Die Debatte darüber ist müßig. Es geht um Hintergründe und Motive. Putin braucht dringend eine Pause, um sein Ziel, die Wiederherstellung der Sowjetunion, insbesondere die Auslöschung der Ukraine durch Besetzung, Terror und Deportation sowie die Einnahme des Baltikums und Moldawiens langfristig weiter zu verfolgen.

Ein Krieg gegen die NATO ist aus seiner Sicht unausweichlich, die russische Bevölkerung wird täglich darauf eingestimmt, aber er ist nur zu gewinnen, wenn man ihm eine Atempause gewährt. Gänzlich ins Wasser fallen seine Pläne, wenn ihm weiter jede Woche Munitionsdepots um die Ohren fliegen oder gar eines Tages die Bruchstücke des großen Prestigeobjekts, der neuen Brücke nach Kertsch, durch die sozialen Medien geistern.

Das liegt an den aus seiner Sicht verfluchten Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine, deren Ausbleiben Angela Merkel versprochen hatte und deren Möglichkeit die Dummschwätzer vom GRU (russischer Militärnachrichtendienst) im Vorfeld der Spezialoperation so mir nichts dir nichts vom Tisch gewischt haben. Die Waffenlieferungen,  ohne die die Ukraine längst überrollt wäre. Deshalb jagt Putin seine Minenhunde und Trolle durch die politische Landschaft in Deutschland und sucht die Bevölkerung weichzuklopfen.

Zunächst war das Ziel: Ein Aufstand gegen die Waffenlieferungen zu organisieren. Oder sie wenigstens auf die lange Bank zu schieben (wie in Deutschland gehandhabt) und auf eine zwischenzeitliche Kapitulation der Ukraine zu hoffen. Das scheiterte an der Zähigkeit der ukrainischen Armee. Und die blöden Umfragen im Westen ergaben kein klares Bild des Widerstands gegen die Waffenlieferungen.

Tja, das waren noch Zeiten, Wladimir Wladimirowitsch: Als die sowjetisch gesteuerte „Friedensbewegung“ im Westen Riesenaufstände gegen die Nachrüstung aufbrachte und zugleich grenzenloses Verständnis für die russische Stationierung von SS20-Atomwaffen auf dem Gebiet der DDR empfand (Wehner damals: „Die sowjetische Rüstung ist defensiv“).  Alles Schnee von gestern.

Nicht der ganze Westen ist so schwach wie Deutschland

Die sogenannte Friedensbewegung hat zwar gezeigt, dass Deutschland für russische Wühlarbeit empfänglich ist. Aber außenpolitisch ist Deutschland bedeutungslos. Schröder, Merkel, Westerwelle, Steinmeier, Maas und ihre Büchsenspanner haben das in den letzten 25 Jahren geschafft. Zum Glück für die Ukraine. Die Deutschen können fordern, was sie wollen: Wenn sie mit Liebesentzug durch den Stopp von Waffenlieferungen und Aufbauhilfe drohen, ist das zwar bitter, aber für die Ukraine verkraftbar, denn sowohl die Briten als auch die Amerikaner, die Skandinavier und die Osteuropäer pfeifen auf die intellektuellen Ergüsse in deutschen Talkshows. Sie haben begriffen, was die Stunde geschlagen hat.

Ein Fehler der russischen Politik war es, die Schwäche Deutschlands pars pro toto für den Westen insgesamt zu nehmen: Die deutschen Meinungsführer, die noch angesichts der Krimannexion Putins dicke Freunde blieben (Schröder), ihm bauchpinselnd zu Füßen saßen (Kaeser, Stoiber, Seehofer, Söder, Kretschmer), ihn in Talkshows wacker verteidigten (Schmidt, Krone-Schmalz, Platzeck, Wagenknecht), die die autarken Energieversorgungsquellen Deutschlands zerstörten und der Ukraine Waffenhilfe expressis verbis verweigerten (Merkel), die russischen Großmachtambitionen („von Wladiwostok bis Lissabon“) verteidigen (Dehm, Neu) oder gar eine deutsche Staatskanzlei faktisch zu einer Kreml-Filiale umfunktionierten (Sellering, Schwesig).

