Christian Osthold, Gastautor / 25.03.2024 / 14:00 / Foto: Pixabay / 42 / Seite ausdrucken

Russland: Kommt eine neue Mobilmachung?

Nach dem Wahlsieg von Wladimir Putin und dem Terroranschlag in Krasnogorsk könnte eine erneute Mobilisierung unmittelbar bevorstehen.

Es gab keinen ernsthaften Zweifel daran, dass Wladimir Putin die Präsidentschaftswahlen gewinnen würde. Wie üblich in der russischen Tradition stand das Ergebnis bereits fest, noch bevor die Abstimmung begann. Die Wahlen waren somit nicht mehr als ein pompös inszeniertes Medienspektakel.

Trotz der immensen staatlichen Vorbereitungen wurden Videomitschnitte bekannt, die deutliche Unregelmäßigkeiten aufzeigen. Zum Beispiel kontrollierten bewaffnete Polizisten in St. Petersburg das Wahlverhalten der Bürger mit Sturmgewehren, während in einer sibirischen Stadt Mitglieder der Wahlkommission dabei gefilmt wurden, wie sie gefälschte Stimmzettel nach dem Ende der Abstimmung in die Urne legten. In einem anderen Fall wurde ein Mann aus der Wahlkabine geholt, weil er sich geweigert hatte, den Polizisten seinen Stimmzettel zu zeigen. Während seiner Verhaftung wies der Delinquent unter Protest immer wieder darauf hin, dass die Wahlen geheim seien.

Diese Vorkommnisse stehen exemplarisch für jene schweren Verstöße, die sich während der Wahl gegen die Verfassung der Russischen Föderation ereignet haben. Die am 12. Dezember 1993 verabschiedete Konstitution macht klare Vorgaben zur Durchführung der Wahl. In Artikel 81 ist definiert: „Der Präsident der Russischen Föderation wird für eine Amtszeit von sechs [ursprünglich vier] Jahren von den Bürgern der Russischen Föderation auf der Grundlage des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts bei geheimer Abstimmung gewählt.“

Der Wahlanalyst und Mathematiker Sergej Schpilkin, der seit vielen Jahren russische Wahlgänge anhand seiner Datenanalysen überprüft, hat erklärt, dass etwa die Hälfte der für Putin abgegebenen Stimmen Hinweise auf Manipulation aufweisen. Er bilanziert, dass dies womöglich auf 31,6 Millionen Stimmen zutreffen könnte. Sollte das stimmen, wäre eine neue Dimension bei der Wahlfälschung erreicht. Es lässt sich schwerlich sagen, ob die Analyse Schpilkins zutreffend ist. Fest steht lediglich, dass das Endergebnis einen herausragenden Sieg Putins bedeutet. Die Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission der Russischen Föderation, Ella Pamfilowa, hat am 21. März die offiziellen Daten veröffentlicht.

Keine Demokratie

Ihren Angaben zufolge lag die Wahlbeteiligung bei 77,49 Prozent, was einen Rekord in der jüngeren Geschichte Russlands darstellt. Demnach haben 87.576.750 Personen an den Wahlen teilgenommen. 87,28 Prozent der Stimmen entfielen auf Wladimir Putin. Laut der Zentralen Wahlkommission haben mehr als 76 Millionen Russen für ihn gestimmt. Der Vertreter der Kommunistischen Partei Russlands, Nikolaj Charitonow, erhielt 4,31 Prozent, Wladislaw Dawankow von der Partei „Neue Leute“ kam auf 3,85 Prozent und der Führer der LDPR, Leonid Sluzki, erreichte 3,20 Prozent.

Pamfilowa teilte auch mit, dass man während der dreitägigen Abstimmung landesweit 41 Versuche von Stimmzettelmanipulation mit grüner Farbe registriert habe. Die Vorsitzende der Wahlkommission erläuterte, dass in 26 Regionen insgesamt 30 Wahlurnen mit grüner Farbe beschädigt worden seien. Die meisten Stimmzettel hätten jedoch gerettet und bei der Auszählung berücksichtigt werden können. Demgegenüber seien nur 36 Stimmzettel für ungültig erklärt worden. Für überzeugte Demokraten im Westen mag es empörend sein anzunehmen, dass die jüngsten Präsidentschaftswahlen höchstwahrscheinlich vom Staat zugunsten des Amtsinhabers manipuliert wurden. Dennoch ist es wenig sinnvoll, dieser Tatsache viel Aufmerksamkeit zu schenken.

