“Da gab es „Fury“, ein Pferd, das über die ganze Serie hinweg von dem selben Pferd dargestellt wurde…” Jahaha, da gab es Fury ein Pferd… Aber was für eins, das sagen Sie nicht, ein Pferd, das über hundert Jahre alt wurde und Filmgeschichte schrieb. Aber von Ihnen kein weiteres Wort über dieses Vollblut, Sie reden natürlich nur über die Kerle. Denn was nur wenige wissen, bereits im victorianischen “Good old England” verkörperte Fury unter dem Pseudonym “Black Beauty” die wunderbare Freundschaft zwischen einem Mädchen und ihrem Hengst. Weltgeltung erlangte Fury dann unter seinem richtigen Namen in der gleichnamigen Fernsehserie. Um sich aber nicht auf eine Rolle festlegen zu lassen, übernahm er in den 60-er Jahren die Rolle des sprechenden Hengstes “Mr Ed” unter anderm mit Clint Eastwood an seiner Seite. Sein komödiantisches Talent stellte er dann bei Pippi Langstrupf als “Kleiner Onkel” unter Beweis. Eine Rolle über die er später aber kritische reflektierte: “Ich fand dieses “spotted white facing”, was die für meine Rolle verlangten, irgendwie rassistisch und dass diese alberne rothaarige Göre mich immer hochstemmen musste war auch kein Spaß.” Ehr lag ihm da schon die Rolle als sensibler aber schwieriger Hengstrabauke “Pilgrim” mit Robert Redford und Scarlett Johansson in den Nebenrollen. Eine weitere Seite seiner künstlerischen Begabung zeigte er dann mit der Gründung seiner Band “Fury in the slaughterhouse”. Künstlerisch betrachtet Fury seine Doppelrolle als Hengst Iltschi und Hengst Hatatitla, die treuen Begleiter Winnetous und seines Blutsbruders Old Shatterhand, als bislang größten Erfolg. Mit dem, ihm von Karl May zugedachten Ende, hadert das berühmteste Pferd der Filmgeschichte aber immer noch. “Winnetou sitzt mit seinen sämtlichen Waffen und vollständigem Kriegsschmucke aufrecht auf seinem deshalb erschossenen Hengst Iltschi im Innern des Erdhügels, welchen wir um ihn wölbten.” Dass die Deutschen immer so pathetisch sein müssen, meint er nur lakonisch.
„Sommer kann ganz gut werden in Deutschland“, der Absatz ist zum Niederknien, auch die Passage über den Nahostexperten Thunberg. Bei mir ist eher Permaoktober-november. Zwei Tage für das IPCC dabei, das war’s. Mein Schneckenkorn geht langsam aus. Gestern abend wurde auf w-on ein neuer Schocker veröffentlicht: Die indische Coronazweiterkrankung Mukormykose. Angeblich sterben daran 50 Prozent. Es mag an schlecht desinfizierten Beatmungsgeräten liegen, aber nichts genaues weiß man nicht. Laschets wohl auserkorener zukünftiger Berater Streeck fabulierte gestern von einer vierten Welle.
Die “Little-House-Books”, die Michael London zur unsäglichen “kleinen Farm” verwurstet hat, sind wirklich lesenswert. Die Autorin Laura Ingalls Wilder zog in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit ihrer Familie durch halb Amerika. Trotz Klugheit, Umsicht, Arbeitsethos und Erfindergeist erlangte die Familie selten mehr als Schuldenfreiheit. Sie schrieb die Bücher auf Anraten ihrer Tochter zur Zeit der großen Depression, um der Leserschaft aufzuzeigen, dass das Leben der echten Amerikaner immer schon hart war. Die Bücher bescherten der gelernten Bauersfrau, Grundschullehrerin und Autorin einer Hühnerzuchtkolumne in der örtlichen Wochenzeitung endlich den Geldsegen, auf den sie so lange gewartet hatte. Sie kaufte sich davon ein Auto und reiste mit ihrem Mann durch die USA. Die beiden waren zu diesem Zeitpunkt knackige 70 und 80.
Wenn ich mich recht erinnere, lief Bonanza hier im Westen sonntags so um 18.00 Uhr im Zweiten, es stand jedenfalls in der Fernsehzeitung auf der rechten Seite. Stimmt - jetzt, wo Sie es schreiben, wird es mir auch klar, dass in der Serie kaum, also meist einmal als Höhepunkt gegen Ende, geschossen oder sich geprügelt wurde. Und was haben wir über den chinesischen Koch gelacht, ohne uns irgendeinem Rassismus bewusst zu sein. So unbedarft war es damals halt. Bei dem Namen Peter Graves, und erst recht bei seinem Foto, fällt mir sofort diese ominöse Agentenserie „Kobra, übernehmen Sie“ ein, in der sich stets zu Beginn eine Audiocassette mit dem „unmöglichen Auftrag“ nach 5 Sekunden selbst zerstörte. Ganz klasse war die Titelmusik. Wie ich eben erst lernen durfte, stammt sie von jenem berühmten argentinischen Pianisten, Komponisten und Dirigenten Lalo Schifrin. Den 5/4-Takt habe ich damals noch nicht herausgehört, schließlich kannte ich „Take Five“ noch nicht. Ich kann Melodie und Rhythmus noch heute nahezu perfekt abrufen. Vielleicht war es das beste an der ganzen Serie, von dem markanten Peter Graves einmal abgesehen. Schönen Sonntag, Herr Bechlenberg und allen „Lesenden“ dieser wunderbaren Sonntagslektüre. Da kann es draußen noch so sehr regnen. Hat es übrigens auf der Ponderosa jemals geregnet?
