Stefan Frank / 03.09.2021 / 06:25 / Foto: Pixabay / 71 / Seite ausdrucken

„Moderate Taliban“,  „progressiver“ Khomeini, Hitlers „feinfühlige Hände“ 

Wie Journalisten seit 100 Jahren Tyrannen verniedlichen

Die afghanischen Taliban wollen sich an dem „Kampf gegen den Klimawandel“ und am Einsatz für „globale Sicherheit“ beteiligen. Das berichtet das amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek unter Berufung auf „exklusive Kommentare“, die es von einem gewissen Abdul Qahar Balkhi erhalten habe. Dieser wird von Newsweek als „hochrangiger Taliban-Offizieller“ vorgestellt, der der Kulturkommission der Taliban angehöre. Es scheint eher unwahrscheinlich, dass eine Kulturkommission der Taliban den Auftrag haben könnte, Kultur zu fördern (wie man in Deutschland, dem Land der Kulturförderung, sagt). 

Zur Erinnerung: 2001 sprengten die Taliban die 1.500 Jahre alten Buddha-Statuen von Bamiyan in die Luft. Musik war im alten Taliban-Regime streng verboten, woran sich offenbar nichts geändert hat: Vor wenigen Tagen ermordeten die Taliban den Musiker Fawad Andarabi, der die Laute spielte und dazu traditionelle Volkslieder sang. Es ist wohl so, dass die Taliban eine Kulturkommission haben, wie die Deutsche Telekom eine Störungsstelle hat: Wenn ein Afghane auf Kultur stößt, kann er bei der Kulturkommission anrufen und Bescheid sagen, dann schicken die Taliban jemanden los, der das Problem behebt. Hören wir, was Herr Balkhi Newsweek „exklusiv“ mitgeteilt hat:

„Wir hoffen, nicht nur von den Ländern der Region, sondern von der ganzen Welt als legitime repräsentative Regierung des afghanischen Volkes anerkannt zu werden, als Vertretung jenes Volkes, das sein Recht auf Selbstbestimmung gegen eine ausländische Besatzung mit dem Rückhalt und der Unterstützung einer ganzen Nation nach langem Kampf und immensen Opfern errungen hat, allen Widrigkeiten zum Trotz.“

Balkhi argumentierte, dass ein solcher Schritt nicht nur für Afghanistan, sondern für alle Länder der Welt von Vorteil wäre: 

„Wir glauben, dass die Welt eine einzigartige Gelegenheit hat, sich anzunähern und zusammenzukommen, um die Herausforderungen zu bewältigen, vor denen nicht nur wir, sondern die gesamte Menschheit steht. Diese Herausforderungen, von der globalen Sicherheit bis zum Klimawandel benötigen die gemeinsamen Anstrengungen aller und können nicht erreicht werden, wenn wir ein ganzes Volk ausschließen oder ignorieren, das in den letzten vier Jahrzehnten durch aufgezwungene Kriege verwüstet wurde.“

Die Taliban haben sich – tatsächlich! – geändert, mehr als der Westen. Die Taliban haben verstanden, dass sie, während ihre Mordmaschinerie läuft, trotzdem bei naiven Politikern und Journalisten im Westen punkten können, wenn sie nur die richtigen Worte wählen. Sie haben gebüffelt und sprechen jetzt die Sprache der Linken. 

Taliban in der UNO?

Welcher Grüne träumt nicht davon, mit echten Taliban-Methoden gegen Klimasünder vorzugehen? Und dass die „gesamte Menschheit“ „gemeinsame Anstrengungen“ unternehmen müsse – wie oft hat man diesen Quatsch nicht schon gehört, der zu nichts anderem dient, als die Diktatoren der Welt in den Rang von Verbündeten zu erheben? Der Club dieser Diktatoren sind die Vereinten Nationen, eine Organisation, die seit Jahrzehnten davon zehrt, dass sie ein gutes Image hat, obwohl sie selten in ihrer Geschichte irgendetwas getan hat, das diese Wahrnehmung rechtfertigen würde (Heiligenscheineffekt nennen das Psychologen).