Wie meine jüngste Analyse verdeutlichte, ist Russland weder ein demokratischer Staat, noch hat ein nennenswerter Teil seiner Bevölkerung jemals verstanden, was Demokratie bedeutet. In diesem Sinne war die jahrzehntelang im Westen gehegte Erwartung, dass demokratische Prozesse in Russland über die Frage der politischen Führung entscheiden könnten, töricht. Anstatt Russland an demokratischen Standards zu messen, sollte sein politisches System als das anerkannt werden, was es ist: eine auf den Präsidenten zugeschnittene Autokratie, die dem Amtsinhaber absolutistische Vollmachten in allen politischen Bereichen garantiert. Demnach ist eine Verständigung mit Russland ohne Wladimir Putin unmöglich. Seine Entscheidungen sind maßgebend.

Eine neue Mobilmachung?

Dieser Grundsatz wirft eine Reihe von Überlegungen über den weiteren Verlauf des Krieges in der Ukraine auf. Dabei geht es vor allem darum, welche Ziele Moskau hier erreichen will, welche Instrumente dafür bereitstehen und wie realistisch eine erfolgreiche Umsetzung ist. Seit Kriegsbeginn hat der Kreml zwar immer wieder deutlich gemacht, dass das Ziel seiner „militärischen Spezialoperation“ in der „Demilitarisierung“ und „Entnazifizierung“ der Ukraine besteht. Andererseits hat er aber auch Erklärungen abgegeben, die man als gegensätzlich zu dieser Position betrachten kann.

Beispielhaft hierfür ist eine Äußerung Putins während seines Interviews mit Dmitrij Kiseljow. Dort erklärte er, dass Russland bereit sei, Verhandlungen zur Lösung des Konflikts mit der Ukraine aufzunehmen, jedoch Kiew keine Atempause gewährt werde, um seine militärische Stärke wiederherzustellen. Es ist wichtig, zwischen den verschiedenen Zielgruppen für die öffentlichen Aussagen hochrangiger Kreml-Funktionäre zu unterscheiden. Äußerungen, die die Entschlossenheit zur Fortführung des Krieges betonen, richten sich praktisch immer an Kiew und seine Unterstützer, während Erklärungen zur Verhandlungsbereitschaft vor allem für die inländische Bevölkerung bestimmt sind.

Dies ist kein Zufall, da Moskau die Option einer weiteren Teilmobilisierung hat. Hierzu hatte Putin auf seiner Jahresabschlusskonferenz für 2023 im vergangenen Dezember erklärt, dass derzeit keine Notwendigkeit für diese in Russland äußerst unpopuläre Maßnahme bestehe. Er führte an, dass die bereits mobilisierten Kräfte effektiv kämpften. Zusätzlich habe Russland eine breit angelegte Kampagne zur Rekrutierung von Freiwilligen für die Streitkräfte gestartet. Bereits 486.000 Soldaten seien angeworben worden, obwohl das Ziel lediglich bei 412.000 gelegen habe. Trotz dieser Erklärung steht zu vermuten, dass Moskau noch in diesem Jahr eine neue Mobilmachung starten könnte. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Putin als Protektor

In diesem Zusammenhang ist zunächst die militärische Notwendigkeit zu erwähnen. Trotz des kontinuierlichen Vorrückens der russischen Truppen in der Ostukraine würde der Krieg bei den gegenwärtigen Kräfteverhältnissen wohl noch längere Zeit dauern. Dies gilt umso mehr, als die Ukraine bald neue Unterstützung erhalten könnte. Nicht nur hat US-Außenminister Lloyd Austin in Ramstein versichert, dass Washington die Ukraine nicht im Stich lassen werde, sondern es wird auch innerhalb der EU an einer neuen Koalition für die Lieferung gepanzerter Fahrzeuge gearbeitet, wobei Deutschland den Hauptteil übernimmt.

