Felix Perrefort / 28.06.2019 / 15:00 / Foto: achgut.com / 17 / Seite ausdrucken

Spandauer Toleranzinquisitorin

Dass sich das antiamerikanische Ressentiment zielsicher in Einfältigkeit und Niedertracht äußert, zeigt gerade Juliane Fischer, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Bezirksamtes in Berlin Spandau. „Am 4. Juli sollte die [Regenbogen-]Flagge auch am Rathaus Spandau gesetzt werden“, schreibt Gunnar Schupelius. „Eingeladen zu einer kleinen Festrede beim Flaggenhissen war der Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD), Jörg Steinert. Doch Steinert wird offenbar nicht reden dürfen.“ Denn Juliane Fischer „ist dagegen. Sie wirft Steinert vor, dass er sich mit dem amerikanischen Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, getroffen habe.“

Der sei nämlich sehr rechts, was nicht zu den Werten „Vielfalt, Toleranz & Respekt“ passe. Zur Verteidigung bringt sie vor, sie habe doch nur „Fragen gestellt, nicht mehr. Das ist in gewisser Weise auch mein Job.“ In gewisser Weise wäre es auch ihr Job, sich vor der Fragenstellerei zunächst zu informieren – zum Beispiel auf Achgut.com. In diesem Interview von uns beschreibt Richard Grenell seinen Einsatz für Homosexuellenrechte nicht nur in der Republikanischen Partei:

Ich war acht Jahre bei den Vereinten Nationen, und die UNO hat eine Menschenrechtscharta. Diese Charta ist eines der grundlegenden Dokumente, das Länder anerkennen, um sich den Menschenrechten zu verpflichten. Wenn ein Land unbescholtenes Mitglied der Vereinten Nationen sein will, muss es die UN-Menschenrechtscharta einhalten, und es ist aus meiner Sicht irrwitzig, dass 71 Länder Homosexualität kriminalisieren. Das steht in direktem Widerspruch zu den ureigensten Dokumenten und Standards der UNO.
Daher bin ich der Meinung, die Vereinten Nationen müssen mehr tun, um die Menschenrechtscharta durchzusetzen, und es macht mich traurig, wenn ich E-Mails bekomme – hier kommen wir zurück auf die Frage zu den sozialen Medien – wenn ich täglich E-Mails oder Nachrichten bekomme, sieben bis zehn am Tag, von Schwulen und Lesben aus der ganzen Welt, die sagen: „Ich kann nicht ins Restaurant gehen. Ich kann nicht ich selbst sein. Ich bin absolut unsichtbar.“
Daran zu denken, macht mich traurig. Ich bin in der glücklichen Lage, in Amerika aufgewachsen zu sein. Ich habe in Chelsea, Los Angeles und auch anderen Orten gelebt, aber diese Orte gehörten zu den tolerantesten Orten der Welt. Und es macht mich traurig, dass es keinen größeren Vorstoß gibt, Homosexualität weltweit zu entkriminalisieren.
Ich denke die Länder der westlichen Welt sollten sich zusammentun und darauf bestehen, dass das passiert.

Macht nichts, Frau Fischer, manchmal redet man eben Unsinn und benimmt sich daneben. Das passiert den Besten, und in Berlin fallen öffentliche Personen, die sich blamieren, schon gar nicht mehr auf. Blamagen, insbesondere vor den USA, gehören hier quasi zur Kultur wie die Curry Wurst und der Al-Quds-Marsch. Trotzdem: Damit Sie künftig klügere Fragen stellen, lesen Sie öfter mal bei uns rein. Hilft auch gegen Antiamerikanismus.

Foto: achgut.com

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Andreas Müller / 28.06.2019

War das die bayerische Kabarettistin Monika Gruber, die einmal vom B-Abitur sprach : Drei Jahre Grundschule und ein Tanzkurs ?

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