Dahin wollen auch die Taliban. Sie wollen sicherlich im UN-Menschenrechtsrat sitzen – so wie derzeit die Volksrepublik China, Russland, Kuba und Pakistan. „Blasphemie unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit ist nicht zu tolerieren“, sagt der pakistanische Ministerpräsident Imran Khan. Das finden die Taliban auch. Warum sollten sie dann nicht auch in der UNO Sitz und Stimme haben? Wahrscheinlich wollen sie auch einen Platz in der UNO-Kommission für die Stellung der Frau. Der Iran wurde schon im April von der UNO in dieses Gremium gewählt, und die Taliban haben zu dem Thema ja ebenfalls eine klare Meinung.

Damit das klappt, haben sie gelernt, so zu sprechen wie deutsche Politiker. Eine „inklusive Regierung“ hatten die Taliban schon versprochen, bevor der deutsche Außenminister sie forderte. Das also sind die moderaten „Taliban 2.0“. Wer würde an ihrem Wort zweifeln? Gewiss nicht US-Präsident Joe Biden, der mächtigste Demente der Welt, der am 19. August gegenüber dem Fernsehsender ABC sagte, es gebe „keine Hinweise“ darauf, dass Personen mit amerikanischen Papieren Schwierigkeiten hätten, an Taliban-Checkpoints vorbei zum Flughafen Kabul zu kommen – das hätten die Taliban ihm zugesichert, so der Präsident. Weil er so vertrauensselig ist, hat seine Regierung den Taliban sogar eine Liste mit Namen von US-Bürgern, Besitzern einer US-Aufenthaltsberechtigung (Green Card) und Verbündeten überreicht. So berichtete es Politico unter Berufung auf ungenannte Offizielle und Kongressabgeordnete.

„Vertrauensvorschuss“ für die Taliban

Die „moderaten Taliban“ haben gerade Konjunktur. Zwar würde kaum ein Journalist sie direkt so nennen und für sie seine Hand auf den Richtblock legen, aber diskutabel scheint die Idee schon. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), an dem die SPD Miteigentümer ist, bezeichnet den ehemaligen SPD-Chef und rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck in einem aktuellen Beitrag als „Visionär“, weil der sich schon vor 14 Jahren dafür ausgesprochen habe, mit „moderaten Taliban“ zu verhandeln. Der RND-Bericht endet mit der Pointe, dass der pakistanische Außenminister Shah Mehmood Qureshi – den das RND offenbar für einen seriösen und unparteiischen Kommentator hält – empfahl,

„den neuen Machthabern in Kabul einen Vertrauensvorschuss zu geben und das Engagement für das Land fortzusetzen. ‚Wir sollten sie in die richtige Richtung schubsen’ sagte er. ‚Lasst uns nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen.’“ 

Und einer dieser Fehler wäre es also gewesen, den Taliban gegenüber zu misstrauisch zu sein und ihnen böse Absichten zu unterstellen, die sie gar nicht haben? Schauen wir uns die moderaten Taliban an. Die BBC berichtet:

„Quellen in Afghanistan und einige, die kürzlich geflohen sind, sagten der BBC, dass Taliban-Kämpfer nach Leuten suchen und sie angeblich töten, von denen sie geschworen hatten, dass sie sie in Frieden lassen würden. Zahlreiche Quellen bestätigen, dass Taliban-Kämpfer letzte Woche zwei hochrangige Polizeibeamte hingerichtet haben – Hadschi Mullah Achakzai, den Sicherheitsdirektor der Provinz Badghis, und Ghulam Sakhi Akbari, den Sicherheitsdirektor der Provinz Farah. Videoaufnahmen zeigen Achakzai kniend, mit verbundenen Augen und hinter dem Rücken gefesselten Händen, ehe er erschossen wurde.“

Die Deutsche Welle hatte schon am 19. August gemeldet, dass Familienangehörige eines nach Deutschland geflohenen Deutsche-Welle-Journalisten von den Taliban ermordet worden seien. 

