Konfrontiert mit dem Fazit der Duisburg/Münster-Studie, demzufolge PCR-Tests keine Grundlage für die Corona-Maßnahmen sind und außerdem die CT-Werte berücksichtigt werden müssten (siehe hier), argumentiert Bundeskanzlerin Merkel im Bundestag folgendermaßen (Video hier): Dem Krankheitsverlauf, so Merkel, entsprächen zu jedem Zeitpunkt unterschiedliche „PCR-Werte“ (gemeint sind wohl die Ct-Werte), die am Anfang niedrig seien, dann anstiegen und schließlich wieder sänken. Weil die Bundesregierung nur eine endliche Anzahl von Tests habe, sei es verantwortungsvoll gewesen, unabhängig von der Höhe der Werte die Menschen zu quarantänisieren. Außerdem behauptet sie, man könne mit einem Test „hundertprozentig herauskriegen, ob jemand die Krankheit hat“.
Das kann so nun wirklich nicht stehen bleiben:
Erstens: Es handelt sich nachweislich um eine Falschbehauptung, der PCR-Test könne Krankheit feststellen. Der bloße Nachweis von Virenfragmenten beweist keine Krankheit. Die Mehrheit der Positiv-Getesteten sind symptomlos, ergo gesund. Bei der Konstruktion eines „asymptomatischen Krankheitsverlaufs“ handelt es sich um einen Mythos. Man kann sich dabei auf die Expertise Ulrike Kämmerers berufen, aber auch auf Drosten, der 2014 richtigerweise sagte: „Die [PCR-]Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall.“
Zweitens: Das Argument der Studie lautete rekonstruiert so: Die Maßnahmen sind abhängig von den Inzidenzwerten. In die Inzidenzwerte fließen sämtliche positiven Testergebnisse ein, unabhängig davon, ob diese Menschen krank oder ansteckend sind. Also lässt sich an ihnen auch nicht ablesen, wie es um den Krankheitszustand der Bevölkerung betreffend Covid-19 steht. Also dürfen die Maßnahmen auch nicht auf diesen Wert reagieren, sondern müssten sich zum Beispiel auf die Belastung der Krankenhäuser konzentrieren. Dieses Argument versteht Merkel überhaupt nicht, weil sie immer noch glaubt, positiv getestet zu sein, bedeute krank zu sein.
Der PCR-Test weist weder Krankheit nach, noch kann er ohne Berücksichtigung der CT-Werte einen hinreichenden Ansteckungsverdacht begründen – muss er auch gar nicht: In der Regel ist Corona keine besonders gefährliche Erkrankung, die meisten bleiben bei Kontakt mit dem Erreger sogar gesund. Die Maßnahmen gehören beendet und juristisch aufgearbeitet. Angela Merkel ist intellektuell nicht imstande, die Corona-Lage zu beurteilen und fachgerecht zu entscheiden. Im oben verlinkten Bundestagsvideo verkündet sie sogar noch, dass es keine Corona-Mutationen mehr geben wird, sobald „die gesamte Weltbevölkerung geimpft ist“… Mit Verlaub: Wer so redet, darf nicht erwarten, noch ernst genommen zu werden.