Wenn es heute zuweilen heißt, „der Westen“ sei schuld am Überfall auf die Ukraine, so ist daran insofern ein Stück Wahrheit, als die eben aufgezählten politischen Leuchten in Deutschland ja zum Westen gehören. Sie haben die Selbstüberschätzung des  Kremlherrschers durch eindrucksvolle Proben ihrer Dummheit, Arroganz, Eitelkeit, Weltfremdheit, moralische Beliebigkeit oder schlichter Verliebtheit ins Kapitulieren gedüngt und gemästet.

Einem Nachbarvolk, das diesen Politikern und Industriellen nie etwas zuleide getan hat, und dem grundlos die eigenen Väter oder Großväter unermessliches Leid angetan haben, wird gegenwärtig Land geraubt und das Existenzrecht bestritten. Ein Staat, der diesem Nachbarvolk einst staatliche Souveränität zusagte, macht dort jetzt Siedlungen dem Erdboden gleich, tötet oder entführt willkürlich Menschen, fängt Kinder und gibt sie zur Adoption frei, foltert und kastriert Kriegsgefangene oder bringt sie um, stiehlt Ernte, Energie und Bodenschätze.

Keine Massenerkenntnis

Was motiviert die deutschen Friedensbringer, dies alles nonchalant abzutun? Ach so: „Die Ukrainer begehen auch Kriegsverbrechen!“ – schallt es einem gelegentlich entgegen. Ja, bedauerlicherweise. Aber die Ukrainer hätten nicht ein einziges Kriegsverbrechen begangen, wären Putins Leute dies nicht seit dem Frühjahr 2014 zehntausendfach „in Vorleistung“ gegangen. Dieser Vorwurf ist genauso zynisch, als wollte man den deutschen Einmarsch von 1941 mit den russischen Kriegsverbrechen an der deutschen Zivilbevölkerung 1945 rechtfertigen. Also: Was motiviert Putins deutsche Sympathisanten in Politik und Gesellschaft, Putins Spiel mitzuspielen?

Das Kontinuum, das Hitler und seine Kinder, die 68er, miteinander und mit den Zöglingen aus der Schule der Thälmannpioniere, der FDJ und SED verbindet, ist der Antiamerikanismus. Der Hass auf die USA, was immer diese tun. Soweit die Deutschen im Westen, nach Hitlers verbrecherischem Krieg in Demokratie, Frieden, Selbstbestimmung und Wohlstand aufwachsen durften, verdanken sie das ausschließlich den USA, die mit einer halben Million Soldaten 45 Jahre die sowjetische Expansion nach Westen verhinderten. Das wollen die Nutznießer dieser Politik nicht hören. Die unter US-amerikanischem Schirm ermöglichte Trias aus Freiheit, Demokratie und Wohlstand machte für die Ostdeutschen die Wiedervereinigung erstrebenswert. Unter sowjetischer Fuchtel in Ost und West hätte es einer solchen nicht bedurft. Dann müssten wir möglicherweise noch heute in ganz Deutschland bei Regenwetter Zinkbadewannen unter die Löcher in unseren Dächern stellen, für den Winter unsere Kohlekarten einlösen, ein komplettes Auto in Ersatzteilform im Keller horten, im Altbau ein Gemeinschaftsklo im Treppenhaus mit zwei anderen Mietparteien teilen und im Parteilehrjahr gegen den Schlaf kämpfen.

Im Osten ist das Feindbild USA mit hochaggressiver Propaganda vom Kindergarten an in die Gehirne der Menschen tätowiert worden. Die Intensität dieses Bombardements überforderte bei jedem Kind die Fähigkeit zur Kritik von vornherein. Die Brutalität, mit der jedes alternative Denken schon im Ansatz unterbunden wurde, die absolute Herrschaft über die Begriffe, machte fast alle bis tief in die Kirchen und später die Oppositionsgruppen hinein – ob sie sie selbst wahrnahmen oder nicht  – der Denke nach zu Marxisten und Sowjetmenschen. Obendrein konnte man beobachten, wie im Westen nahezu die gesamte Generation der Achtundsechziger dem Kommunismus und damit der Sowjetunion in die Arme lief. Das Schizophrene daran (denn dem Kapitalismus, wünschte man, während man an seiner Brust nuckelte und sich von ihm pampern ließ, zugleich den Tod) nahm man im Osten wahr, im Westen nicht.