Aber alles hat bekanntlich zwei Seiten. Unter der Überschrift „Taliban wollen für Sicherheit sorgen“ berichtet Silke Diettrich für tagesschau.de, dass ein gewisser Wahid Ullah, der „beim Taliban-Sicherheitspersonal in Kabul eingesetzt“ ist, versichert habe, dass die Taliban „alles dran setzen“, „dass die Menschen im Land sich nun sicher fühlen könnten“:

„200 Leute arbeiten unter mir. Wir sind hier zuständig, um die Leute zu schützen. Ihr Hab und Gut, genauso wie ihr Leben. Das versichern wir hier allen.“

Ein „Straßenhändler“ kann das gegenüber der im Studio Neu-Delhi sitzenden Korrespondentin bestätigen:

„Zum Glück wird die Situation hier gerade viel besser, als sie es in der Vergangenheit war. Ich habe in der letzten Woche keinen einzigen Diebstahl hier erlebt im Viertel.“

In puncto Gendergerechtigkeit können die Taliban aber noch etwas aufholen, meint die Korrespondentin des öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehens:

„Die Taliban hatten Frauen aufgefordert, zu Hause zu bleiben, zumindest vorerst. Weil einige ihrer Kämpfer noch nicht gelernt hätten, sie zu respektieren.“

Das wird bestimmt mit der Zeit besser klappen. Das Lernen ist bekanntlich ein lebenslanger Prozess. 

Die Joe-Biden-Doktrin: Auf Holz klopfen

Selbst Joe Biden hat ja dazugelernt: Auf Holz zu klopfen nützt nichts. Als Biden am 19. August von ABC-Korrespondent George Stephanopoulos in einem Interview darauf angesprochen wurde, dass am Flughafen Kabul „die Hölle los“ sei, antwortete Biden: „Aber schauen Sie, niemand wurde bislang getötet.“ Dann klopfte Biden auf Holz, nämlich auf den neben ihm stehenden Tisch.

Man kann Joe Biden und die Verharmlosung der Taliban nicht getrennt voneinander sehen. Die Taliban werden von einigen als vielleicht-ja-doch-nicht-ganz-so-schlimm dargestellt, damit das Versagen des US-Präsidenten weniger schwer wiegt. Das hat Tradition. In den 1930er Jahren bemühte sich die US-Regierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt um gute Beziehungen zu Hitler. Entsprechend freundlich war die Berichterstattung vieler amerikanischer Zeitungen. Am 31. Januar 1933 – also just an dem Tag nach dem Tag der Machtergreifung – titelte die New York Times: „Hitler legt das Ziel, ein Diktator zu sein, beiseite“. Am 22. November 1933 meldete das Blatt, Hitler habe Frankreich „engere Beziehungen“ zugesagt: „Nichts wird beide entzweien, nachdem die Saar-Angelegenheit beigelegt ist“. Am 20. August 1939 – elf Tage vor dem deutschen Überfall auf Polen – brachte die New York Times eine Homestory darüber, wie „Herr Hitler“ sein „Heim in den Wolken“ auf dem Obersalzberg genieße: „Hoch auf seinem Lieblingsberg findet er Zeit für Politik, Einsamkeit und häufige offizielle Feiern“. 

Ein Höhepunkt der Hitler-Begeisterung der New York Times war das Interview, das Hitler im Juli 1933 der berühmten New-York-Times-Korrespondentin Anne O’Hare McCormick gab. Anschließend schrieb sie: „Hitlers Augen sind kindlich und ehrlich … Seine Stimme ist so ruhig wie seine schwarze Krawatte … Er hat die feinfühligen Hände eines Künstlers.“ Der „Diktator von Deutschland“ sei ein „recht schüchterner und einfacher Mann, jünger als man vermuten würde, robuster, größer. … Seine Augen haben beinahe die Farbe wie der blaue Rittersporn in einer Vase hinter ihm.”

Der auf der Titelseite der New York Times gedruckte Artikel mit der Überschrift „Hitler strebt nach Jobs für alle Deutschen“ bot dem Tyrannen alle Gelegenheit, seine Propaganda auszubreiten: Er wolle Straßen und U-Bahnen bauen, die „Bürokratie reduzieren“, die „Fabriken dezentralisieren“ und Autos bauen, die sich auch Menschen „mit geringem Einkommen“ leisten könnten. Besonders große Unterstützung erfahre er von Frauen. Gefragt, ob es „nach vier oder zwanzig Jahren der Diktatur“ wieder ein Parlament geben werde, machte er „eine Pause“, ehe er antwortete: „Ja, aber ein anderes und besseres Parlament, mit einer Vertretung auf einer technischen Basis.“ Eine Frage nach der Lage der Juden beantwortete er, indem er sagte, diese würden in Deutschland nicht etwa deshalb verfolgt, weil sie Juden seien. „Es stimmt, dass wir diskriminierende Gesetze erlassen haben, doch sie richten sich nicht so sehr gegen die Juden, sondern sind für das deutsche Volk da, um der Mehrheit gleiche wirtschaftliche Möglichkeiten zu geben.“ Am Ende beschreibt die amerikanische Reporterin, wie sich Hitler von ihr mit einem „herzlichen Lächeln“ und einem „Handkuss in bester deutscher Manier“ verabschiedet habe; dann „verließ er mit einem leichten militärischen Schritt den Raum“. 

