Schon Jahrhunderte vor 1871 war Preussen eine vollständig entwickelte Nation, genauso wie Bayern, Sachsen, Österreich und andere. Diese Nationen führten auch Kriege mit- und gegeneinander. 1871 schlossen sich einige dieser vollständig entwickelten Nationen wieder zum Deutschen Reich zusammen. Wenn man die komplizierte Geschichte Mitteleuropas aber unterkomplex betrachtet (und das Narrativ der „späten Nation“ ist eine solche Betrachtung), dann kann man nicht verstehen, warum „sie das Bier der anderen hassen“. Wird aus der EU eigentlich auch eine „späte Nation“ und man fragt sich in einigen Jahren (unwissend oder scheinheilig) warum „sie das Bier der anderen hassen“???
Vielleicht gibt es noch einen Grund für die künstliche Empörung gegen Karl May, eine Empörung, die in Ihrem satirisch getönten Text notwendig fehlt. Außer Mays Nordamerika-Romanen gibt es auch Mays Orient-Romane . . . und da wird stellenweise der arabische Sklavenhandel erwähnt. In einer Erzählung töten arabische Sklavenjäger eine große Zahl afrikanischer Kinder, für die sie keine Verwendung haben. May erkannte also auch den genocidären Charakter der Sklavenjagd. Durfte er das, wo diese Sklavenjäger und -händler doch muslimische People of Color waren’? Natürlich nicht! Stattdessen hätte er eine preußische, bzw. dt. Beteiligung am Sklavenhandel anklagen müssen, die es zwar nicht gab, die aber inzwischen in einem Wikipedia-Artikel untergekommen ist. Die Täuschung ist so durchsichtig, dass sie stinkt. Preußen soll seit 1712 von einer Handelsniederlassung an der westafrik, Küste aus versklavte Afrikaner nach Amerika verschleppt haben, “um im Reigen der Seemächte mitzutanzen”. Preußen war 1712 noch keine Großmacht und besaß keinen atlantischen Hafen; beides wären unverzichtbare Bedingungen gewesen, “um im Reigen der Seemächte mitzutanzen”. Preußen konnte erst ab 1871/1872 über den Hamburger Hafen verfügen, also nach 1865. Übrigens sind Regionaltraditionen, tribale Reststrukturen und ein paar tribale Rest-Ressentiments unter Dt. (die es ganz ähnlich in Frankreich gibt, obwohl der Nationalstaat dort viel älter als der dt. ist) für “unsere” politmoralische Obrigkeit eh kein Thema. Die Dt. sind kulturell und rassehaft minderwertig und an allem schuld, was weltweit jemals kriminell war oder einfach schiefgegangen ist. Das zu wissen, reicht doch. Fragen Sie die Grünen.
Aus aktuellen Gründe, weil gerade gestern gelesen: wie einigen Insidern bekannt (Herr Bechlenberg setzte sich hier bei der Achse schon einmal mit dem Thema auseinander), erscheinen in den LTB Classic’s von Carl Barks ab Band 15 bis zum Schlußband 20 die klassischen Originalübersetzungen von Dr. Erika Fuchs lt. Coverprint mit der überarbeiteten Version, so der verantwortliche Egmont Ehapa Media Verlag. Mittlerweile bin ich gerade gestern bei diesem Band 15 angekommen und es ist eine wahre Wonne, wenn nicht sogar Realsatire, wie Egmont hier bereits bei Veröffentlichung des Bandes im Oktober 2021 agiert hat. In der Story “Der Pony Express” werden Indianer als “Krieger” bezeichnet - und gleichzeitig begeht Donald Ducks Reisegruppe dann auch noch die Missetat der kulturellen Aneignung, indem sie sich alle außer Donald als “Krieger”, also Indianer verkleiden. Aber es sind ja Krieger, gell Egmont Ehapa. Aber warum “Krieger”? Krieger führen Krieg, aber für mich ist der klassische Indianer Indianer und dies auch noch in Form des ehrenwerten Winnetous, der immerzu Frieden stiften möchte und sich für die gerechte Sache einsetzt. Ein Vorbild sozusagen. Was ist daran schlecht, liebes Wokoharam-Volk? Selbst die heutigen, indigenen Menschen der USA sprich die Indianer scheinen laut Medienberichten ja entsetzt über diesen Mißbrauch ihrer Völker und die Diskriminierung durch die Gutmenschen. So lasst uns dann mit den Indianern die Friedenspfeife rauchen. “So leite der gute Manitou all deine Schritte und beschütze dich auf allen deinen Wegen! Howgh!”*Karl May Winnetou I
Da kann man ja nur Obelix zitieren: Die spinnen die angehörigen des D-Wort Volkes.
Ein informativer Beitrag zum Thema. Auch eine interessante Fragestellung. Schauen wir in die aktuelle Politik. Habeck leugnet das deutsche Volk, daher gibt es für ein keine Volksverräter. Wichtige Amtsträger dürfen offen von Kartoffeln reden und sich hinter Bannern mit ” du mieses Stück ...” positionieren. In der EU ist englisch Amtssprache, obwohl keine Engländer mehr in der EU. Die Sprachen der Mitgliedsländern werden abgewertet. In Deutschland plant man schon weitere Amtssprachen neben deutsch. Scheint nur noch eine Frage der Zeit bis das D-Wort und alles deutsche verboten wird.
P.S.: Schon Tacitus und Caesar nannten den transrhenanischen Recken bereits “Germanus”; da war wohl kein Raum für die Übernahme germanischer Lehnworte ins Latein. Merke: Meinung kann Ahnung nur bedingt erstezen ...
Zumal die “I”-Menschen letztlich gar kein “indigenes Volk Nordamerikas” sind, sondern offenbar selbst seinerzeit aus Asien dort zugewandert sind. Ist halt nicht alles so simpel, wie sich “woke” Zeitgenossen dies vorstellen.
Und in Schweden leben die Schwedianer, glaubst du nicht, musst du das Bärböckchen schauen bzw. hören, wobei sie vergass zu gendern, denn sie hätte noch Schwedianerinnen hinzu fügen müssen!
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