Kanadas Regierung unter Premierminister Justin Trudeau hat beschlossen, die Waffenlieferungen an Israel einzustellen.
Die derzeitige Situation vor Ort lässt es dem nordamerikanischen Land nicht mehr zu, Waffen dorthin zu exportieren, so die Regierung. Trudeau zeigt sich besorgt über die Eskalation der Gewalt und die zivilen Opfer in der Region. Er fordert eine sofortige Waffenruhe und eine friedliche Lösung für den Konflikt.
Am Montag hatte das kanadische Parlament in einem nicht-bindenden Antrag die Regierung aufgefordert, die Waffenexporte auszusetzen. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor fünf Monaten hatte Kanada Genehmigungen für den Verkauf nicht-tödlicher Waffen erteilt.
Israels Botschafter in Kanada, Iddo Moed kritisierte, dass Kanadas Entscheidung Israels Möglichkeiten der Verteidigung gegen Hamas einschränken würden: “Für uns sieht es so aus, als sei der Zweck des Beschlusses, den Druck auf Israel zu erhöhen. Nirgends wird die Freilassung der Geiseln oder die Waffenniederlegung der Hamas gefordert.”
Kanada ist ein wichtiger Waffenlieferant für Israel und hat in den letzten Jahren Milliarden von Dollar in den Export von Rüstungsgütern investiert. Es bleibt abzuwarten, ob andere Länder dem Beispiel Kanadas folgen und ihre Waffenlieferungen an die Region ebenfalls aussetzen werden. Die USA ist zur Zeit der größte Waffenlieferant Israels mit Waffen im Wert von 3,8 Milliarden US Dollar. Die Niederlande, Japan, Spanien und Belgien hatten auch ihre Waffenexporte nach Israel wegen des Gaza-Krieges eingestellt.
(Quellen: Toronto Star, Al-Jazeera)