Das erste Mal, dass die New York Times Hitler erwähnte, war übrigens im November 1922, in einem Beitrag über ein „neues, populäres Idol in Bayern“. Darin hieß es:

„Zahlreiche gut informierte Quellen bestätigten, dass Hitlers Antisemitismus nicht so echt und gewalttätig ist, wie er klingt, und er die antisemitische Propaganda nur als einen Köder nutzt, um Massen von Anhängern zu fangen und sie in Erregung zu halten, enthusiastisch und bereit für die Zeit, wenn seine Organisation perfektioniert ist und mächtig genug, um effektiv für politische Zwecke eingesetzt zu werden“.

1979: Khomeini und seine „progressiven Berater“

Den gleichen Operetten-Journalismus bot das Blatt nach der Machtergreifung Khomeinis im Iran. Der Jura-Professor Richard Falk schrieb im Februar 1979 in der New York Times über Khomeini:

„Die Schilderungen, die ihn als fanatisch, reaktionär und als Träger von kruden Vorurteilen beschreiben, sind sicherlich und glücklicherweise falsch. Es ist zudem ermutigend, dass der Kreis seiner engen Berater durchgängig aus moderaten und progressiven Individuen zu bestehen scheint.“

Nachdem der Iran unter Khomeini „ein neues Modell der Volksrevolution geschaffen hat, die größtenteils auf gewaltfreier Taktik basiert“, könne er „vielleicht noch ein dringend benötigtes Modell humaner Regierungsführung eines Drittweltlandes liefern“, so Falk in der New York Times.

Die Überschrift des Artikels lautete: Trusting Khomeini – Khomeini vertrauen. Nicht weniger interessant ist, wie die New York Times seinerzeit darum bemüht war, alles zu unterdrücken, was Khomeini in ein anderes als das gewünschte Licht gesetzt hätte. So wollte sie den weltberühmten Historiker und Orientalisten Bernard Lewis (1916–2018) keinen Artikel veröffentlichen lassen, in dem Lewis dokumentierte, was er über Khomeini herausgefunden hatte. Der amerikanisch-israelischen Journalistin Ruthie Blum, die Lewis viele Jahre später für ihr Buch To Hell in a Handbasket: Carter, Obama, and the Arab Spring (2012), interviewte, sagte Lewis:

„1978 gab es da diese Figur, über die gesprochen wurde, Khomeini, über den ich nichts wusste. Also tat ich, was man üblicherweise in meinem Beruf tut: Ich ging in die Universitätsbibliothek und schlug ihn nach. Ich fand heraus, dass er der Autor eines Buches mit dem Titel ‚Islamische Regierung’ war. Und ich dachte: ‚Oh, das ist interessant. Es könnte mir eine Vorstellung davon geben, was das für ein Mann ist.’“ 

Lewis, so Blum, nahm den Band und las ihn in einem Rutsch. Was er enthüllte, so Blum, „war eine Philosophie islamischer Staatlichkeit, bei der die harscheste Rhetorik benutzt wurde, um Nichtmuslime zu verurteilen und in der zur Verbreitung des Scharia-Rechts auf der ganzen Welt aufgerufen wurde.“ Lewis kontaktierte die New York Times-Redakteurin Charlotte Curtis und bot ihr an, etwas über Khomeini zu schreiben. Sie antwortete: „Nein, danke, ich glaube nicht, dass sich unsere Leser für das Werk von irgendeinem persischen Schriftsteller interessieren würden.“

Blum schreibt, es sei nicht sicher, ob diese Antwort auf Ignoranz gründete oder auf dem Wunsch der New York Times, die Tatsache zu verbergen, dass der Schah „wie autoritär er auch war, der Inbegriff der Güte war im Vergleich zu dem, was folgte“. Auch habe Lewis die Antwort nicht überrascht, so Blum, „denn seine Meinung über die Presse war damals schon recht gering“.

