Maxeiner & Miersch / 12.02.2013 / 09:11 / 0 / Seite ausdrucken

Told you so

Der Donaukurier meldet, dass Audi die Serienfertigung des Elektro-A2 vorerst auf Eis legt, ebenso wie die Fertigung des Audi R8 e-tron. Der A2-Nachfolger, der 2015 als Elektroauto auf den Markt kommen sollte, wird vorerst nicht in Serie gehen. Audi wollte mit dem Fahrzeug zeigen, wie Design, Leichtbau und Elektroantrieb vereint werden könnten. Eine Entscheidung über den Bau des Elektroautos in Serie “war damit aber nicht verbunden”, sagte ein Audi-Sprecher gestern der Zeitung. Nicht viel besser sieht es mit dem Elektroauto jenseits des Atlantiks aus.

Siehe auch hier und und unsere WELT- Kolumne von vorletzter Woche (unten). Achse Leser wissen eben mehr.

Gerechtigkeitslücke auf der Autobahn

Es sagt niemand laut, aber es dämmert leise: Das reine Elektroauto wird vorläufig ein Randdasein fristen. Zu groß sind die Probleme mit der Reichweite der Batterien und der praktisch nicht vorhandenen Infrastruktur, um sie wieder aufzuladen. Außerdem sind Elektroautos teuer, sehr teuer. Statt zum Elektroauto zu greifen, verweigert sich Otto-Normalfahrer konsequent, er will ja irgendwann ankommen.

Deutschlands Auto-Professor Ferdinand Dudenhöfer meint, das Projekt Elektroauto sei dabei „abzusterben“. Was den Verkehrsclub VCD auf eine geniale Idee brachte. Weil Elektroautos auf Autobahnen nicht mithalten können, oder - wenn sie es versuchen - nach ein paar Kilometern der Saft ausgeht, müsse unbedingt ein Tempolimit von 120 km/h her. Motto: Alle müssen schlechter und langsamer unterwegs sein, damit das Gute siegt.

So ähnlich ist das ja schon bei der Stromversorgung in Deutschland: Damit Windräder und Sonnenzellen endlich konkurrenzfähig sind, wurde die Energieversorgung des Landes einfach ein bisschen schlechter, unsicherer und vor allem teurer gemacht. Allerdings wurde für Atomkraftwerke kein Tempolimit eingeführt, sie wurden gleich ganz verboten.

Weil die seit vielen Jahren abgeschriebenen Meiler den Strom preiswert, zuverlässig und obendrein massenweise bereitstellten, war ihr Vorteil einfach zu groß. So was darf nicht sein in der schönen neuen Welt.

Wenn es mit dem Tempolimit nicht klappt, könnten die Freunde des Elektroautos es auch mit einem Quotenmodell versuchen. So wie beim Öko-Sprit E 10, der sowohl die Umwelt als auch viele Motoren zerstört. Damit das Zeug überhaupt jemand tankt und die Mineralölkonzerne keine Strafe für das Verfehlen der gesetzlich geforderten E10-Quote zahlen müssen, machten sie E 10 billiger und Superbenzin teurer. Half aber nix.

Wir vermuten, mit dem Elektroauto wird das ähnlich laufen. Das wird die Ideologen aber nicht davon abhalten, es weiter zu versuchen. Auch auf anderen Gebieten verfolgen sie ja die Strategie durch das Absenken des Niveaus Gerechtigkeit und Solidarität in die Welt zu bringen. Denken wir nur ans Bildungssystem. Wirklich vorbildlich wird das schulische Niveau in Deutschland erst sein, wenn keiner mehr sitzen bleibt. Und auf der Autobahn wird das Paradies erreicht sein, wenn keiner mehr liegen bleibt, weil bereits alle stehen.

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