Der Transfer und die ihm folgenden Ereignisse verweisen aber noch auf ein viel grundsätzlicheres Problem: „Nichts symbolisiert den Unterschied zwischen Zivilisation und Barbarei so deutlich wie das Bild der zwei Särge, die an der Grenze zum Libanon entgegen genommen wurden“, konstatierte Claudio Casula auf dem Weblog Spirit of Entebbe. Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod, lautete die programmatische Botschaft dieses Bildes, und sie entsprach damit exakt jener Maxime, die schon so oft von den islamischen Gotteskriegern propagiert und in mörderische Taten umgesetzt worden ist. Verstärkt wurde der Unterschied, von dem Casula schrieb, noch durch die Geschehnisse, die der Übergabe folgten: Während sich am Grenzübergang Rosh Hanikra auf israelischer Seite dramatische Szenen abspielten und nicht nur Angehörige, Freunde und Bekannte der beiden Soldaten den Vorgängen fassungslos und in tiefster Trauer gegenüberstanden, wurde den heimkehrenden Terroristen im Libanon ein Staatsempfang bereitet und buchstäblich ein roter Teppich ausgerollt. Im Gazastreifen gab es derweil zur Feier des Tages Süßigkeiten, und der Hamas-Führer Ismail Haniya gratulierte Kuntar und der Hizbollah zum „großen Sieg des Widerstands“, der gezeigt habe, „dass unser Weg der richtige ist“. Aus der Westbank schickte der Palästinenserpräsident Mahmud Abbas seine Glückwünsche an Kuntars Familie. http://www.lizaswelt.net/2008/07/die-fratze-der-barbarei.html