Ein weiterer Grund, der Moskau zu einer neuen Mobilisierung veranlassen könnte, sind die enormen personellen Verluste, die die russische Armee seit Kriegsbeginn erlitten hat. Während der Kreml kaum Angaben dazu macht, sprach Austin von mindestens 315.000 verletzten oder getöteten russischen Soldaten. Obwohl bis zum 21. Februar 2024 nur 45.123 Todesfälle belegt werden konnten, legt die russische Angriffstaktik nahe, dass die bisherigen Verluste erheblich sind. Dies ist ein Effekt von Moskaus Kriegsführung, der bereits im September 2022 die Teilmobilisierung notwendig machte.

Damit einher geht die Erreichbarkeit von russischen Kriegszielen, die politisch akzeptabel wären. Ein minimaler Erfolg würde darin bestehen, jene Gebiete zu erobern, die Russland am 30. September 2022 offiziell annektiert hat. Wenn es dem Kreml gelingt, die ukrainischen Truppen dauerhaft von dort zu vertreiben, könnte das Ende des Krieges plausibel dargestellt werden. Die in der Ukraine lebenden Russen wären dann heimgeholt und das Problem ihrer Ermordung durch Kiews Armee, wie es die russische Propaganda seit 2014 darstellt, wäre gelöst. Putin würde als Protektor seiner Landsleute in die Geschichte eingehen und hätte einen Teil der 1991 verlorenen Territorien der UdSSR wieder eingesammelt.

Zusätzliche Soldaten

Das maximale Ziel wäre indes die Besetzung von so viel ukrainischem Territorium wie möglich außerhalb dieser Gebiete. Es ist unklar, welchen Umfang diese Zugewinne hätten, aber es steht fest, dass die Existenz der Ukraine in einem solchen Szenario ernsthaft bedroht wäre. Welchem Ziel Moskau auch immer zuneigen mag: in beiden Fällen werden zusätzliche Soldaten benötigt, die nur durch eine neue Mobilisierung gewonnen werden können.

Es ist festzuhalten, dass der Kreml bereits die gesetzlichen Grundlagen für diese Maßnahme geschaffen hat. Am 1. Januar 2024 traten die beschlossenen Änderungen des Gesetzes Nr. 53-F3 vom 28. März 1998 „Über die Wehrpflicht und den Militärdienst“ in Kraft, wodurch das Höchstalter für die Wehrpflicht von zuvor 27 auf 30 Jahre angehoben wurde. Laut einer inoffiziellen Erhebung vom 1. Januar 2021 betrifft diese Änderung effektiv sechseinhalb Millionen Männer.

Vor diesem Hintergrund ist es kein Zufall, dass Verteidigungsminister Schoigu am 22. März 2024 bekannt gab, dass bis zum Jahresende zwei neue Armeen, bestehend aus 14 Divisionen und 16 Brigaden aufgestellt werden sollen. Bei durchschnittlicher Größe dieser Formationen würden beide Armeen jeweils 188.000 Mann umfassen, was einer Gesamtzahl von 376.000 entspricht.

Weitere Einberufungen

Laut einem Bericht des russischen Onlinemediums „Wjorstka“, der sich auf vier Quellen in der Präsidialverwaltung sowie einen hochrangigen Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums beruft, plant der Kreml, in naher Zukunft weitere 300.000 Menschen in den Krieg zu schicken. Die Behörden würden sich zunächst auf Reservisten und Personen im Reservepool konzentrieren und versuchen, Wehrpflichtige, deren Dienstzeit abläuft, zum Abschluss eines Vertrags zu bewegen.

Die Autoren weisen darauf hin, dass dies auf den deutlichen Rückgang der Freiwilligenrekrutierung zurückzuführen ist. Laut dem Mitarbeiter eines Rekrutierungsbüros ist die Zahl der Bewerber seit Herbst um das Zwanzigfache gesunken. Dies deutet darauf hin, dass die von Wladimir Putin im Dezember 2023 genannten Angaben falsch sind.