Ein Ausbruch aus dem sowjetisch geprägten Antiamerikanismus mochte also individuell möglich sein, als politische Massenerkenntnis was er ausgeschlossen.

Das Ziel ist der Schuldspruch

Diese so entstandene tiefsitzende Affinität zu Russland macht große Teile besonders der Ostdeutschen, die es einerseits und berechtigterweise an Klarheit in der Bewertung des deutschen Faschismus nicht mangeln lassen, zu verlässlichen Komplizen des russischen Faschismus. Dessen Taten interessieren sie nicht. Das es zwanzig bis dreißig Millionen Menschen waren, die Stalin in Friedenszeiten töten, verhungern oder deportieren ließ, ist ihnen seit Jahrzehnten keiner Beachtung wert. Wenn Putin die demokratisch gewählte Kiewer Regierung als faschistisches Regime bezeichnet, nicken manche eifrig – ohne jeden Beweis zu fordern. Wenn sich Dmitri Utkin explizite Nazi-Insignien auf den Hals tätowieren lässt, seine Hitler-Begeisterung durch die Wahl des Namens „Wagner“ (armer Richard Wagner!) als Hitlers Lieblingskomponisten für eine der bestialischsten Mörderbanden unmissverständlich demonstriert und diese Bande in russischen Diensten morden lässt, so hinterlässt dies in den Augen seiner Freunde bei Putin im Westen keinerlei Flecken auf dessen weißer Weste.

Die bisher erwähnten Komponenten des Antiamerikanismus sind historisch eher im Abnehmen. Es gibt aber eine weitere, aufstrebende und weit mächtigere Komponente des Antiamerikanismus, die sich im Gegensatz zu den bereits Genannten auf eine tatsächliche von den USA ausgehende Gefahr gründet, die Fähigkeit der Demokratie nämlich, sich selbst abzuschaffen. Dieser Teil der Amerikafeindschaft ist provoziert durch selbstzerstörerische Pseudoreligionen, die von dort aus wie eine riesige Flutwelle über die westliche Welt hereinbrechen: die große  Dekonstruktion, welche die westliche Hemisphäre gegenwärtig heimsucht.

Hierzu gehören die Öko- und die Genderreligion. Immer mehr Menschen sehen in ihnen eine finale Bedrohung der westlichen Zivilisation – ihrer Grundlagen, Traditionen und Werte; denn alle diese Religionen münden in einen einzigen Endzustand: den unversöhnlichen Hass der Gesellschaft auf sich selbst. Nicht Lösungen – also Ressourcenschonung, die Aufhebungen von Benachteiligungen von Frauen oder den wenigen Diversen – sind das Ziel. Das Ziel ist der Schuldspruch. Unter dem Schuldspruch gegen sich selbst soll sich die Gesellschaft krümmen. Als Sühne soll sie aufhören, zu wirtschaften, zu essen, zu atmen, sich fortzupflanzen. Propagiert wird Sexualität, nicht aber Zeugung. Propagiert wird die Abtreibung, nicht aber die Geburt.

Freundschaft der Faust

In einem großen Bildersturm werden die Selbstverständlichkeiten früherer Zeiten – die Ehe zwischen Mann und Frau, das generische Maskulinum, unter „kulturelle Aneignung“ firmierende Moden, Filme, Straßennamen, Lehrbücher – demontiert und landen auf dem Abfallhaufen der Geschichte. Neue Kastenstrukturen werden aufgebaut: Die Frau ist besser als der Mann, die farbige Person ist besser als die Weiße, der Muslim besser als der Christ. Der Pluralismus in der Gesellschaft ist einer nicht mehr überbrückbaren Konfrontation gewichen, bei der die etablierten, vor jedem Wettbewerb geschützten Staatsmedien stramm auf einer Seite stehen und statt Information nur noch Erziehung und Kulturkampf betreiben. Immer mehr Menschen fühlen sich diesen aus Amerika herüberquellenden Angriffen auf ihre intimsten Lebensentscheidungen hilf- und schutzlos ausgeliefert.   