Von Jimmy Carter zu Joe Biden

Dann, kurz vor dem Sturz des persischen Schahs Mohammad Reza Pahlavi (1919–1980), traf Lewis diesen in seinem Amtssitz, wie er Blum berichtete. Der Schah habe ihn gefragt, warum die westlichen Zeitungen ihn immerzu angriffen. „Die New York Times, die Washington Post, die Times von London und Le Monde – die vier seltsamen Schwestern, die um den Untergang des Westens tanzen. Begreifen sie nicht, dass ich euer bester Freund in diesem Teil der Welt bin?“ Bernard Lewis erklärte dem Schah daraufhin das Grundprinzip des Westens:

„Erinnern Sie sich, als Groucho Marx sagte: ‚Ich möchte nicht Mitglied in einem Club sein, der mich aufnehmen würde’? Nun, die Haltung unserer Medien – wie auch unserer Außenpolitik – ist, jede Regierung vor den Kopf zu stoßen, die unsere Freundschaft will, unsere Feinde aber zu beschwichtigen und zu umwerben.’“

So, wie Carter einst den Schah fallen ließ und Khomeini an die Macht verhalf – mit verheerenden Folgen bis in unsere Gegenwart –, so hat Biden die afghanische Regierung fallenlassen und die Taliban an die Macht gebracht. Selbstverständlich war die Regierung korrupt und nicht daran interessiert, irgendetwas für ihr Land zu tun. Aber zulassen, dass die Taliban wieder an die Macht kommen? Dass sich Amerikas Feinde – von Nordkorea über den IS bis hin zur Hamas – bestärkt fühlen von dem Anblick einer Taliban-Siegesparade mit modernen amerikanischen Waffen im Wert von zig Milliarden Dollar? Das stellt Joe Biden als Präsidenten weit unter Barack Obama – der immerhin Osama bin-Laden in Pakistan (!) ausschaltete –, auf eine Stufe mit Jimmy Carter.

Die Propaganda über die „moderaten Taliban“, die mancherorts in den USA und auch bei uns zu lesen ist, ist das Morphium, das diese Katastrophe erträglicher machen soll, sodass sie nur noch wie hinter Watte wehtut.

Foto: Pixabay

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Petra Wilhelmi / 03.09.2021

Taqiyya in Reinform. Die Taliban wollen nur Geld, was sie auch bekommen werden. Hinter den Rücken der westlichen Welt lachen die sich ein Ast. Aber man kann es auch anders sehen. Die WEF-Konsorten sind sicherlich nicht abgeneigt, den Islam überall zu hofieren und ihnen zu gestatten, der westlichen Welt flächendeckend die Sharia und den Islam zu bringen. Eine faschistoide Ideologie, die sich Religion nennt, passt doch zu den Plänen für die NWO. Die WEF-Eminenzen trifft es ja nicht.

Lisa Deetz / 03.09.2021

Heute Morgen hätte ich fast spontan in meinen Kuchenteig gespuckt - die “Nachrichten” von Bayern ‘B24’: Thema Afghanistan, Verhandlungen mit den Taliban usw.. Die Sprecherin beginnt: “Außenminister Taliban…, Verzeihung, Außenminister Maaß...”——das war zuviel, konnte mich grade noch an der Tischkante festhalten!!! :-)

Regina Becker / 03.09.2021

Der Maas hat was von Engagement der EU gesagt. Das finde ich toll: man redet mit den Taliban, die schenken uns afghanische Menschen, mit denen sie dort sowieso nichts anfangen können und zahlen uns dafür sogar noch Entwicklungshilfe ... oder hab ich da was falsch verstanden? Aber neee, wir zahlen dahin nix. Wir finanzieren keine Radikalmuslime und wir kaufen in Afghanistan auch keine Frauen von den Taliban, oder?