„Wjorstka“ berichtet weiter, dass die Einberufung von Reservisten und ehemaligen Wehrpflichtigen möglicherweise nicht die einzige Maßnahme ist. In Moskau haben Verteidigungsunternehmen und staatliche Organisationen bereits damit begonnen, Kriegsmontur für ihre Mitarbeiter zu beschaffen, und in den Wehrämtern werden wieder Anwälte und Psychologen eingesetzt, die bereits im Herbst 2022 zur Mobilisierung herangezogen wurden.

Die Stimmung könnte sich ändern

Diese Vorbereitungen werden durch Erklärungen des Kremls flankiert, der nicht mehr von einer „speziellen Militäroperation“, sondern von „Krieg“, spricht. Dmitrij Peskow erklärte dazu: „Wir befinden uns im Kriegszustand. Ja, es begann als spezielle Militäroperation, aber sobald sich dort diese Komplizenschaft bildete, als der kollektive Westen auf Seiten der Ukraine in den Konflikt eintrat, war es für uns bereits Krieg. Davon bin ich überzeugt. Und jeder sollte das verstehen, um sich innerlich zu mobilisieren.“

Peskow betonte, dass Russland im Krieg weiterhin so handeln werde, dass die Ukraine nicht ihre Bürger und Territorien bedrohen könne, denn der Kreml könne es nicht zulassen, dass ein Staat an seinen Grenzen existiere, der darauf abziele, jegliche Mittel zu nutzen, um die von Russland annektierte Krim und die vier besetzten Regionen der Ukraine zurückzuerlangen. „Was sagt der Präsident? Wir haben vier neue Föderationssubjekte. Und für uns ist es das Wichtigste, die Menschen in diesen Subjekten zu schützen und das Gebiet dieser Subjekte zu befreien, das derzeit de facto von der Kiewer Regierung besetzt ist“, fügte Peskow hinzu.

Trotz des aufkommenden Säbelrasselns ist eine neue Mobilisierung in der Bevölkerung äußerst unbeliebt. Im Juni 2023 sprachen sich 54 Prozent der Befragten in einer Umfrage von „Russian Field“ für Friedensverhandlungen statt einer erneuten Mobilmachung aus. Die Stimmungslage könnte sich nun ändern. Am 22. März 2024 ereignete sich in dem Moskauer Vorort Krasnogorsk ein grausamer Terroranschlag auf die „Crocus City Hall“, bei dem mehr als 130 Menschen ums Leben kamen und über Hundert verletzt wurden. Kurz darauf bekannte sich der IS zu der Tat.

Die Täter sind gefasst

Trotzdem hat der Kreml diesen Vorfall zum Anlass genommen, um die Ukraine als Urheberin zu beschuldigen. Zuvor wies Moskau die Erklärung des Weißen Hauses zurück, wonach Kiew nichts damit zu tun habe, und bezeichnete sie als voreilig und verdächtig. Wenig später schrieb Dmitrij Medwedew auf Telegram: „Sollte sich herausstellen, dass es sich um Terroristen des Kiewer Regime handelt, wird es unmöglich sein, mit ihnen und ihren Unterstützern anders zu verfahren. Sie alle müssen aufgespürt und ohne Gnade als Terroristen eliminiert werden. Einschließlich der Beamten des Staates, der eine solche Gräueltat begangen hat. Tod für Tod.“

Am Samstag meldete sich schließlich auch Wladimir Putin zu Wort. In einer kurzen Ansprache erklärte er, dass die vier Täter bei dem Versuch gefasst worden seien, sich in die Ukraine abzusetzen. Die ukrainischen Behörden hätten ihnen ein Fenster zur Grenzüberquerung offengehalten. Alle Beteiligten würden ihre gerechte Strafe erhalten. Nichts und niemand könne die Geschlossenheit des russländischen Volkes erschüttern.

Vor dem Hintergrund dieser Aussagen ist es wahrscheinlich, dass Moskau sein Vorgehen in der Ukraine nach dem Terroranschlag weiter intensivieren wird. Dies deutet darauf hin, dass Putins fünfte Amtszeit von einer tiefreichenden militärischen Eskalation geprägt sein wird.

