Joachim Nikolaus Steinhöfel / 19.07.2016 / 15:48 / 39 / Seite ausdrucken

Die Klugscheisser des Tages: Künast warnt vor Polizeigewalt – Augstein pflichtet bei

Um 0:22 Uhr griff die „parlamentarische Klugscheißerin“ Renate Künast (Zitat Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft) zur Tastatur und stellte einen Polizeieinsatz in Frage, zu dem ihr bis zu diesem Zeitpunkt allenfalls bekannt war, das ein beilschwingender Attentäter in einem Zug in Bayern Menschen schwer verletzt hatte und in der Folge von der Polizei erschossen wurde. Ihr tweet lautet so:

Tragisch und wir hoffen für die Verletzten. Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden???? Fragen! #Würzburg @SZ
12:22 AM – 19 Jul 2016

Renate Künast ist Juristin mit – bei Grünen ist das vorsorglich anzumerken – abgeschlossenem Studium und einer Spezialisierung auch auf Strafrecht. Sie weiß, dass jeder Schusswaffeneinsatz von Polizeibeamten mit Todesfolge von der Staatsanwaltschaft untersucht wird. Die von unserem Rechtsstaat eingesetzten Institutionen also eine Prüfung auf mögliche strafrechtliche Vergehen vornehmen. Warum stellt eine frühere Spitzenpolitikerin ohne jede Sachverhaltskenntnis das polizeiliche Handeln in Frage, während ihr das Schicksal der Opfer kaum gleichgültiger sein könnte? Warum tut sie das, wenn bislang nicht die geringsten Anhaltspunkte für eine Unverhältnismäßigkeit des Schusswaffeneinsatzes vorliegen?

Offenbar, weil sie Probleme mit dem staatlichen Gewaltmonopol und dessen deutlichster Ausprägung, einem bewaffneten Polizisten hat. Keine Probleme hat Frau Künast mit muslimischen Attentätern oder den ihr ideologisch nahen linken Schlägerkommandos, die kürzlich in Berlin 123 „Schweine“ – gemeint waren Polizeibeamten – verletzt haben. Wenn man ihren tweet mit seinen vier Fragezeichen richtig liest, dann unterstellt die Frau, die Abraham Lincoln nicht von George Washington zu unterscheiden vermag, der Polizei, sie habe unnötig getötet. Künast denkt: „Bullenschweine erschießen ohne Not traumatisierten Flüchtling!“ Als in Demagogie geschulte Politikerin kommt dann ein tweet wie der oben zitierte dabei heraus.

Es geht aber noch unappetitlicher. Wenn man wirtschaftlich unabhängig, moralisch und intellektuell verwahrlost ist und von niemandem so richtig ernst genommen wird, dann kommt so etwas wie bei Jakob Augstein dabei heraus. Ein neuer Rekord an Unterstellungen und Verstößen gegen die Denkgesetze innerhalb von 140 twitter-Zeichen.

Augstein ‏@Augstein 3h hours ago
Erst Viernheim, jetzt Würzburg: warum fasst Polizei solche Täter nicht lebend? Gerechtigkeit entsteht vor Gericht, nicht durch Erschiessen.

Augstein erfindet ein Muster von Polizeigewalt. Er unterstellt, wie Künast ohne jede genaue Kenntnis vom genauen Geschehensverlauf, die Polizei erschieße ohne Not Täter, die man lebend hätte fassen können. Er insinuiert, die Polizei nehme das Recht durch die Tötung in die eigene Hand und bedürfe der Belehrung ausgerechnet durch ihn, dass Täter vor Gericht zu stellen und nicht nach polizeilichem Gutdünken über den Haufen zu schießen seien. Nach ‪‎Augstein war Stauffenberg also auch nur ein feiger Versager, dem der Mut fehlte, in die Wolfsschanze zu marschieren und Hitler einfach festzunehmen.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Dr. Jesko Matthes / 19.07.2016

Verschwenden Sie doch bitte nicht so viele gute Argumente an so wenige miese Demagogen.

Kai Petersen / 19.07.2016

“... wirtschaftlich unabhängig, moralisch und intellektuell verwahrlost ...” Danke! Sehr gut!  

Inschenjör / 19.07.2016

Also, nachdenklich macht es doch erst einmal, dass ja auch in Frankreich die Täter zwar Ausweise einstecken hatten, aber bisher nie lebend gefasst werden konnten. So kann man sie auch nichts mehr fragen .... . Bei den vielen Akteuren im Schatten - Geheimdienste, Terroristen, etc. (Beispiel NSU) und den technischen Mitteln die es heute gibt - kann man da durchaus mistrauisch sein ... .

Wolf / 19.07.2016

Der letzte Satz bringt es auf den Punkt

Thomas Kammerer / 19.07.2016

Zu Herrn Jakob Augstein fällt mir nur noch der Ausspruch eines Goethe-Enkels ein: „Er war ein Hüne, ich bin nur ein Hühnchen.“

Horst Wendel / 19.07.2016

Es ist immer wieder zu beobachten, dass Politiker erst sprechen und dann denken. Und dann wurden sie missverstanden oder die Aussage wurde aus dem Zusammenhang gerissen - und ähnliche dümmliche Ausreden.

Mona Rieboldt / 19.07.2016

Frau Künast plappert aber stets unaufhörlich, zuhören ist ihre Sache nicht. Und diese Politiker mit ihrem Personenschutz meinen dann, die Bevölkerung hätte irrationale Ängste, wenn sich die Leute Sorgen machen. Die Sorgen sind gerechtfertigt, wie man an dem Attentat im Zug sieht.

Günter Frey / 19.07.2016

Was soll man von Herrn Augstein erwarten, der wahrscheinlich “klammheimlich” den ultralinken Gewalttätern in Berlin applaudiert!!!

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen

Es wurden keine verwandten Themen gefunden.

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com