Auch ohne diesen neuen Hass auf Amerika, der eine sehr nachvollziehbare Ursache hat, wird die eigentliche Tiefe der Wurzel, welche die Komplizenschaft mit Russland im Wesen mancher Deutscher geschlagen hat, schon durch eine einfache Beobachtung deutlich: Sie hat nämlich einen wichtigen Kostümwechsel überlebt. Der Handschuh, mit dem die russische Hand vor dem Oktoberputsch 1917 im Verlauf von fast 500 Jahren nach Westen, nach Süden und in den Kaukasus zugegriffen hatte, trug die Insignien eines feudalen Autokratenstaates, der sich nicht wesentlich von anderen zeitgenössischen Mächten unterschied. Unter Lenin, Stalin und Breshnew trug der Handschuh um die russische Faust die Insignien des Kommunismus – Hammer und Sichel. So kostümiert wurde sie von zahllosen westlichen Intellektuellen aus sicherer Entfernung als künftiger Befreier der Menschheit gefeiert.

Heute hat die russische Faust diesen Handschuh abgelegt und agiert mit der nackten Haut. Und siehe: Die Freudschaft der Kommunisten (Dehm, Wagenknecht, Neu), der alten SED-Kader (Modrow) und der Sozialisten (Schröder) mit Russlands Mächtigen überdauerte den Kostümwechsel. Sie galt gar nicht der Befreiung der Welt durch Sozialismus. Die Freundschaft galt nicht dem Handschuh. Sie galt und gilt der Faust darin. Der Dekonstruktivismus aus Amerika liefert der russischen Faust nun einen neuen Handschuh: Auf ihm steht geschrieben: Ich rette die Welt aus dem Öko- und dem Genderwahn. Die Putin-Sympathisanten unter den deutschen (und europäischen) Rechten haben die russische Faust mit ihm neu kostümiert. Dass viele Menschen sich bei der Abwehr der Missionierung durch Öko- und Genderideologen im Bunde mit einem Massenmörder wähnen, ist eine gefährliche Gedankenlosigkeit, aber auch ein historisches Versagen der deutschen Konservativen, die diesen Pseudoreligionen hätten glaubhaft widersprechen müssen, statt zu ihnen zu konvertieren.  

 

Arnold Vaatz ist ehemaliger Bundestagsabgeordneter und ehemaliger DDR-Bürgerrechtler. Er war von 2002 bis 2021 einer der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Foto: Arnold Vaatz CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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P. Meyer / 29.08.2022

so lange wir selbst nicht ehrlich sind, so lange brauchen wir nicht anfangen mit dem Finger auf andere zu zeigen. Mir fehlt bei den ganzen Schuldzuweisungen an Putin die Selbstreflektion, und der Westen (die USA) haben nicht gerade wenig dazu beigetragen, dass dieser Konflikt ausbricht. Sobald der Westen ehrlich ist, trage ich auch die Maßnahmen gegen Putin mit, den ich sehr wohl als Aggressor sehe. Aber bis dahin freue ich mich, dass es die USA einen gewichtigen Gegenpol bekommen haben und ich nehme Wohlwollend zur Kenntnis, dass auch China in die gleiche Kerbe haut. Es ist bitter genug, dass offensichtlich nur autoritäre Systeme in der Lage sind, diese Rolle auszufüllen. Mit ihrer Berichterstattung zu diesem Themenkreis verspielt die Achse in meinen Augen mit diesen tendenziösen und einseitigen Artikeln (á la ÖR) bei der wir „die Guten(TM)“ und die anderen „die Bösen“ sind,  nach und nach das Renommee, das sie mit ihrer Berichterstattung über Corona aufgebaut hat. Wir sind ganz und gar nicht „die Guten“ – schon gar nicht die USA. Bei mir entsteht immer mehr der Eindruck von “controlled opposition”, gut dass mein Abo ausgelaufen ist …

Lucius De Geer / 29.08.2022

“Nach Diktat an die Ostfront abgereist” - so ist es, doch, Herr Vaatz, oder? Wie es Roger Köppel von der Weltwoche so schön zu sagen pflegt: Wenn ich einen Krieg will, dann muss ich ihn auch gewinnen können. Ansonsten muss ich mich arrangieren, so unschön das ist. Ich bin es einfach leid, von älteren Herren weit jenseits jeder Wehrfähigkeit ständig gesagt zu bekommen, dass die Russen eins auf die Mütze brauchen. Man kann über die Moskauer Mächtigen denken, was man will, aber niemand in Europa ist auch nur annähernd imstande, den russischen Bären zu bezwingen. Der hält gerade eine Frontlinie von 2.000 km ohne Mobilisierung, wer bitteschön aus dem Wertewesten möchte dagegen antreten? Die von Vaatz’ Partei zugrundegerichtete Bundeswehr?