 

Dr. Christian Osthold ist Historiker mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte Russlands. Seine Monographie über den russisch-tschetschenischen Konflikt ist in der Cambridge University Press rezensiert worden.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Talman Rahmenschneider / 25.03.2024

@ Zdenek Wagner: Den Schwachsinn nimmt keiner ernst. Hitler fing ohne Not einen Vielfrontenkrieg an und vergriff sich nebenbei an 6 Mio deutschen, polnischen und slawischen Juden plus die, die rechtzeitig geflüchtet sind. Putin führt einen Krieg mit einem einzigen Land, den er vermutlich als Präventivkrieg betrachtet. Von Konzentrationslagern für Juden oder andere Gruppen ist nichts bekannt. Versuchen Sie doch bitte nicht, das deutsche Kapitalverbrechen zu relativieren. Hilter scheint mir zudem ein Schwachkopf gewesen zu sein. Blecherne Stimme, manchmal sehr agitiert wie unter Drogen, Schuppen auf dem Kragen. Putin wirkt eher geordnet und gepflegt. Das einzige Gemeinsame ist Diktator. Aber die sind auch kein Klon.

Stephan Schulze / 25.03.2024

Ach Herr Osthold.. IS-Terroristen sind religiöse Fanatiker, die nicht fliehen, sondern den Tod suchen. Kein einziger der vermutlichen Attentäter von Krasnogorsk/Moskau suchte den Tod .. sie flohen .. Richtung Ukraine. Gut, das kann jetzt Zufall sein - oder alles, was IS bisher tat, gilt nicht mehr. Wahrscheinlicher aber ist: Die Terror-Geschichte hier hat das vom Autor leider gewohnte Niveau. Russland braucht auch keine neue Mobilisierung. Russland zerstörte gerade 2 Patriot-Batterien mitten in Kiew (den Stückpreis können Sie selber googlen). Relevante Gegenwehr wurde nicht berichtet. Die ukrainische Luftabwehr ist also nicht mehr in der Lage, eine mäßig große Zahl anfliegender Ziele mit verschiedenen Wirkmitteln (sind die toitschen Wunderwaffen IRIS-T eigentlich noch im Einsatz? - Patriots sind völlig ungeeignet zur Bekämpfung schneller (Kinzhal) oder kleiner (Geranium-Drohnen) Ziele) zu bekämpfen - nicht mal mehr in Kiew. Russland zerstört systematisch - in der gesamten Ukraine, aber immer noch bei bemerkensdwerter Schonung der Zivilbevölkerung - alle militärische Infrastruktur. Russland rückt im Südosten (die ukrainische Eroberung Robotynes hatten Sie doch letzten Sommer als Meilenstein gefeiert, werter Autor .. die russische Rückeroberung neulich zu kommentieren wäre ein Zeichen von Reflexion .. also eher nicht zu erwarten) und Osten vor. Die Ukraine müßte Verteidigungsstellungen aufbauen (ähnlich der schon mythischen russischen Surowikin-Linie) - hat dazu aber weder Personal noch Material oder Gerät. Die nächsten ukrainischen Verteidigungslinien dürften erst die natürlichen Hindernisse der Flüsse Oskil und Dnjepr sein.