Klaus Keller / 03.09.2021

Die afghanischen Taliban wollen sich an dem „Kampf gegen den Klimawandel“ und am Einsatz für „globale Sicherheit“ beteiligen. - Dazu wird man in die USA reisen und den schwarzen Amerikanern die Waffen und die SUV wegnehmen.  Ich hätte zunächst einmal keine Einwände. Manche deutsche Geostrategen wollten Putins Russland und die Taliban gleichzeitig bekämpfen, wussten aber nicht das die Bundeswehr im Norden Afghanistans mit russischer Hilfe versorgt wurde. Hitler hätte 1938 sterben sollen. Er wäre ganz anders in Erinnerung geblieben. Man könnte von der Gnade des frühen Todes sprechen. Viele Politiker werden leider sehr alt. Manche Spieltheoretiker fragen sich was passiert wäre wenn Stalin 1939 zuerst Polen angegriffen hätte und die Deutschen erst mal nix gemacht hätten. Hätten die französischen Truppen Deutschland durchfahren dürfen um zu Hilfe zu eilen. - Darf man den neuen Bundeskanzler erschießen weil er wahnwitzige Pläne hat?

Sabine Schönfeld / 03.09.2021

Die Taliban schönzuschreiben hat wohl mehrere Effekte. Zum einen scheint damit der Abzug der Besatzungstruppen möglicherweise nicht ganz so dämlich, wie er faktisch ist. Durch diesen Abzug war nämlich im Endeffekt schlicht alles fehlinvestiert, der Krieg zur Besetzung des Landes, die Aufbauarbeit, die Abermilliarden und die Menschenleben, die das alles kostete. Man hätte das Geld nämlich im Ergebnis genauso gut anzünden und die eigenen Soldaten selbst erschießen können, dann hätte man sich wenigstens den Aufwand gespart und Menschenleben in Afghanistan bewahrt. Ein solches Desaster der Sonderklasse genauso zu nennen, nämlich absolutes Desaster, das klingt aber wohl doch sehr hässlich in den Ohren des P.C.-Journalisten, der längst gelernt hat, dass die Dinge nicht schön sein, aber wenigstens schön klingen müssen. Während der letzten Besatzung Afghanistans habe ich mir die Mühe gemacht, doch einige Artikel über die grausige Schreckensherrschaft der Taliban zu lesen und war geradezu fassungslos über die aktuelle dümmlich-schönfärberische Berichterstattung. Das erinnert mich mal wieder stark an “Biedermann und die Brandstifter”, wenn man fest daran glaubt und ganz nett ist, dann wird das Haus schon nicht angezündet. Die Anleitung der Taliban ist nach wie vor die Gleiche wie die für den IS - der Islam in seiner ursprünglichen Form. Wer das nicht begreift, der wird sich wieder und wieder wundern. Über die “nächsten Taliban” und über die danach.

Ulla Schneider / 03.09.2021

Operettenjournalismus, klasse. Den Ausdruck kannte ich noch nicht. Ein Superbeitrag, zeigt er doch den roten Faden der journalistischen Arbeit großer Häuser bis in die Gegenwart und damit gleichsam die falsche vorgegebene Richtung und - die vielleicht dadurch kommenden Katastrophen.. Als Gegenteil dazu denke ich auch an das Interview Merkel/Gaus. Wie freundlich und gut erzogen der “alte” Gaus Frau Merkel auf dem Tablett servierte, nur keiner hat’s bemerkt.  - Sie haben gut recherchiert, Herr Frank, der alte “Dampfplauderer “würde sich freuen. Ich befürchte, Sie werden recht behalten, nüchtern betrachtet auch eine Katastrophe. “Zieht euch warm an”.

Gabriele Klein / 03.09.2021

Danke f. den sehr guten Artikel. Laut Fox geht es da um über 80 “Billions worth of arms equipment” einem Budget vergleichbar mit dem von Australien (aber natürlich nicht mit dem von uns….......)

Daniel Oehler / 03.09.2021

Da fällt mir spontan das törichte Gelaber vom angeblich moderaten “Euro-Islam” ein. Einen Islam im Dienste deutscher Politik haben u.a. das kaiserliche Deutschland - Dschihad gegen die Entente - und die Nazis - Kooperation mit dem Mufti von Jerusalem und bosnisch-moslemischen SS-Söldnern bei der Judenvernichtung - versucht. Wenn sich deutsche Politiker und Parteien an Islam-Verbände ranwanzen, ist das Schlimmste zu befürchten, nämlich dass Juden, orientalische Christen, sowie die Meinungsfreiheit beim Thema Religion auf der Strecke bleiben.

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