So, also mal ganz langsam: Kinderwähler - das will die Sekte SPD. OK, so weit, so klar. Aber eigentlich war die SPD doch schon mal bei Wahlalter Null. Da machen die ja jetzt praktisch einen Rückschritt. Und irgendwas mit Kindern, das wollten doch auch die Grünen. Ach so, ja, nur einvernehmlich, d.h., wenn das Kind erwachsen ist. Und Kindersoldaten? Ach, die will keiner? Nicht oder noch nicht? Fragen über Fragen . . .
Es gibt viele (ich schließe mich da nicht ganz aus) die selbst mit 30 noch merkwürdige Lebensvorstellungen haben/hatten. 16 Jährige (oder weniger) nun wählen zu lassen und unser aller Leben durch die Kriesen der Welt zu führen hat schon etwas mit Drang nach Selbstvernichtung. Man stelle sich vor die Meinung eines 16 Jährigen würde das Leben eines 50-60 Jährigen beeinflussen. Ich bin mir jetzt schon sicher was dann passieren würde. Das Mindeste wäre ein Satz heiße Ohren für das Pickelgesicht. Hausarrest und Taschengeld-Entzug die 2. Stufe. 3. Stufe….lassen wir es.
Wir erleben mehrere Phaenomene gleichzeitig. Die Hoffnung der Gruenen, besonders des Kinderbuchautoren Wuschelhabeck, auf mehr Simmen, die Infantilisierung der Gesellschaft, die etwas mit der Feminisierung und der Toxizität des Maennlichen zu tun hat, die Betrachtung der dreijährigen Tochter als beste Freundin der Mutter, die Verherrlichung exakt dessen, was Kinder bei ihren Entscheidungen natuegemaess beeinflusst und die Verteufelung von Ratio und Erfahrung, den Jugendwahn derjenigen, die ueber nichts anderes verfügen als Äußerlichkeit, die Hinwendung zur kindlich typischen sofortigen Beduerfnisbefriedigung ohne eine Reifekontrolle, die Neigung, Rattenfängerinnen mit Zöpfen a la Pippi Langstrumpf hinterherlaufen, kurz die Regression einer Gesellschaft. Man kann sich vorstellen, wie die Reaktionen ausgefallen waeren, wenn jemand ernsthaft das Wahlrecht (aktiv und passiv) fuer 14 jährige im alten Griechenland oder hierzulande z. B. 1970 gefoerdert haette. O tempora, o mores. Aber es geht noch deutlich tiefer, jede Wette.
Sehr verehrte Frau Buchta, Ihr wunderbarer Artikel und Ihr warmherziges Engagement haben mir sehr wohlgetan - und natürlich spricht mir beides geradewegs aus der Seele. Auch zu dem anderen kürzlich erschienenen Artikel auf der Achse zu dem Thema hatte ich mich mit einem Leserbrief geäußert. Natürlich ist es vollkommen hirnverbrannt, Kindern mit 16 oder gar 14 das Wahlrecht zu geben. Auf sowas können nur deformierte Erwachsene kommen, die selber noch nicht genügend Reife besitzen, um abschätzen zu können, welche Verantwortung sie da den “Küken” schon aufhalsen. Selbst wenn die schon lauthals bei manchen Themen mitpiepen (Umwelt, Klima) heißt das doch nicht, dass die Kleinen davon Ahnung haben. Sie plappern wichtigtuerisch nach, was sie in der Schule von indoktrinierten Lehrern aufgeschnappt haben. Ein fundiertes Wissen steckt im Leben nicht dahinter. Und was ist bitte “politisches Artikulieren” bei Grundschülern? Haben wir bald einen Bundeskanzler von 16 Jahren, der ja nun noch viel Zukunft vor sich hat und demzufolge - wie so mancher meint - die besten Entscheidungen treffen wird? Die Kindheit wird nach ihrem Aufblühen im letzten Jahrhundert zunehmend wieder verkürzt zu einer kleinen Spanne von 0 bis 11/12 Jahren. Spätestens dann werden die Kinder mit Sex, Pornographie und den üblen Seiten des Internets konfrontiert. Manche gehen selbstverständlich mit 14 noch zur Schule, leben aber schon in einer Paarbeziehung. Vor 50 Jahren noch undenkbar! Schweife ich ab oder hängt das zusammen? Kinder haben alles immer früher: Dinge, Erlebnisse, die noch vor einer Generation einzig Erwachsenen zugestanden haben. Ist das für die Jugendlichen ein Gewinn? NEIN! Man NIMMT ihnen im Gegenteil ihre Kindheit und Jugend. Die soll doch noch möglichst unbeschwert sein! Übrigens: Auch wenn 16 Jährige als Ausgleich zum Wahlrecht entsprechende Pflichten haben sollen, macht das ihre wahrscheinlich unvernünftig- kindsköpfigen Entscheidungen, die wir dann alle ausbaden müssen, nicht besser!
Bisher habe ich die Rufe nach der Herabsetzung des Wahlalters nur aus der Sicht von verkommenen Parteistrategen betrachtet. Ihr Beitrag, der es aus der Sicht der Kinder betrachtet, ist ein echter Gewinn. Danke dafür. Die Strategen sind noch verkommener als ich bisher dachte.
Wenn ein 21jähriger jemanden zu tode prügelt, wird fast immer das Jugensstrafrecht angewandt. Er war in seiner Entwicklung zurück gefallen und somit total hilflos und ist als Jugendlicher zu behandeln. Wahlrecht mit 14? Gerne! Nur muss dann auch das Strafrecht angepaßt werden. Wer mit 17 jemanden tot schlägt, der kann dann auch lebenslang kriegen und nicht 2 Wochenende Freizeitarrest. Wer mit 14 zehnmal beim klauen erwischt wurde kriegt 8 Monate Haft, genauso wie die senile Oma.
Im unerschütterlichen Glauben an den ” Endsieg ” soll der Volkssturm aufgestockt werden : durch Altklugheit. Die werden alle ihrer verlorenen Kindheit nachtrauern als ” Lost Generation “. Und jeden plattmachen wollen, der das Glück hatte, eine zu haben. Wie hat es der Herr Broder genannt : ” Avantgarde des Totalitarismus”.
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