Talman Rahmenschneider / 25.03.2024

Ein ausgezeichnetes sehr nüchternes Stück. Ich bin der Meinung, dass Russland sich voll auf die Ukraine konzentrieren und dem Westen keinen Anlass liefern wird, sich angegriffen zu fühlen. Es ist ein guter Zeitpunkt, in der Tat, die weiße Fahne hervorzuholen. Wenn nicht, geht alles bis Transmistrien südwestlich und bis zum Dnepr verloren. Und falls die Verzweifelten noch etwas öfter Raketen nach Polen senden, könnte es wohl möglich sein, dass Polen auch Geschmack auf den Kuchen bekommt. Die Ukraine kann sicherlich ohne die Krim und die vier Provinzen leben, zumal die 7-8 Mio Emigrierten mutmaßlich nicht zurückkommen werden. Noch hat sie Zugang zum Schwarzen Meer. Falls die Terroristen in der Ukraine angeleitet worden sein sollten, wäre es an der Zeit, die Waffen zu strecken. Denn das wäre noch inakzeptabler als eine Beteiligung an der Sprengung der Nordstream-Leitungen. Das Image ist eh hin, dem korrupten Land traut nicht jeder, egal, wer angegriffen hat. Und wenn der Herr Selenskiy sich Russland anschließt, kann er für immer Präsident bleiben. Mit dem Westen hätte er nur noch die laufende Legislaturperiode, dann schmeißt sein Volk ihn weg, wie sie das immer getan haben. Daher wäre Neutralität nicht schlecht, evtl. kantonal organisiert. Der Anschlag hat nicht den Fußabdruck von Heiligem Krieg, sieht jeder.

Peter Neumeyer / 25.03.2024

Peter Holschke, ganz schlechter Vergleich! Herr Hermann hat nicht gesagt, dass man den Westen nicht kritisieren soll. Das wird hier sowieso sehr viel mehr praktiziert als im Putlerland und das hat schon mit Woodstock angefangen und ist mit Nixon und mit der Iraklüge alles zum großen Teil auf dem Tablett. Und was nicht auf dem Tablett ist, hier wird jetzt dieses Thema behandelt und diese Art von Ablenkung ist eine unsaubere Art der Diskussion. Nun hören sie bloß noch auf die Biebel zu zitieren, mir wird nur noch schlecht.

Thomas Schmied / 25.03.2024

Dass “der Russe kommt”, steht für einige Leute scheinbar unmittelbar bevor. Mache mir persönlich allerdings viel mehr Sorgen darüber, dass Trump die Wahl nicht gewinnt und die Kriegstreiber und Eskalierer ihr Zeil erreichen. Ach hätten die Amis doch damals Gesprächen über eine NATO-Mitgliedschaft Russlands zugestimmt, doch das sollte ja nicht sein. Ach hätte sich der “Wertewesten” doch nicht in die gut verlaufenden Verhandlungen der Ukraine mit Russland in der Türkei eingemischt. Doch es war dem “Wertewesten” damals noch “zu früh” für eine Einigung.

Horst Oltmannssohn / 25.03.2024

@Emma W. in Broakulla: “Die Amerikaner ... tragen nicht an allem Elend der Welt die Schuld ...”. Da haben Sie recht, die Amerikaner sind nicht schuld daran, daß die Russen 2014 in Mexiko geputsch haben und Waffen nach Texas liefern, um den Bürgerkrieg anzuheizen. </Sarkasmus> # Schade, daß die Kommentare zum Artikel von Herrn Osthold heute so zögerlich freigeschaltet werden. Da entwickelt sich keine Diskussion im Forum.

Dr. R. Möller / 25.03.2024

Ein typischer Osthoff. Teile seiner beschriebenen Wahlbeobachtungen erinnern mich eher an die Manipulationen bei der Biden Wahl in den USA. Das ist keine Frage- die Frage ist nur, versuchen sie es im November wieder? Ein Kommentator hat Putin als neuen Hitler bezeichnet. Wie kann man so geschichtsvergessen sein ? Steht dieser Titel -  Hitler 2.0- nicht eher dem Friedensnobelpreisträger Obama zu ? Zumindest wenn man die Anzahl der Kriege, Bombenangriffe und Drohnentoten in Betracht zieht ?

Peter Neumeyer / 25.03.2024

Lutz Hermann, ja das ist so, hinzu kommen die Verschwörungstheorien in einer unvorstellbar geballter Form. Ja die Phantasie so mancher Kommentatoren muss man schon bewundern. Aber es ist hier auch irgendwie tief religiös. So empfinde ich jedenfalls bei vielen hier einen tiefen religiösen Hass auf alles was mit Amerika zu tun hat. Es ist so unglaublich, wie hier zum Großen Teil eine Schuldumkehr ohne mit der Wimper zu zucken betrieben wird.

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