Daß die quasi religiösen ,vor Friede/Freude/ Eierkuchen strotzenden Handlungsstränge der meisten Bonanza Episoden völlig am wahren Leben, speziell dem des Wilden Westen, vorbei gingen, das blieb auch den Amerikanern nicht verborgen. Beispielhaft sei da der wirklich witzige Film “Tin Men” mit Richard Dreyfuss und Danny de Vito erwähnt. Darin echauffieren sich am Frühstückstisch einige Handelsvertreter für Alufassanden über die ziemlich dämlichen und weltfremden Dialoge der 4 erwachsenen Männer auf der Ponderosa. So wird zum Beispiel die eigentlich auf der Hand liegende Frage aufgeworfen, warum einer der Söhne nicht einfach mal sagt: ” Pa, ich habe einen Ständer. Was können wir dagegen unternehmen?” Nebenbei; hier im Ruhrgebiet gab es damals auf die Frage: “was machst Du am Sonntag” die Antwort: ” Bubiboko” Bumsen bis Bonanza kommt:-)
“Fury"war ein schlaues Pferd, aber “Mr. Ed” konnte sprechen! Technisch stelle ich es mir wie folgt vor. Eine dünne Sehne an den Nüstern des Pferdes welche über eine versteckte Umlenkrolle dann nach Bedarf bedient wurde. Könnte auch bei Baerbock so funktionieren, Habeck sitzt meist daneben und schaut auffällig unbeteiligt drein, wie ein Marionetten-Führer. Er hat ja nebst melken wohl auch eine Gabe für so etwas.
Ein wunderbares Antidot gegen Gender-Doofheit und -Humorlosigkeit ist aus der alten Fernsehkiste der 60er Jahre die britische Serie “Mit Schirm, Charme und Melone” mit Diana Rigg & Patrick Macnee.
Heute morgen durch das Prasseln des Regens auf dem Dach und heulenden Wind geweckt worden. Sollte mir das schwedische Balg zufällig über den Weg laufen kicke ich ihren mageren Hintern bis nach Feuerland, großes Indianerehrenwort. Ach, der große B-Tag, Höhepunkt des sonntäglichen Fernsehgenusses. Der 50-jährige Vater, der mit seinen drei 47-jährigen Söhnen den ganzen Tag auf der Ponderosa abhängt (tatsächlich war Lorne Greene nur 13 Jahre älter als Dan Blocker und Pernell Roberts). Wäre heute nicht nur aufgrund mangelnder Diversität undenkbar, wenn Hoss seine 150 Kg auf den Rücken irgendeines armen Pferdes wuchten würde gäbe es einen Aufschrei bei Peta, Greenpeace und Twitter. Bevor James Arness zu Marshal Matt Dillon mutierte spielte er 1951 das außerirdische Monster in “Das Ding aus einer anderen Welt”. Die Rolle bekam er nicht wegen seiner Schauspielkunst sondern wegen seiner Körpergröße von rund 2 Metern, oder 6 Fuß und 7 Inches, wie man in der angelsächsischen Welt sagen würde, wenn das imperiale System nicht durch und durch rassistisch wäre. Mit einer ähnlichen Begründung will Annalena ja Bundeskanzlernde werden, nicht aufgrund ihrer Qualifikation sondern weil sie eine Frau ist (was zu beweisen wäre). Sprechen durfte Arness als das Ding nicht, bestenfalls “Gggrrmmmpfffl” sagen, was übersetzt ungefähr “Bockmist” bedeutet. Festus wurde übrigens synchronisiert von - Gerd Duwner! So schließt sich der Kreis. Nur sind das ja eigentlich nicht die Perlen der Western-Romantik, da gibt es noch viel üblere Anschläge auf den guten Geschmack. Z.B. Roy Rodgers und Gene Autry, die “Singin’ Cowboys”, die sich mit Klassikern wie “Yodelin’ Kid from Pine Ridge” in den Verstand gebrannt haben. Oder William Boyd als Hopalong Cassidy, dieselbe Filmcrew hatte dann später “Rauchende Colts” auf dem Gewissen - und erneute schließt sich der Kreis. Niemand kann doch behaupten, dass das alles Zufall wäre, da stecken doch Freimaurer, Illuminaten und Bill Gates dahinter.
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