Zu der berühmten Anfangsszene von Once upon the time noch eine Hintergrundgeschichte. Von den drei Killern, die auf Bronson warten (Woody Strode, Jack Elam und Al Mulock) sieht man letzteren nur zweimal kurz in Großaufnahme und ab ca. 02:00 nur noch in der Totalen bzw. von hinten. Der Grund: Mulock stürzte sich mitten im Dreh aus dem Fenster seines Hotelzimmers zu Tode, vermutlich, weil ihm in der Einöde von Almeria in Spanien die Drogen ausgegangen waren. Zwei Zeugen, an deren Fenster Mulock vorbei gefallen war, bargen ihn und wollten ihn zu einem Krankenhaus bringen. Regisseur Sergio Leone allerdings stoppte die Aktion für ein paar Minuten: Mulock war nämlich in seinem Kostüm aus dem Fenster gesprungen, und das wurde noch gebraucht, um die Szene mit einem Ersatzkiller fertig zu drehen.
Fury soll später noch sein Gnadenbrot als vierte Ehefrau von Altbunsenbrenner Schröder geknabbert haben.
Die Assoziationsketten, die Metaphern, das gebildete “Stückgut”, einfach klasse lieber Archie. Bitte machen Sie weiter.
Greta, die Fachkraft für Klima- und Nahostpolitik hat sich ein neues Standbein erschlossen: Die Virologie. Auf N-Tv online wird sie zitiert: Der Ausbruch des Corona-Virus ist in der Lebensmittelproduktion begründet. Sicherheitshalber habe ich schnell mein Gewächshaus desinfiziert.
Wie jeden Sonntag war die Kolumne mal wieder Anlass durch alte Filmclips zu surfen. Also nicht Bonanza, das war was für uns Kinder vor dem Schlafengehen. Lieber die Spaghetti Western. Hier natürlich durch die Initialzündung Jack Elam in Once Upon A Time In The West, der Film wirkte selbst in den späten 70ern noch. Nicht nur die schöne und grandiose Schauspielerin Claudia Cardinale weckt Erinnerungen sondern natürlich all die harten Burschen, die es allein gegen die Autorität aufnahmen, ohne selbst dabei makellos zu sein. So wollten wir auch sein, wir pubertierende Jungmänner und -frauen. In einem Wohlstand Nachkriegsdeutschland aufgewachsen, deren jüngste Vergangenheit der pure Horror war und sowas wie Ehre, Treue und Selbstdisziplin verständlicherweise verpönt. Scheinbar sehnten wir uns trotzdem danach in all den verfallenden traditionellen Strukturen auf dem Weg nach etwas ganz Neuem. Niemand hat uns aber gesagt, wie das aussehen soll und wir selbst haben es auch nicht gewusst, geschweige denn hinbekommen. Wir haben das daraus gemacht, was heute Realität ist. Aber irgendwie kann´s das ja net sein. Hat nun die Bonanza und Rock n Roll Generation es geschafft, die Welt besser zu machen? Also besser als die ihrer Väter, nicht der Großväter, das war keine Kunst. I doubt it. Immerhin toppt unser Versagen die nächste Generation, also unsere Kinder. Es wird ein langer Weg. Persönlich glaube ich sowieso nicht, dass dieser jemals in irgendwas Besseren endet. Daher bin ich rückblickend froh im Zeitfenster dieser kaputten heilen Welt aufgewachsen zu sein, wo es einmal einen kleinen Ausblick auf eine bessere Zukunft gab. Eine Hoffnung im ansonsten seit Menschengedenken gleichen Ablauf von Gewalt, Krieg, Unterdrückung und Elend, wo immer nur die Geld-Elite ein halbwegs angenehmes Dasein haben durfte. Unter all den totalitären Systemen und Ideologien war allein die Demokratie eine nette Idee. Hat leider auch nicht funktioniert.
BLÖD: „Irrer Geheimplan enthüllt: Stalin züchtete Affen-Menschen für den Krieg“ ist mein Tor des Jahrhunderts. (Bonanza kam damals doch zeitgleich mit der Sportschau?)
Herr Bechlenberg, einfach Klasse! Warum die Dummmichel nicht von #-Mutti lassen können, liegt an deren nie aufgearbeiteten pupateren Kultsendungen, wie z.B. ” Angst essen Seele auf” oder “Klein Anna Böckchen auf dem Jungfernsteg”. Ohne sorge Theater von und mit IM Erika halt.
Die Ponderosa-Ranch war ein Fake. Ich habe es selbst gesehen, sie war in Wirklichkeit ziemlich klein und das Obergeschoss existierte nur in einem Studio in Hollywood. Hop “Mistel Kattelwigt” Sing wohnte auch nicht dort. Die Filmbosse haben uns also schon belogen, als wir noch Kinder waren. Noch enttäuschter war ich aber, als ich vor dem Ranchhaus von “High Chapparal” stand. Das war nun richtig winzig. Blue Boy lebte also mit Vater, Stiefmutter, Onkel Buck und dem Nichtsnutz Manolito in ziemlich beengten Verhältnissen. Da konnte einem schon mal der Colt ausrutschen. Außerdem wurden sie in regelmäßigen Abständen von Apatschen belästigt. Aber egal, damals war es meine absolute Lieblingswesternserie, die Musik war der Hammer und sie war überhaupt das Härteste, was das ÖR damals in puncto Western zu bieten hatte. Soweit ich mich erinnere, kam sie immer Dienstags um 21:00 Uhr. Soviel ich weiß, steht das Ranchhaus heute noch, die Apatschen brennen schon lange keine Häuser mehr ab und machen sich höchstens noch über deutsche Touristen lustig. Aber das ist eine andere Geschichte.
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