Ein wohltuender Artikel. Danke.
Kinder. Wahn. Recht.
An vielen Orten auf der Welt wird - oft erfreulich erfolgreich - dafür gekämpft, dass ein Kind, und Kind ist Mensch unter 18 (achtzehn) Jahre, nicht als Kindersoldat eingesetzt wird oder als Drogenkurier oder in der Prostitution oder als “Ehefrau” bzw. “Ehemann”. Mit Mühe ist es vielen Staaten gelungen, das Mindestheiratsalter auf die gebotenen 18 Jahre anzuheben, gegen die Wächter der Tradition, nicht zuletzt gegen das Islamische Recht (Mohammed heiratete die kleine Aischa, als diese sechs Jahre alt war, beim Vollzug der Ehe neun Jahre; vgl. der Mufti von Komotini und das islamische Familienrecht im heutigen Griechenland). Und dann gibt es noch, ein Thema der frühen Partei der Grünen (Fred Karst), die Pädophilenlobby, denen an der “sexuellen Selbstbestimmung des Kindes” gelegen ist sprich an der Straffreiheit sexueller Handlungen mit Minderjährigen, teilweise sehr jungen Minderjährigen. Andere sinnieren über die sogenannte Gillick-Kompetenz kleiner Mädchen zwecks Einwilligung in eine FGM (weibliche Genitalverstümmelung). Schluss mit derlei “Kindeswunsch, Kinderwahlrecht”. Kein Wahlrecht unter achtzehn, weltweit! Hingegen unser Ja zur weltweiten Schulpflicht, auch für die Mädchen.
Das Thema Wahlalter ist nur ein Machtding. Die fordernden Parteien versprechen sich Stimmen eines leicht zu beeinflussenden Klientels. Aber halt: Die SPD gehört einfach zu den Narren. Und der Michel hört auf den MSM und den ÖRR. Also macht es dann doch fast gar nichts, denn dann können die Jungen später nicht sagen, sie hätten das nicht gewollt, wenn das Licht ausgeht. Oder, eigentlich müssten die Eltern sauer sein, da man ihnen unterstellt, sie würden nicht das Beste für ihre Kinder wollen.
Es gab eine Zeit, da wurden Kinder in Deutschland für reif genug erklärt, gegen kampferprobte und kriegserfahrene Soldaten an Ost- und Westfront zu kämpfen. Derzeit werden Kinder und Jugendliche (nur) an die politische Front geschickt (Klimawandel, Dekarbonisierung, Minimierung der Lebensqualität, Entindividualisierung usw.). Mein Beitrag zum Armutszeugnis der Erwachsenen.
Oft hört man auch das Argument, dass selbst senile Greise noch wählen dürfen. Die Jugendlichen wären dann so eine Art Gegengewicht. Welch dämliche Begründung! Manche behaupten ja sogar, die Kinder seien heute viel “weiter” als früher. Diese Aussage spricht für mich doch eher für die mangelde geistige Kompetenz der Erwachsenen, die so etwas sagen. Besonders lautstark wird die Absenkung des Wahlalters natürlich von Parteien gefordert, die bei der Jugend relativ hoch im Kurs stehen. Als ich das erste Mal gewählt habe, war ich wenig informiert und wusste nicht so recht, wen ich wählen soll und für was die unterschiedlichen Parteien eigentlich so stehen. CDU war (damals!) konservativ (igitt) und die Grünen engagierten sich in Sachen Umweltschutz. Umweltschutz verband ich mit “gut” und deswegen wählte ich damals grün. Eine Partei, die ich schon einige Jahre später vielleicht nicht mal mehr unter vorgehaltener Pistole gewählt hätte. Aber darauf spekuliert man bei den Grünen und den Linken. Dass ihnen die Unerfahrenheit und Verführbarkeit der Jugend in die Hände spielt.
In einer Zeit, in der kaputte Familien zur Norm werden, erleben wir eine fatale Verarmung und massive Verengung der sozialen Rollen. Die 2+3-Familie kennt noch 6 Relationen in drei Stufen: Eltern untereinander, Kinder untereinander und Eltern zu Kindern. Hingegen kennt die 1+1-Famile nur noch die Beziehung von genau zwei Personen aufeinander; die Folge ist, dass sich weder Elter1 arrangieren muss mit Elter2 noch Kind1 konkurriert mit Kind2. Die Zweierbeziehung entartet oft zur Symbiose. – Wie soll sich ein Kind in goldener Käfighaltung dann in den Kindergarten, den Freundeskreis oder die Schulklasse einordnen, wenn es bisher jederzeit die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Bezugsperson beanspruchen durfte, weil das Kind der wichtigste Lebensinhalt seiner Helikoptermutter war? Das Kind war das Mittel, eine Super-Mutterschaft zu realisieren. So wie wir in Deutschland immer nur Übermenschen haben.
Es ist nur konsequent, Kinder zu behandeln wie kleine Erwachsene in einer Welt, in der viele Erwachsene nichts anderes sind als große Kinder. Und stolz darauf.
So, also mal ganz langsam: Kinderwähler - das will die Sekte SPD. OK, so weit, so klar. Aber eigentlich war die SPD doch schon mal bei Wahlalter Null. Da machen die ja jetzt praktisch einen Rückschritt. Und irgendwas mit Kindern, das wollten doch auch die Grünen. Ach so, ja, nur einvernehmlich, d.h., wenn das Kind erwachsen ist. Und Kindersoldaten? Ach, die will keiner? Nicht oder noch nicht? Fragen über Fragen . . .
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