Rainer Irrwitz / 29.08.2022

Achja…aber nicht Achgut! Immerhin zeigen Sie, Herr Vaatz,  Gesicht, das ist anerkennenswert und hilft mir Ihre Ansicht einzuordnen. Putin ist ein authentischer Irrer, Selenski ist ein Irrer aber nicht authentisch sondern offensichtlich eine lächerliche Marionette, bei der man nicht recht weiss wer die Fäden in der Hand hält. (genau der Typ Schauspieler dem man beim schauspielern in jeder Sekunde anmerkt dass er darauf bedacht ist wie ihm sein Schauspiel gerade gelingt und welche Wirkung er wohl erzielen mag). Kann man nicht den Standpunkt vertreten dass ein Verbrecher ein Verbrechen begeht an einem Opfer das von einem anderen Verbrecher dazu präpariert und auserkoren wurde? Muss es einen Guten und einen Bösen geben? Dann zurück ins Kasperletheater, die Welt ist vielleicht komplizierter als Sie es wahrhaben wollen. Friede den Hütten, Krieg den Palästen. Wenn es hier soweit ist werde ich NICHT für “mein” Land kämpfen, weil ich keines besitze sondern nur das Recht habe hier Miete und Steuern zu bezahlen. So einfach ist das, und das geht auch Millionen Ukrainern so, aber die Männer dort werden gezwungen, das Land, das Selenski an die Oligarchen verscherbelt, auch noch mit ihrem Leben zu verteidigen. Pfui über ihre Kriegstreiber-Rhetorik die sich in ihrer globalpolitischen Selbstgefälligkeit intellektuell vorkommt.

Anna Wiedemann / 29.08.2022

@Dietmar Herrmann: ” Außerdem war Saddam Hussein schon ein besonderes Kaliber und hat irgendwann sein Blatt überreizt…” dafür haben die Amerikaner seine Bevölkerung, vor allem die Zivilisten millionenfach vernichtet, die Infrastruktur zerstört, sich die Ölfelder bis heute angeeignet. Aber ja, er hat “sein Blatt überreizt”. Gehts noch? Sie sprechen von Relativierungen? Hören Sie sich mal selber zu, bitte.

Helmut Bühler / 29.08.2022

Manches ist richtig, manches Quatsch, der Rest Übertreibung.  Der Ton aber, in dem es vorgetragen wird, der ist nicht angemessen.

Frank Reinert / 29.08.2022

Eine wunderbare Polemik, genau ins Schwarze. Und die getroffenen Hunde bellen wütend.

Gerd Kistner / 29.08.2022

Herr Vaatz, ich will auf Ihre einseitige, ideologietriefende Analsye nicht detailliert eingehen. Was wir auf dem Gebiet der Ukraine sehen, ist das Vorgeplänkel eines NATO – Rußland – Krieges, der meiner Ansicht nach mit einem durch Rußland ausgelösten atomaren Schlagabtausch mit den westlichen Nuklearmächten enden wird. Nordamerika und Europa (auch Rußland ist Europa) werden dann für viele Jahzehnte keine Rolle mehr spielen, später werden sie sich bei den Chinesen ganz hinten anstellen müssen. Es ist schmerzlich, wenn ich einsehen muß, dass ich politisch nicht genug für die Zukunft meiner Kinder und Enkel getan habe. Erfolglose Versuche mich einzumischen reichen nicht, die Familie hätte rechtzeitig gehen müssen. Übrigens: Es wäre ein Leichtes für Biden, Selenskij zu zwingen, einem Waffenstillstand zuzustimmen und von Rußland zu verlangen, dass die Bevölkerung der Krim und des Donbass in einem freien Referendum über ihre Zugehörigkeit entscheiden kann. Eine Kontrolle der Abstimmung durch Rußland, die Ukraine oder die am Konflikt beteiligten NATO – Staaten würde sich selbstverständlich verbieten.

sybille eden / 29.08.2022

Herr Thomas SZABO, - EINEN Nobelpreis ?...................DREI !!!

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