In Antike und Mittelalter war es wärmer als bisher angenommen. Das ergab eine 2.000-jährige Klimarekonstruktion für Nord-Europa anhand von Jahresringen finnischer Bäume. Eine internationale Forschergruppe erstellte mit Dichtemessungen fossiler Kiefernbäume aus dem finnischen Lappland eine Zeitreihe, die bis ins Jahr 138 v.Chr. zurückreicht. Der langfristige Abkühlungstrend über die letzten Jahrtausende sei jetzt erstmals präzise berechnet worden, sagt der beteiligte Forscher Jürg Luterbacher vom Institut für Geographie der Justus-Liebig-Universität Gießen: “Wir konnten zeigen, dass die historischen Temperaturen zur Römerzeit und im Mittelalter als zu kühl eingeschätzt wurden. Diese Befunde sind auch insofern von klimapolitischer Bedeutung, da sie die Beurteilung des aktuellen Klimawandels im Vergleich zu den historischen Warmphasen beeinflussen. Wir konnten nun zeigen, dass die großräumigen Klimarekonstruktionen, die auch vom internationalen Klimarat IPCC verwendet werden, den langfristigen Abkühlungstrend über die letzten Jahrtausende unterschätzen.”
Siehe auch: Climate Was Hotter In Roman, Medieval Times Than Now, New Study